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Corona-Newsblog: Das waren die Ereignisse am Wochenende 28. und 29. März

Ravensburg / Lesedauer: 34 min

+++ Ulm nimmt französische Patienten auf  +++ Landwirte sollen auch Soforthilfe bekommen +++ Baden-Württemberg legt Bußgelder fest +++
Veröffentlicht:29.03.2020, 22:30

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

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Aktuelle Zahlen für Deutschland und die Region:

  • Infizierte Deutschland: 52.547 (¹), 58.247 (³)
  • Geheilte Deutschland: 8.481 (²)
  • Kritische Fälle Deutschland: 1.979 (³)
  • Todesfälle Deutschland: 455 (²)
  • Infizierte Baden-Württemberg : 11.536 (⁴)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 128 (⁴)

Quellen (29.03., 19.40 Uhr): RKI ¹, Johns-Hopkins-University ², Worldometer ³, Ministerium für Soziales und Integration Baden Württemberg ⁴, WHO

Das Wichtigste im Überblick:

  • RKI-Chef: Müssen damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht reichen
  • Scholz will Corona-Prämien für Arbeitnehmer bis zu 1500 Euro steuerfrei stellen
  • Lucha fordert gemeinsame europäische Medizinstrategie für Krisen
  • Mehr als 100.000 Anträge auf Soforthilfe eingegangen
  • Kritik an Weitergabe von Corona-Daten
  • Coronavirus auf Schwäbische.de:
  • Hintergründe und Informationen im Coronavirus-Dossier
  • Unsere

22.12 Uhr - Corona ist eine Herausforderung für die Psyche

Die Ravensburger Diplompsychologin Eva-Maria Dubischar spricht über die Ängste der Menschen vor Corona, dem Eingesperrtsein und die Gefahr der sozialen Ausgrenzung:

Sprechen wir über das Thema Angst.

"Angst ist ja immer besonders dann bedrohlich, wenn ich keinerlei Lösungsmöglichkeiten habe. Der einzelne kann nichts machen. Ich glaube schon, dass das Depressionen und Angststörungen verstärkt, die schon da sind. Und die Angst verstärkt auch körperliche Symptome.

Es wird ja auch davon ausgegangen, dass die Herzinfarkte zu nehmen werden. Und es verschwindet die Leichtigkeit und Fröhlichkeit ein Stück aus dem Leben verschwindet, obwohl die Sonne scheint."

Haben Sie eine Antwort auf die Frage, warum die Menschen gerade Klopapier hamstern?

"Das hat etwas mit dem Thema Analität zu tun. Es ist etwas sehr Intimes. Es gibt für die Menschen nichts intimeres, als über die Klogewohnheiten zu sprechen. Da kommt keine sexuelle Perversion mit. Wenn ich genügend Klopapier habe, dann habe ich noch einen Raum für mich."

Das ganze Interview lesen Sie hier (plus).

20.52 Uhr - So gehen Biberacher Arbeitgeber mit der Krise um

Rund 16 500 Mitarbeiter beschäftigen die Unternehmensgruppen Liebherr und Handtmann sowie das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim im Landkreis Biberach und zählen damit zu den größten Arbeitgebern der Region.

Bei der Liebherr-Werk Biberach GmbH ruhen die Aktivitäten im Werk vom 30. März bis 24. April weitgehend.

Aufgrund der Werkschließungen bei einigen großen Automobilherstellern haben die Albert Handtmann Metallgusswerk GmbH & Co. KG in Biberach und die Handtmann Systemtechnik GmbH & Co. KG vorige Woche mit Kurzarbeit begonnen.

Bei Boehringer Ingelheim ist von den rund 6300 Mitarbeitern am Standort Biberach derzeit niemand in Kurzarbeit. Das Pharmaunternehmen ist an der Forschung beteiligt, Möglichkeiten zur Bekämpfung des Coronavirus zu finden.

Wie die Unternehmen konkret mit der Situation umgehen, lesen Sie hier.

19.26 Uhr - 717 neue Infektionen gemeldet

Dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium wurden weitere 717 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 16.00 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten auf mindestens 11.536 an. Das Durchschnittsalter betrage 48 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 100 Jahren.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute zehn weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 128 an. Unter den Verstorbenen waren 88 Männer und 40 Frauen. Das Alter lag zwischen 41 und 98 Jahren. 66 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

Coronavirus_Stuttgar_64886660
Coronavirus_Stuttgar_64886660 (Foto: Niels Reeh/DPA)

18.45 Uhr - Patienten im Ulmer Bundeswehrkrankenhaus angekommen

Nothilfe der Bundeswehr für den Nachbarn: Zwei schwer erkrankte Franzosen werden nun in Ulm behandelt. Das militärische Transportflugzeug hatte die schwer erkrankten Franzosen von Straßburg zunächst nach Stuttgart geflogen. Jetzt die beiden Männer im Bundeswehrkrankenhaus angekommen.

Oberstarzt Professor Doktor Matthias Helm
Oberstarzt Professor Doktor Matthias Helm (Foto: Ludger Möllers)

"Frankreich braucht jetzt unsere Hilfe. Und natürlich stehen wir unseren Freunden bei", sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Sie habe deshalb mit ihrer französischen Amtskollegin Florence Parly die Übernahme der Patienten vereinbart.

18.21 Uhr - Soforthilfen fließen nun unabhängig vom Privatvermögen

Die Corona-Soforthilfen in Baden-Württemberg sollen nun doch ohne Prüfung des privaten Vermögens genehmigt werden. Die Entscheidung gelte auch rückwirkend für alle Anträge seit dem Start der Soforthilfe am vergangenen Mittwoch, teilte das Wirtschaftsministerium am Sonntag mit.

„Stattdessen müssen Antragssteller nur nachweisen, dass die laufenden betrieblichen Einnahmen nicht ausreichen, um die laufenden betrieblichen Kosten des Unternehmens zu finanzieren“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU).

Konkret müsse der Antragsteller nun versichern, dass er durch die Corona-Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten beziehungsweise in einen Liquiditätsengpass geraten und dadurch in seiner Existenz bedroht sei, heißt es beim Wirtschaftsministerium. Dieser Fall liege dann vor, wenn die fortlaufenden Einnahmen aus dem Geschäftsbetrieb des Betreffenden nicht ausreichen, um die Verbindlichkeiten der nächsten drei Monate zu zahlen, etwa Mieten oder Pacht oder Leasing-Verträge.

