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Corona-Newsblog: Baden-Württemberg überschreitet Warnwert für Neuinfektionen

Ravensburg / Lesedauer: 16 min

+++ Söder fordert harten Anti-Corona-Kampf +++ Spahn positiv getestet +++ Strobl kann Quarantäne verlassen +++ Schweiz meldet fast 6000 Fälle in 24 Stunden +++
Veröffentlicht:21.10.2020, 06:04

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell nachgewiesen Infizierte : ca. 9.648 (61.694 Gesamt - ca. 50.100 Genesene - 1.946 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 1.946
  • Aktuell nachgewiesen Infizierte Deutschland : ca. 68.787 (380.762 Gesamt - ca. 302.100 Genesene - 9.875 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 9.875

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Baden-Württemberg überschreitet Warnwe rt für Neuinfektionen (19.24 Uhr)
  • Gesundheitsminister Jens Spahn positiv auf Corona getestet (17.05 Uhr)
  • Söder fordert harten Anti-Corona-Kampf (22.53 Uhr)
  • Schweiz meldet fast 6000 Fälle in 24 Stunden (15.48 Uhr)
  • Kassenärzte kritisieren „Angsterzeugung“ in Corona-Krise (09.22 Uhr)
Kopie von Gesundheitsminister Jens Spahn. Foto: Michael Sohn/AP Pool/dpa

++ Söder fordert harten Anti-Corona-Kampf

(22.53 Uhr) In einem eindringlichen Appell hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das ganze Land zum gemeinsamen Kampf gegen die ungebremst steigenden Corona-Zahlen aufgerufen.

Wenn man neue regionale oder landesweite Lockdowns verhindern wolle, müsse man schnell und konsequent handeln, sagte Söder am Mittwoch in einer Regierungserklärung im Landtag in München. Für Bayern zog er eine neue „dunkelrote“ Warnstufe für Regionen mit extremen Corona-Zahlen ein, dort sollen Veranstaltungen auf 50 Personen begrenzt werden und eine Sperrstunde ab 21 Uhr gelten. Für Berufspendler aus ausländischen Hotspots will Bayern eine Testpflicht einführen.

„Corona ist wieder voll zurück, die zweite Welle ist da, sie rollt über ganz Europa“, sagte der CSU-Chef. Er wiederholte seine Warnung, man sei einem zweiten Lockdown näher als viele glaubten , zumindest einem Teil-Lockdown. „Der Lockdown ist nicht gewollt - aber er kann die Ultima Ratio sein“, sagte Söder mit Blick auf den Landkreis Berchtesgadener Land. Wegen eines Rekordwerts an Neuinfektionen gelten dort nun für zwei Wochen weitgehende Ausgangsbeschränkungen.

Mehr dazu lesen Sie hier.

++ Baden-Württemberg überschreitet Warnwert für Neuinfektionen

(19.24 Uhr) In Baden-Württemberg ist der kritische Wert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen landesweit überschritten . Wie das Landesgesundheitsamt am Mittwoch in Stuttgart mitteilte, liegt der Wert für den Südwesten bei 53,4.

Am höchsten war der Wert im Südwesten weiterhin in Heilbronn: Er kletterte auf inzwischen 123,2. Am Dienstag lag der Wert noch bei 115,3. Während in und nach den Sommerferien viele Reiserückkehrer das Virus in die Stadt getragen hätten, spiele diese Gruppe zurzeit kaum mehr eine Rolle, sagte eine Sprecherin der Kommune.

„Nach wie vor ist das Infektionsgeschehen in Heilbronn diffus“, fügte sie am Mittwoch hinzu. Allerdings würden „zahlreiche familiäre Häufungen“ auftreten. Eine Rolle dürften demnach auch Berufspendler spielen, die „die Infektion von Kommune zu Kommune weitertragen.“

++ Strobl kann Quarantäne verlassen

(18.39 Uhr) Nach dem Kontakt mit einem infizierten Personenschützer ist Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) zum zweiten Mal negativ auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das Innenministerium am Mittwoch in Stuttgart mit. Strobl war seit vergangenen Samstag vorerst in Quarantäne. Er arbeitete von zuhause aus.

Strobl sagte: „Nun freue ich mich aber, wieder persönlich Termine wahrnehmen zu können, beim Landkreistag und beim Sozialverband VdK, freilich weiter unter Beachtung des Infektionsschutzes.“ Für alle gelte: Man müsse im Kampf gegen die unsichtbare Gefahr weiter sehr vorsichtig und umsichtig sein . Strobl hatte sich in Quarantäne begeben und alle Termine abgesagt, nachdem ein Personenschützer, der mit ihm zusammen im Auto unterwegs war, positiv getestet worden war.

++ Gesundheitsminister Jens Spahn positiv auf Corona getestet

(17.05 Uhr) Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Spahn habe sich umgehend in häusliche Isolierung begeben , bislang hätten sich bei ihm nur Erkältungssymptome entwickelt, hieß es weiter.

Die Schweiz meldet fast 6000 Corona-Fälle in 24 Stunden.