Für uns hatte oberste Priorität, schnell Gelder auszahlen zu können.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut

Zuvor hatte es an der Nothilfe des Landes Kritik gegeben, weil Klein- und Kleinstunternehmer sowie Solo-Selbstständige zunächst ihr Privatvermögen zur Geschäftssicherung hätten heranziehen sollen. Bestraft würden dadurch jene, die gut gewirtschaftet hätten, hieß es seitens der Unternehmer.

„Wir haben dieses Programm in einem Kraftakt innerhalb weniger Tage an den Start gebracht. In einer solchen Situation bleibt es nicht aus, dass auch nach Programmstart Eckpunkte nachgeschärft , Unklarheiten beseitigt oder Auslegungsfragen geklärt werden müssen“, sagte Hoffmeister-Kraut. „Für uns hatte oberste Priorität, schnell Gelder auszahlen zu können.“ In den folgenden Wochen werde es noch weitere Modifizierungen geben.

17.56 Uhr - Patienten in Stuttgart gelandet

Kopie von Die Coronavirus-Krise bekommt die Post bei DHL Express und im DHL-Frachtgeschäft vor allem bei Transporten von und nach China zu spüren. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Kopie von Die Coronavirus-Krise bekommt die Post bei DHL Express und im DHL-Frachtgeschäft vor allem bei Transporten von und nach China zu spüren. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: Jens Büttner/DPA)

Der A400 M der Luftwaffe ist am Nachmittag in Stuttgart gelandet. In Straßburg hatte das Team zwei Covid-19 Patienten aufgenommen, die jetzt ins Bundeswehrkrankenhaus nach Ulm gebracht werden. Dort werden sie am frühen Abend erwartet.

Am Samstag hatte die Luftwaffe bereits sechs Patienten in Italien abgeholt und nach Nordrhein-Westfalen gebracht. In deutschen Kliniken sind, anders als in Italien, derzeit noch ausreichend Kapazitäten vorhanden , um Menschen zu versorgen, die unter der Lungenkrankheit leiden und auf künstliche Beatmung angewiesen sind.

In Ulm werden die Patienten durch Oberstarzt Professor Doktor Matthias Helm behandelt, der die Franzosen auch schon am Flughafen in Stuttgart abgeholt hat.

17.32 Uhr - Erster Todesfall im Ostalbkreis

Im Ostalbkreis gibt es den ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das meldet die Kreisverwaltung. Bei dem Verstorbenen handelt es sich um einen 83-Jährigen mit bestehenden Vorerkrankungen.

84 Personen konnten inzwischen aus der häuslichen Isolation entlassen werden. Somit verzeichnet das Gesundheitsamt des Ostalbkreises aktuell 384 aktive Coronafälle .

17.15 Uhr - Auch Landwirte sollen Nothilfen erhalten

Landwirtschaftliche Betriebe können wegen der Corona-Krise ab nächster Woche ebenfalls in vollem Umfang Soforthilfen beantragen. Das teilte das baden-württembergische Landwirtschaftsministerium mit. Bisher sei nur der gewerbliche Teil der Landwirtschaft für Hilfen in Frage gekommen, doch das werde sich ändern, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU).

„Alle landwirtschaftlichen Betriebe und die gesamte Wertschöpfungskette der Ernährung, gerade die Betriebe mit Sonderkulturen wie zum Beispiel Winzer und Obstbau , können bald die Soforthilfen beantragen“, sagte Hauk. Gerade sie stünden derzeit vor großen Herausforderungen. Mit dem Schritt helfe man nicht nur den Bäuerinnen und Bauern, man leiste auch einen Beitrag dazu, dass die Versorgung mit Lebensmitteln im Land sichergestellt sei.

16.45 Uhr - Lindauer Jugendliche treffen sich weiterhin in Gruppen

Kaum ist es wieder ein bisschen wärmer, muss die Polizei wieder Coronapartys auflösen. Laut Polizeibericht haben in der Nacht zum Sonntag gleich mehrere Jugendliche in Lindau gegen die Ausgangsbeschränkungen verstoßen.

Meist habe es sich um Jugendliche gehandelt, die gegen die Regeln verstießen, indem sie sich in Gruppen trafen. Das habe den gesamten Dienstbereich der Lindauer Polizei betroffen, der von Nonnenhorn bis Sigmarszell reicht.

Gegen alle Betroffenen laufen nun Anzeigen wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz . Die Polizei weist darauf hin, dass bei derartigen Verstößen pro Person 150 Euro Bußgeld fällig werden.

Wegen der dramatischen Notlage norditalienischer Krankenhäuser in der Coronavirus-Krise fliegt die Luftwaffe Patienten nach Deutschland aus. Foto: Kevin Schrief/Luftwaffe/dpa
Wegen der dramatischen Notlage norditalienischer Krankenhäuser in der Coronavirus-Krise fliegt die Luftwaffe Patienten nach Deutschland aus. Foto: Kevin Schrief/Luftwaffe/dpa (Foto: Kevin Schrief/DPA)

15.44 Uhr - So teuer wird ein Verstoß gegen die neuen Corona-Regeln

Baden-Württemberg hat einen Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Corona-Verordnung veröffentlicht. Sie werden demnach als Ordnungswidrigkeit bestraft.

100 bis 1000 Euro Bußgeld kostet beispielsweise der Aufenthalt im öffentlichen Raum mit mehr als zwei Personen. Sind mehr als fünf Personen anwesend, kostet es gleich mindestens 250 Euro für jeden. Ausnahmen gibt es nur für Familien.

Wer eine Einrichtung betritt , obwohl es verboten ist, zahlt 250 bis 1500 Euro. Bis zu 5000 Euro müssen Betriebe zahlen, die öffnen, obwohl es ihnen nicht erlaubt ist. Und wer entgegen der neuen Regelungen reist , muss mit einem Bußgeld zwischen 250 und 1000 Euro rechnen.

Wer sich wiederholt nicht an die neuen Regelungen hält, muss im Südwesten bis zu 25.000 Euro zahlen.

Den vollständigen Bußgeldkatalog gibt es auf der Webseite des Sozialministeriums.

15 Uhr - Verkehrsminister: Schüler-Abos nicht kündigen

Mit einem Hilferuf für Bus und Bahn wendet sich Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) an Eltern und Schüler. „Schüler-Abos nicht kündigen!“, appellierte er und bat, die Tickets normal weiter laufen zu lassen. Das könne dazu beitragen, kleine und mittelständische Busunternehmen und andere Verkehrsbetriebe vor gravierenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise — bis hin zur Insolvenz — zu bewahren.

„Wenn wir nicht umsichtig und vorsorgend handeln, haben wir nach der Corona-Krise eine Krise beim Schülertransport“, sagte Hermann. Der Verkehrsminister kündigte an, dass es eine Ausgleichsregelung für im April bezahlte, aber wegen Corona nicht genutzte Schülertickets geben solle.

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6290561_1_org_LBIB_28671_G535PM2AT (Foto: dpa/sz)

13.55 Uhr - Deutsche Post bereitet Einschränkungen vor

Die Deutsche Post bereitet sich wegen der Corona-Pandemie auf „ weitere Einschränkungen “ ihrer Dienstleistungen vor.

„Der Umgang mit solchen Einschränkungen ist uns in besonderen l okalen Quarantäne-Gebieten bereits vertraut“, teilte die Deutsche Post am Sonntag mit. Bisher gebe es keine wesentlichen Einschränkungen der Brief- und Paketversorgung in Deutschland. „Wir tun alles, um sowohl unsere Mitarbeiter wie auch unsere Kunden soweit es geht zu schützen und die Postversorgung wie gewohnt aufrecht zu erhalten“, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit und machte darüber hinaus keine weiteren Angaben.

Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ sieht eine Notfall-Planung vor, dass in extremen Situationen in „geschlossenen Gebieten“ lediglich Einschreibebriefe und Sendungen an Behörden oder Gesundheitseinrichtungen zugestellt werden.

Ab einem Krankenstand bei der Post von 30 Prozent sollen demnach Briefe und Pakete nur noch an drei Tagen zugestellt werden . Ab einem Krankenstand von 80 Prozent sollen Zusteller nur noch einmal wöchentlich austragen. Zu diesen Details äußerte sich die Post nicht.

 Die Zeit als Familie zu genießen, empfiehlt die Kita-Leiterin.
Die Zeit als Familie zu genießen, empfiehlt die Kita-Leiterin. (Foto: imago stock&people/Schwäbische.de)

13.40 Uhr - RKI-Chef: Müssen damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht reichen

Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, kann nicht ausschließen, dass sich die Versorgungssituation in der Corona-Krise auch in Deutschland zuspitzen könnte. Das machte er mit Blick auf die dramatische Situation in Ländern wie Italien deutlich. „Wir können nicht ausschließen, dass wir hierzulande ebenfalls mehr Patienten als Beatmungsplätze haben. Ob es so kommt, ist Spekulation “, sagte Wieler im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

„Wir müssen jedenfalls damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen, ganz klar.“ In Italien war die Zahl der Toten im Zuge der Corona-Pandemie am Samstag auf mehr als 10.000 gestiegen.

 Paare müssen bei Trauungen in Ulm jetzt auf Fotograf und andere Gäste, auch Trauzeugen, verzichten.
Paare müssen bei Trauungen in Ulm jetzt auf Fotograf und andere Gäste, auch Trauzeugen, verzichten. (Foto: Andreas Arnold/Schwäbische.de)

13 Uhr - Luftwaffe holt zwei Covid-19-Patienten aus Frankreich ab

Die Bundeswehr holt weitere Covid-19-Patienten aus dem Ausland zur Behandlung nach Deutschland. Ein militärisches Transportflugzeug vom Typ A400M startete am Sonntag von Wunstorf in Richtung Straßburg, um von dort zwei Patienten nach Stuttgart zu fliegen.

Die schwererkrankten Franzosen würden anschließend im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm versorgt, hieß es aus dem Verteidigungsministerium. „Frankreich braucht jetzt unsere Hilfe. Und natürlich stehen wir unseren Freunden bei“, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Sie habe deshalb mit ihrer französischen Amtskollegin Florence Parly die Übernahme der Patienten vereinbart.

Am Samstag hatte die Luftwaffe bereits sechs Patienten in Italien abgeholt und nach Nordrhein-Westfalen gebracht . In deutschen Kliniken sind — anders als in Italien — derzeit noch ausreichend Kapazitäten vorhanden, um Menschen zu versorgen, die unter der Lungenkrankheit leiden und auf künstliche Beatmung angewiesen sind.

Wie ein Sprecher der Luftwaffe am Sonntag berichtete, ist demnächst noch ein weiterer Flug ins norditalienische Bergamo geplant.

11.15 Uhr - Dritter Todesfall im Kreis Sigmaringen

Im Landkreis Sigmaringen ist der dritte Patient am Coronavirus gestorben. Dies teilen das Sozialministerium und das Landratsamt Sigmaringen mit. Es handelt sich dabei um eine über 90-jährige Frau, die mehrere Vorerkrankungen hatte und zu Hause verstarb , so ein Sprecher des Landratsamts Sigmaringen.

Die Frau wohnte im Landkreis. Insgesamt haben sich Stand Samstag 302 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Das sind 40 Personen und rund 15 Prozent mehr als am Vortrag, teilt das Landratsamt mit.

41 Personen konnten inzwischen wieder aus der Quarantäne entlassen werden.

Sonntag, 11.10 Uhr - Podcast „Sag's Pauly“: Wie wir in der Corona-Krise psychisch stabil bleiben können

Das Corona-Virus sei nicht nur für die Lunge gefährlich, sondern könne auch schwere seelische Leiden auslösen, sagt der Lindauer Psychologe, Psychiater und Psychotherapeut Dr. Christian Peter Dogs im Podcast „Sag's Pauly“.

Niemand weiß derzeit, wie die Zukunft aussieht. Und das ist genau der Punkt: Aus psychologischer Sicht sei es nicht hilfreich, vom Schlimmsten auszugehen , sagt Dogs. Um stabil durch die Krise zu kommen, brauchen die Menschen Hoffnung, Zuversicht, Optimismus.

Im Podcast erklärt Dogs , wie es möglich ist, in der Isolation psychisch möglichst gesund zu bleiben. Er spricht darüber, welche Auswirkungen die Situation auf zerstrittene Paare, auf Alleinstehende, aber auch auf Menschen mit psychischen Erkrankungen hat - und warum es vielleicht sogar die Einsamen sind, die es am besten hinbekommen, die nächsten Wochen oder sogar Monate zu überstehen.

Vor allem aber gibt er ganz praktische Tipps, mit welchen Strategien und Gedanken die Menschen durch den Tag, die Woche und die Isolation kommen können.

Sonntag, 10.50 Uhr - Scholz will Corona-Prämien bis 1500 Euro steuerfrei stellen

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat angekündigt, in der Corona-Krise Bonuszahlungen für Arbeitnehmer bis 1500 Euro steuerfrei zu stellen.

„Viele Arbeitgeber haben bereits angekündigt, ihren Beschäftigten einen Bonus zahlen zu wollen. Als Bundesfinanzminister werde ich am Montag die Anweisung erlassen, dass ein solcher Bonus bis 1500 Euro komplett steuerfrei sein wird“, sagte Scholz der „Bild am Sonntag“.

„Viele Arbeitnehmer sind täglich im Einsatz unter erschwerten Bedingungen , um uns zu versorgen — als Pflegekraft, an der Supermarktkasse, als Krankenhausarzt, hinterm Lkw-Lenkrad. Dieses Engagement sollten wir honorieren.“

Der Handelsverband Deutschland hatte eine Steuerfreistellung von Sonderzahlungen für Mitarbeiter gefordert, auch Union und SPD im Bundestag hatten sich dafür ausgesprochen. In dieser Woche war angekündigt worden, dass unter anderem die Mitarbeiter von Aldi, Real und Lidl einen Bonus für ihren anstrengenden Einsatz in der Corona-Krise bekommen — aus steuerlichen Gründen in Form von Warengutscheinen.

Sonntag, 8.30 Uhr - Medienforscher: Corona-Krise verleiht Fake News hohe Verbreitung

Die Corona-Pandemie hat in sozialen Medien eine Vielzahl von Fake News hervorgerufen. „Falschinformationen gibt es im Prinzip immer“, sagte der Jenaer Medienpsychologe Tobias Rothmund. Aber wenn Menschen verunsichert seien oder sich bedroht fühlten, würden sie besonders stark weiterverbreitet.

Im Extremfall führten solche Falschmeldungen nicht nur zu mehr Angst und Panik, sondern schadeten der Gesundheit — etwa bei irreführenden Tipps zur Vorbeugung oder Behandlung einer Infektion, warnte der Social-Media-Forscher. Jeder sei daher gefordert, Informationen kritisch zu hinterfragen, bevor er sie an Bekannte weiterleite.

So kursieren Behauptungen, der Erreger Sars-CoV-2 sterbe bei 26 bis 27 Grad ab — was falsch ist. In anderen Meldungen wird Luftanhalten als Schnelltest für eine Corona-Infektion empfohlen oder behauptet, wegen der Pandemie würden Festnetztelefonate nach einer bestimmten Zeit unterbrochen.

Die Corona-Pandemie mache den Menschen Angst und schaffe einen Hunger nach Informationen, konstatierte Rothmund. „Wir suchen nach Antworten und dabei stoßen Falschinformationen in Informationslücken.“

Zu unterscheiden seien zum einen Informationen, die künstlich erzeugt und absichtlich falsch seien; zum anderen Meldungen mit einem wahren Kern, der aber falsch oder missverständlich dargestellt werde.

Oft reiche allerdings schon eine kurze Recherche , um Fake News auf die Schliche zu kommen. Vorsicht sei zumal immer geboten, wenn keine, ungenaue oder dubiose Quellen angegeben seien.

Schwäbische.de recherchiert hier den Wahrheitsgehalt von ausgewählten Fake-News .

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2020328_LFHN_33552_G5F5Q4RKJ.1+G1S5QA5F4.2.jpg (Foto: Lydia Schäfer)

Sonntag, 7.30 Uhr - Lucha fordert gemeinsame europäische Medizinstrategie für Krisen

Nach den Erfahrungen im Umgang mit der Corona-Krise fordert der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha ein gemeinsames europäisches Management für länderübergreifende Gesundheitsgefahren. „Wichtig ist zum Beispiel eine eigenständige europäische Arzneimittel- und Medizinprodukterichtlinie“, sagte der Grünen-Minister.

Zuletzt hatte sich die Corona-Pandemie auch zu einer Bewährungsprobe für die europäische Solidarität entwickelt. Beschlagnahmungen und Exportverbote für Atemschutzmasken, Schutzkleidung, Handschuhe und weitere medizinische Schutzausrüstung sorgten für Aufsehen.

Nach dem Ende seiner einwöchigen häuslichen Quarantäne am Montag darf Lucha erst am Dienstag seine Ravensburger Wohnung wieder verlassen. Es gehe ihm aber gut, er habe keine Symptome gehabt, sagte der Minister am Wochenende.

Er hatte sich vor einer Woche gemeinsam mit seiner Frau in Quarantäne begeben, weil beide Kontakt mit einer infizierten Person hatten.

Samstag, 19.13 Uhr - Erster Todesfall im Bodenseekreis

Im Bodenseekreis gibt es den ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus. Die Person ist laut Landratsamt am Freitag im Klinikum Friedrichshafen gestorben.

Die Meldung habe das Landratsamt am Freitagnachmittag erreicht. Nähere Angaben zur Person oder den Umständen des Todes macht das Landratsamt wie auch bei allen anderen Betroffenen nicht, um die Persönlichkeitsrechte zu schützen.

Wie die sonstige Lage im Bodenseekreis ist, lesen Sie hier.

Samstag, 19.06 Uhr - 17 weitere Todesfälle in Baden-Württemberg

Dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium wurden weitere 1090 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 16.00 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 10.819 an. Das Durchschnittsalter der Erkrankten liege bei 49 Jahren.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt 17 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 118 an. Unter den Verstorbenen waren 81 Männer und 37 Frauen. Das Alter lag laut Ministerium zwischen 41 und 98 Jahren. 66 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

Samstag, 18.38 Uhr - Kita-Leiterin gibt Tipps für die Kinderbetreuung

Plötzlich zu Hause: Die Schließung der Kitas und Schulen wegen der Corona-Pandemie stellt manche Eltern vor die Herausforderung , ihre Kinder fast rund um die Uhr daheim zu bespaßen.

Kerstin Hoffmann, Leiterin der Kita St. Franziskus in Ehingen, hat mit ihren Sprösslingen auch schon Knete selbst gemacht : Man mische Mehl oder Speisestärke, ein bisschen Natron, Salz, Wasser, Öl und – damit’s schön bunt wird – Lebensmittelfarbe. Und schon kann der Knetspaß beginnen.

Noch mehr Ideen der Pädagogin gibt es hier (plus).

Stefan Brink, Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in Baden-Württemberg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild
Stefan Brink, Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in Baden-Württemberg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild (Foto: Sebastian Gollnow/DPA)

Samstag, 18.05 Uhr - Airbus bringt Millionen Schutzmasken aus China

Für den Kampf gegen die Corona-Pandemie ist am Samstag ein Flugzeug mit rund vier Millionen Schutzmasken im spanischen Getafe in der Nähe von Madrid gelandet. Das Material soll in Spanien, Deutschland , Frankreich und Großbritannien verteilt werden, wie der Luftfahrtkonzern Airbus mitteilte.

Die Maschine des Typs A330-200 sei am Donnerstag in Spanien gestartet, am Freitag in Tianjin im Nordosten Chinas gelandet und mit den Masken beladen umgehend nach Spanien zurückgekehrt. Bereits in den vergangenen Tagen habe das Unternehmen Flüge zwischen Europa und China organisiert , um zahlreiche europäische Krankenhäuser mit Masken auszurüsten, hieß es.

Samstag, 17.22 Uhr - Keine Gäste mehr bei Trauungen erlaubt

Eine Trauung ganz ohne Gäste und Trauzeugen , nicht einmal ein Fotograf darf anwesend sein. Von Montag, 30. März, an gelten im Ulmer Standesamt – wie in den meisten Standesämtern der großen Städte im Land – nochmals verschärfte Bedingungen bei Trauungen.

„Statt des Fotos vom Ja-Wort gibt’s künftig ein Handy-Selfie danach “, sagt Standesamtsleiterin Martina Stürner. Es komme derzeit nur vereinzelt vor, dass Trautermine abgesagt würden. „Wer sich entschlossen hat zu heiraten, zieht das auch jetzt durch. Groß gefeiert wird dann eben später.“

Wie die Brautpaare auf die Nachricht reagieren, lesen Sie hier.

 Silke Schultheiß steht mit Paul und Theresa auf dem Balkon.
Silke Schultheiß steht mit Paul und Theresa auf dem Balkon. (Foto: Scholz/Schwäbische.de)

Samstag, 16.29 Uhr - Ausgangsbeschränkungen: Verstöße können teuer werden

Das sonnige Wetter ist verlockend - wer aber gegen die Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie verstößt, könnte mit saftigen Bußgeldern belegt werden. Im ganzen Land dürfen nur noch zwei Menschen zusammen draußen unterwegs sein. Ausnahmen gibt es nur für Familien.

Wie hoch die Bußgelder tatsächlich sind, ist noch nicht landesweit geregelt. Die Kommunen legen sie derzeit fest. Das Gesundheitsministerium hat zwar schon einen einheitlichen Bußgeldkatalog in der Tasche. Weil aber der Bund in der vergangenen Woche das Infektionsschutzgesetz überarbeitete, halte man den Katalog noch zurück, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.

Der Bußgeldkatalog in Baden-Württemberg soll sich an dem von Nordrhein-Westfalen orientieren, der schon am vergangenen Montag an die dortigen Behörden verschickt wurde. Zusammenkünfte von mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit, die nicht direkt verwandt sind, kosten dort pro Kopf 200 Euro . Verbotenes Picknicken kostet 250 Euro , die Organisation von Sportveranstaltungen 1000 Euro .

Samstag, 15.48 Uhr - Mehr als 100.000 Anträge auf Soforthilfe eingegangen

Wer als Kleinunternehmer gut gewirtschaftet hat, muss auf sein Privatvermögen zurückgreifen, bevor er Corona-Hilfen in Anspruch nehmen darf. Das finden viele ungerecht — die Wirtschaftsministerin will nachbessern.

Ziel ist es, privates Vermögen der Antragsteller so weit wie möglich zu schonen.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU)

Hilfe gibt es nur, wenn nichts mehr auf dem eigenen Konto ist. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) kündigte an, nachzubessern: „Ziel ist es, privates Vermögen der Antragsteller so weit wie möglich zu schonen“, sagte sie am Samstag. Bis dahin waren innerhalb von weniger als drei Tagen bereits mehr als 100 000 Anträge auf die Soforthilfe des Landes eingegangen.

Das Wirtschaftsministerium arbeite mit Hochdruck an einer Lösung, um die bei den Antragstellern bestehenden Unsicherheiten über den Einsatz eigener Mittel im Soforthilfeprogramm zu klären. „Wir hoffen, diese Lösung noch am Samstag präsentieren zu können.“ Ziel sei es zunächst vorrangig gewesen, jenen zu helfen, die wegen der Geschäftsschließung nicht im Stande seien, die nächste Miete oder den Mitarbeiter zu zahlen.

Kopie von Es wird einen erneuten Videogipfel mit Kanzlerin Merkel und den übrigen EU-Staats- und Regierungschefs geben. Foto: Michael Kappeler/dpa-pool/dpa
Kopie von Es wird einen erneuten Videogipfel mit Kanzlerin Merkel und den übrigen EU-Staats- und Regierungschefs geben. Foto: Michael Kappeler/dpa-pool/dpa (Foto: Michael Kappeler/DPA)

Die Zahl der Anträge auf die Hilfe hat im Südwesten die 100 000er-Marke übertroffen. „Stand Samstagmorgen sind es 101 418 Anträge “, sagte Wolfgang Grenke, Präsident des baden-württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK).

Die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern prüfen die Anträge rund um die Uhr , auch am Wochenende, und leiten sie dann an die staatliche Förderbank L-Bank weiter. Allerdings belege die Flut der Anträge auch in brutaler Nüchternheit, was das Coronavirus dem Südwesten und der ganzen Welt abverlange, sagte Grenke.

Samstag, 15.20 Uhr - Private Abfälle nur in Notfällen entsorgen

Zahlreiche Menschen nutzen die Zeit und entrümpeln Keller und Dachböden. Nicht mehr Benötigtes wird zu den Wertstoffhöfen und den Entsorgungszentren gebracht. Doch hier stauen sich die Autos , denn auch für die Mitarbeiter des Wertstoffhofes gelten besondere Sicherheitsauflagen in Corona-Zeiten.

Auf dem Entsorgungszentrum Weiherberg entstand schon eine Autoschlange bis hin zur Kreisstraße.

Uwe Hermanns, Finanzdezernent des Bodenseekreises.

Hermanns äußert die dringliche Bitte, die Wertstoffhöfe nur in Notfällen aufzusuchen. „Das ist beispielsweise bei einem Umzug der Fall“, erklärt er, aber nicht, wenn man einen gelben Sack, eine Bratpfanne oder einen kaputten Fön entsorgen will.

Wie die Bedingungen im Bodenseekreis sind, lesen Sie hier (plus).

 Erhielt 2018 den Ethikpreis des Deutschen Olympischen Sportbundes: Gunter Gebauer, emeritierter Professor an der Universität für Freie Künste in Berlin.
Erhielt 2018 den Ethikpreis des Deutschen Olympischen Sportbundes: Gunter Gebauer, emeritierter Professor an der Universität für Freie Künste in Berlin. (Foto: dpa/Schwäbische.de)

Samstag, 14.55 Uhr - Datenschützer und Sozialministerium kritisieren Weitergabe von Corona-Daten

Einige Gesundheitsämter in Baden-Württemberg haben Daten mit Klarnamen von Corona-infizierten Personen an die Polizei weitergegeben. Das sagte Landesdatenschützer Stefan Brink am Samstag. Solche Daten pauschal herauszugeben, sei aber rechtlich nicht zulässig.

Wir sehen das außerordentlich kritisch und haben die Gesundheitsämter noch mal darauf hingewiesen,

sagt ein Sprecher des Sozialministeriums.

Das Sozialministerium kritisierte dieses Vorgehen ebenfalls. „Wir sehen das außerordentlich kritisch und haben die Gesundheitsämter noch mal darauf hingewiesen“, sagte ein Sprecher. Zur Klarstellung sei daher ein entsprechendes Schreiben an die Ämter gegangen.

Zwar dürfe die Ortspolizei im Einzelfall solche Daten bekommen, wenn eine infizierte Person gegen eine vom Gesundheitsamt angeordnete Quarantäne verstoße. Es gehe aber nicht, dass Klarnamenlisten pauschal bei Krisenstäben der Landkreise, dem polizeilichen Vollzugsdienst oder der Feuerwehr landeten.

„Wir teilen die Kritik des Datenschutzbeauftragten“, betonte der Sprecher. Aus dem Innenministerium hieß es, man wolle gemeinsam mit dem Datenschutzbeauftragten eine Lösung finden, die dem Datenschutz und der effektiven Abwehr von Gefahren für die Bevölkerung gerecht werde.

„Es gibt keine ausreichende Rechtsgrundlage für die Weitergabe dieser sehr sensiblen Gesundheitsdaten an die Polizei im großen Stil“, sagte dazu SPD-Fraktionsvize Sascha Binder . Statt so massiv in die Persönlichkeitsrechte von Bürgern einzugreifen, solle die Landesregierung lieber für die notwendige Schutzausstattung der Polizei sorgen.

Mit den Geschenkkörbchen können Kunden des Reformhauses ihren Verwandten und Bekannten eine Freude machen.
Mit den Geschenkkörbchen können Kunden des Reformhauses ihren Verwandten und Bekannten eine Freude machen. (Foto: Seli/Schwäbische.de)

Samstag, 14.28 Uhr - Per Lichtsignal und Telefon: So bleiben Oma und Enkel in Kontakt

19 Uhr, die Glocken der Kirchen in Laichingen und den Teilorten beginnen, zu schlagen. Das Läuten hält sieben Minuten an , soll Menschen ermöglichen, gedanklich beieinander zu sein – unter anderem im Gebet.

Die Idee findet Gerlinde Schultheiß aus Laichingen toll. Die 69-Jährige hat sich dazu noch ein weiteres besonderes Prozedere ausgedacht. Jeden Abend, wenn die Glocken zu läuten beginnen, gibt sie Lichtsignale in Richtung eines Balkons , auf dem ihre Enkelkinder stehen.

 Jede Person bekommt in der Woche maximal zwei Masken.
Jede Person bekommt in der Woche maximal zwei Masken. (Foto: Ulrike Drißner/Schwäbische.de)

Das Zeichen ist klar: Wir sind da. Wir können uns sehen – in Corona-Zeiten, in der der Kontakt eingeschränkt, gerade für ältere Menschen oder jene, die zur Risikogruppe zählen, größtenteils ausgesetzt ist.

Wie kreativ die leidenschaftliche Oma Kontakt hält, lesen Sie hier (plus).

Samstag, 13.59 Uhr - Weitere Einschränkungen im bayerischen Zugverkehr

Nach der Deutschen Bahn streichen in der Corona-Krise jetzt auch mehrere Privatbahnen Verbindungen in Bayern. Züge würden deswegen ab Montag seltener fahren, teilte die Länderbahn am Samstag mit. Außerdem würden Haltestellen entfallen , hieß es weiter.

Weil immer weniger Menschen mit dem Zug fahren, werden einige Verbindungen außerhalb der Hauptverkehrszeit — also früh morgens, spät abends und teilweise am Wochenende — gestrichen. Laut der Länderbahn betrifft das den Zug alex Nord , die Oberpfalzbahnen 1 und 3, die Waldbahnen 1 bis 3 und die Berchtesgardener Landbahn. Auch die Takte, in denen die manche Züge tagsüber unter der Woche fahren, werden größer.

Samstag, 13.02 Uhr - Bundeswehr fliegt Patienten ein - Ärzte aus Ulm an Bord

Die Luftwaffe hat mit dem Transport schwerkranker Corona-Patienten aus Italien nach Deutschland begonnen. Ein Teil der medizinischen Crew an Bord des Flugzeugs kommt aus Ulm.

Zwei Fachärzte für Anästhesie und Intensivmedizin und zwei Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin aus Ulm seien dabei, bestätigt das Bundeswehrkrankenhaus . Insgesamt 13 Personen seien für die medizinische Versorgung der Patienten während des Fluges zuständig, sagt ein Sprecher des Sanitätsdienstes.

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Der Airbus der Luftwaffe sei am Morgen in Bergamo gelandet und nehme sechs Patienten auf, teilte die Luftwaffe im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Mehrere Kliniken in Nordrhein-Westfalen hatten zuvor angekündigt, in den kommenden Tagen insgesamt zehn Corona-Patienten aus Italien und vier Patienten aus Frankreich aufzunehmen.

Der Airbus „MedEvac“ sei speziell für solche Aufgaben ausgestattet, erklärte die Luftwaffe. Der Transport der Intensiv-Patienten wird demnach vom Sanitätsdienst der Bundeswehr unterstützt.

Je zwei Patienten sollen demnach in das Universitätsklinikum Köln, das Universitätsklinikum Bonn und das Katholische Klinikum Bochum gebracht werden.

Samstag, 12.29 Uhr - Merkel dankt Bürgern für Disziplin in Coronakrise

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Disziplin bei der Beachtung der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie gedankt. „Danke - von ganzem Herzen Danke!“, sagte Merkel am Samstag in einem Audio-Podcast, das sie telefonisch aus ihrer häuslichen Quarantäne verbreitete. Darin warnte Merkel auch vor Ungeduld hinsichtlich einer Lockerung der angeordneten Schutzmaßnahmen.

„Die neuen Regeln haben das öffentliche Leben für jeden spürbar in wenigen Tagen auf ein Minimum heruntergefahren“, sagte Merkel. Fast alle hätten daraufhin ihr Verhalten umgestellt, um Kontakte zu vermeiden und so Ansteckungen zu verhindern.

Noch geben uns die täglichen Zahlen der Neuinfektionen leider keinen Grund, nachzulassen oder die Regeln zu lockern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)

Forderungen nach einer raschen Aufhebung der Einschränkungen wies die Kanzlerin zurück. „Noch geben uns die täglichen Zahlen der Neuinfektionen leider keinen Grund, nachzulassen oder die Regeln zu lockern“, warnte Merkel. Maßstab bleibe die Zuwachsrate der Infizierten. Derzeit verdoppele sich deren Zahl etwa alle fünfeinhalb Tage.

Dies sei bereits ein deutlicher Fortschritt , doch „es muss in Richtung von zehn Tagen gehen, damit unser Gesundheitssystem nicht überfordert wird“.

Den Audio-Podcast der Bundeskanzlerin können Sie hier nachhören.

Samstag, 12.07 Uhr - Klopapier aus Schloss Kapfenburg gestohlen

Dreiste Diebe haben aus einem abgeschlossenen Raum neben einer öffentlichen Toilette im Schloss Kapfenburg in Lauchheim (Ostalbkreis) 40 Rollen Klopapier gestohlen. Außerdem nahmen sie Papierhandtücher und Seife mit, wie die Polizei am Samstag mitteilte.

Den Angaben zufolge hatten sich die Unbekannten zwischen Dienstag und Freitag Zutritt zu den Räumlichkeiten verschafft. Der finanzielle Schaden sei gering und im unteren zweistelligen Bereich. Den hinzugerufenen Polizeibeamten fehlten aber die Worte , wie es weiter hieß.

Samstag, 11.30 Uhr - „Der Profisport will Gewinne maximieren“

Gunter Gebauer, 76, Philosoph und Sportwissenschaftler, ist in Pandemiezeiten ein gefragter Mann. Soeben hat er ein Reclam-Buch veröffentlicht über die Olympische Geschichte und die Werte der Sportbewegung .

Im Interview mit Jürgen Schattmann spricht der Kölner über die derzeitigen Nöte der Vereine , der Gesellschaft und einen möglichen Wandel, den er sich von den kollektiven Problemen erhofft:

Der DFL wird vorgeworfen, viel zu spät auf die Krise reagiert zu haben. Warum durfte der VfB Stuttgart noch vor zwölf Tagen vor 54 000 Fans gegen Bielefeld spielen, obschon Virologen ausdrücklich davor warnten?

Wie die Funktionäre auf die Pandemie reagierten, nämlich zunächst gar nicht, ist absolut unverständlich. Der Fußball hat noch immer Luxusprobleme: Wir haben dort eine unfassbar hochpreisige Bezahlung. Fußball wird immer Unterhaltung bleiben, aber er hat auch eine Verantwortung, und der wurde er nicht gerecht, im Gegenteil: Man setzte die Gesundheit der Zuschauer aufs Spiel.

Das ganze Interview gibt es hier (plus).

Samstag, 10.50 Uhr - Läden gehen in der Corona-Krise neue Wege

Hamsterkäufe, kleine Freuden für Bekannte und Verwandte, aber auch Kunden, die keine Rücksicht nehmen : Bäcker, Metzgereien, das Reformhaus Jakob und der Hofladen in Schelklingen machen gerade ganz unterschiedliche Erfahrungen. Um das Geschäft am Laufen zu halten, haben sie neue Ideen entwickelt.

Jeden Tag neu erfindet sich derzeit das Reformhaus Jakob in der Ehinger Innenstadt . Die vergangenen 14 Tage waren hier sehr hektisch. „Vor allem Allergiker haben sich noch mit ihren Produkten eingedeckt“, erzählt Sabine Jakob aus ihrem neuen Alltag.

Dinkelmehl sei komplett ausverkauft, sie könne auch nicht sagen, wann das wieder geliefert werde. Schon lange liefert das Reformhaus einmal pro Woche Waren an die Kunden in und um Ehingen. Nun gibt es dieses Lieferangebot täglich.

Und Sabine Jakob hat sich noch etwas anderes überlegt, um all jenen eine Freude zu machen, die derzeit ihre Bekannten und Verwandten nicht sehen können: „kleine Freuden-Körbchen“ . Die können die Kunden mit den Waren des Reformhauses ganz individuell befüllen lassen und dann verschicken.

Wie andere Geschäfte in der Region auf die Krise reagieren, lesen Sie hier (plus).

Samstag, 10.05 Uhr - Für diese Biberacherin ist der Krisenmodus schon normal

Nach China, dem Ursprungsland der Coronavirus-Pandemie, ist zeitweise auch Südkorea massiv von Sars-CoV-2 betroffen gewesen. Die dortige Regierung fährt einen strikten Kurs , um eine Ausbreitung der Lungenkrankheit weiter einzudämmen.

„Für uns ist der Ausnahmezustand schon normal geworden“, schildert die gebürtige Biberacherin Ulrike Drißner. Sie lebt und arbeitet in der Millionenmetropole Seoul.

Während in Europa die Lungenkrankheit den Alltag vieler Menschen erst seit Kurzem stark beeinträchtigt, kämpft Südkorea seit mehreren Wochen gegen das Virus.

„Die Region ist seit Ende Januar/Anfang Februar im Krisenmodus“, schildert Ulrike Drißner. Die Infektionsraten stiegen zurzeit zwar nicht mehr so drastisch wie zu Beginn, doch ein Ende der Krise sei noch nicht absehbar.

Warum die deutschen Maßnahmen nicht mit Südkorea mithalten können, erklärt die Biberacherin hier (plus).

Samstag, 9.52 Uhr - Europarats-Generalsekretärin warnt vor Anstieg häuslicher Gewalt

Europarats-Generalsekretärin Marija Pejcinovic Buric hat eindringlich vor einem Anstieg häuslicher Gewalt während der Ausgangsbeschränkungen aufgrund des Coronavirus gewarnt. Berichte aus den Mitgliedsländern der vergangenen Wochen hätten bereits gezeigt, dass Kinder und Frauen derzeit in den eigenen vier Wänden einem höheren Missbrauchsrisiko ausgesetzt seien, sagte Pejcinovic Buric der Deutschen Presse-Agentur.

Neben dem erhöhten Gewaltrisiko könnten die Auswirkungen der Coronavirus-Krise Frauen auch wirtschaftlich hart treffen und deren finanzielle Unabhängigkeit bedrohen, erklärte Pejcinovic Buric.

Smstag, 9.30 Uhr - Antisemitismusbeauftragter kämpft gegen Verschwörungstheorien

Baden-Württembergs Antisemitismusbeauftragter Michael Blume warnt vor einer „digitalen Eskalation“ des Antisemitismus im Zusammenhang mit dem Coronavirus. „Wir wissen aus der Geschichte, dass Krisen und insbesondere Pandemien immer wieder die Suche nach Sündenböcken auslösten“, sagte Blume der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

„So kam es in Europa zum antijüdischen Verschwörungsmythos der Brunnenvergiftung und zu sogenannten Pestpogromen.“ In den USA habe es vor kurzem bereits den ersten antisemitischen Anschlagsversuch gegen ein Krankenhaus gegeben, die Polizei habe den Attentäter gerade noch gestoppt.

Blume forderte die Bürger auf, antisemitische und rassistische Verschwörungsvorwürfe und Gewaltaufrufe zu melden. Wegen der Ausgangsbeschränkungen habe er die Aufklärungsarbeit digitalisiert und biete unter anderem einen neuen Podcast „Verschwörungsfragen“ mit zwei Folgen pro Woche an.

Samstag, 9.12 Uhr - Absage des Ellwanger Frühlings trifft den Einzelhandel

Am Freitag. 13. März, ist der Ellwanger Frühling wegen der Corona-Krise abgesagt worden. Für den Einzelhandel wäre die Schau eminent wichtig gewesen. Die Stadt setzt jetzt auf digitale Plattformen .

Insgesamt setzt die Corona-Krise dem Einzelhandel stark zu. Die Stadt und der Verein Pro Ellwangen wollen nun Signale setzen, die Mut machen . Aber auch von der Bevölkerung kommen positive Rückmeldungen.

Das wäre immens wichtig gewesen.

Citymanagerin Verena Kiedaisch

Noch vor wenigen Wochen hätte sich kaum jemand die Absage des Ellwanger Frühlings vorstellen können. Anfang März hatte die Ellwanger Wirtschaftsbauftragte und Citymanagerin Verena Kiedaisch mit Ausstellern telefoniert.

Die hofften zu diesem Zeitpunkt noch, dass die Frühjahrsschau mit verkaufsoffenem Sonntag am 26. April wie geplant stattfinden würde. „Das wäre immens wichtig gewesen“, sagt Kiedaisch, denn für die Aussteller aus dem Einrichtungsbereich , der Textilbranche sowie für Fahrrad- und Autohändler sei das Frühjahr die wichtigste Jahreszeit.

Wie die Händler in Ellwangen damit umgehen, lesen Sie hier (plus).

Das waren die letzten Meldungen von Freitag, 27. März

Freitag, 22.27 Uhr - Corona-Antikörpertests bald möglich

In Deutschland sind die ersten Labore nach eigenen Angaben in der Lage, Antikörpertests auf durchgemachte Coronavirusinfektionen durchzuführen. Der Lübecker Labordiagnistika-Hersteller Euroimmun hat ein Nachweissystem zur Verfügung gestellt, das nach seinen Angaben auf eine länger bestehende oder überstandene Infektion hinweist.

Das Großlabor Krone in Bad Salzuflen (NRW), das mit derzeit bis zu 2500 Corona-Abstrichanalysen pro Tag eines der größten Labore in Deutschland ist, will damit am Montag die ersten Antikörpertests durchführen.

Freitag, 22.10 Uhr - Mercedes-Benz will Herstellung von Medizingeräten unterstützen

Der Autobauer Mercedes-Benz will in der Coronavirus-Krise die Herstellung von medizinischem Gerät unterstützen. Mithilfe von 3D-Druckern könnten einzelne Bauteile gefertigt werden, die wegen der Pandemie derzeit in der Medizintechnik dringend benötigt würden, teilte die Daimler-Tochter am Freitag mit.

„Wir stehen mit unserer Expertise und unserem Spezialwissen für die Fertigung bereit, jetzt ist es an der Medizintechnik, uns zu kontaktieren. Unsere 3D-Drucker stehen auf jeden Fall zur Verfügung“, sagte das Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz AG, Jörg Burzer.

Freitag, 21.58 Uhr - Papst spricht „urbi et orbi“ und holt Pestkreuz hervor

Der Segen „urbi et orbi“ wird eigentlich nur zu Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl gesprochen. Damit ist eine Generalabsolution, also der Straferlass bei Sünden, verbunden.

„Tiefe Finsternis hat sich auf unsere Plätze, Straßen und Städte gelegt. Sie hat sich unseres Lebens bemächtigt und alles mit einer ohrenbetäubenden Stille und einer trostlosen Leere erfüllt, die alles im Vorbeigehen lähmt“, sagte der Pontifex am Freitag vor dem menschenleeren Petersplatz in Rom.

Wie die Lage im Vatikan ist und was der Papst in seiner Rede gesagt hat, lesen Sie hier (plus).

Freitag, 20.47 Uhr - Betrüger locken Firmen mit falschen Soforthilfeanträgen

Das Landeskriminalamt warnt Unternehmen im Südwesten vor Betrügern im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen. Im Internet seien Seiten aufgetaucht, auf denen in Bedrängnis geratene Unternehmen aufgefordert würden, ein vermeintliches Formular dafür auszufüllen und hochzuladen, teilte die Behörde am Freitag mit.

Die Firmen seien teils gezielt telefonisch kontaktiert und auf die Internetseiten hingewiesen worden. Dabei habe sich der Anrufer als Angehöriger der offiziellen Stellen zur Abwicklung der Soforthilfe ausgegeben.

Die Polizei warnte davor, persönliche und Unternehmensdaten auf solchen Fake-Seiten im Internet preiszugeben. Stattdessen sollten Unternehmen für die Anträge auf Soforthilfe ausschließlich die Internetseiten von offiziellen Landesstellen — wie etwa Ministerien und Landesförderbanken mit Unterstützung der Industrie- und Handelskammern — nutzen.

Die wichtigsten Meldungen vom Freitag im Überblick:

  • Landesgartenschau soll nicht wie geplant eröffnet werden
  • Erste Anträge auf Soforthilfe bewilligt
  • Erste Lieferung Schutzmasken und Beatmungsgeräte in BaWü angekommen
  • Kretschmann : “Noch immer am Beginn der Krise. Wird auch Junge treffen“
  • Mehr als 30.000 Erntehelfer wollen Bauern unterstützen

Da war der Newsblog von Freitag, 27. März