++ Schweiz meldet fast 6000 Fälle in 24 Stunden

(15.48 Uhr) In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb von 24 Stunden insgesamt fast 6000 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Das ist ein Rekord , die Zahl ist doppelt so hoch wie am Tag zuvor, wie aus Daten des Bundesamtes für Gesundheit hervorgeht. 5583 Fälle entfielen auf die Schweiz, 13 auf Liechtenstein. Die Schweizer Zahl lag für die vergangenen 24 Stunden gemessen an der Bevölkerungsgröße über siebenmal so hoch wie die von Deutschland.

Die Regierung prüft bereits, ob eine zeitlich begrenzte Schließung aller Geschäfte nötig ist, etwa für 14 Tage. Noch sei das nicht der Fall, sagte Gesundheitsminister Alain Berset. „Die nächsten zwei bis drei Wochen sind entscheidend für uns. Es gibt keinen Grund zur Angst, aber jetzt bitte Engagement ,“ sagte er als Aufforderung an die Bevölkerung, Maßnahmen wie Masken, Handhygiene und Abstand halten konsequent umzusetzen.

++ GEW fordert weiterhin kostenlose Tests für Lehrer und Erzieher

(14.27 Uhr) Die scheidende Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Doro Moritz, hat eine Verlängerung des Angebots für kostenlose Corona-Tests für Lehrer und Erzieherinnen gefordert.

Moritz sagte am Mittwoch in Stuttgart, solche Tests würden den Lehrern Sicherheit geben . Die Infektionszahlen stiegen weiter und so lange das so sei, müsse es die Gelegenheit geben.

„Ich verstehe nicht, warum hier so geknickert wird.“ Maximal ein Fünftel der Lehrer hätte das Angebot des Sozialministeriums angenommen . Es soll Ende des Monats auslaufen.

Das Kultusministerium kritisierte die Entscheidung des Sozialministeriums . „Angesichts der kühleren Tage und der aktuellen Infektionslage halte ich es für richtig, dieses Angebot um einen weiteren Monat zu verlängern und auf insgesamt drei Tests zu erhöhen“, wurde Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) von „Heilbronner Stimme“ und „Mannheimer Morgen“ (Mittwoch) zitiert.

Moritz warf dem Kultusministerium mangelnde Corona-Schutzmaßnahmen für Lehrer und Schüler vor. Moritz sagte, seit Juni habe man darauf gedrängt, dass die Schulen zusätzliches Personal erhielten und viele Maßnahmen wie CO2-Messgeräte, FFP2-Masken für Risikogruppen oder Unterricht in kleineren Gruppen vorgeschlagen.

„Warum erhalten Unternehmen in wenigen Wochen Rettungspakete und in Kitas und Schulen warten die Kinder, Jugendlichen und die pädagogischen Profis bis heute auf wirklich wirksame Maßnahmen ?“, fragte die Gewerkschafterin, die nach zwölf Jahren im Amt aufhört. Nachfolgerin soll Monika Stein aus Freiburg werden.

++ KBZO: Keine positiven Corona-Tests bei Wohngruppe in Weingarten

(14.22 Uhr) Bei den Bewohnern und Mitarbeitern einer Wohngruppe am Körperbehinderten-Zentrum Oberschwaben (KBZO) sind bislang alle Test auf das Corona-Virus negativ ausgefallen .

Das teilte die KBZO-Pressestelle auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“ mit. Die Quarantäne werde, so die Pressestelle weiter, am Donnerstag aufgehoben .

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++ Söder fordert Ernsthaftigkeit und Seriosität gegen Corona

(13.26 Uhr) Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat in einem flehentlichen Appell zu Ernsthaftigkeit und Seriosität im Kampf gegen die Corona-Pandemie aufgerufen.

„Vorsicht und Umsicht sind der beste Maßstab“, sagte Söder am Mittwoch bei seiner Regierungserklärung im Bayerischen Landtag.

„Es ist in Deutschland zu früh und viel zu hoch von den Zahlen“, sagte Söder. Der Winter, mit einem erhöhten Infektionsgeschehen, komme erst noch .

In vielen Nachbarländern seien die Verhältnisse schlimmer als in Deutschland und in Bayern, aber auch hierzulande verschlimmere sich die Situation schnell. „Corona ist wieder voll zurück, die zweite Welle ist da, sie rollt über ganz Europa“, sagte der Ministerpräsident.

Einem zweiten Lockdown sei man näher als viele glaubten , zumindest einem Teil-Lockdown. Die Zahl der schwer Erkrankten in den Krankenhäusern nehme spürbar zu.

++ Soldaten helfen im Corona-Brennpunkt Berchtesgadener Land

(11.30 Uhr) Sanitäter der Bundeswehr helfen seit Mittwoch im Landkreis Berchtesgadener Land, die Ursache für den massiven Anstieg der Corona-Zahlen zu finden. Die etwa 20 Kräfte sollen unter anderem zur Nachverfolgung von Infektionsketten eingesetzt werden, wie Sprecher Carsten Spiering vom Landeskommando in Bayern mit Sitz in München sagte. Etliche Soldaten gehörten dem Musikkorps der Truppe an, seien aber vollwertig ausgebildete Sanitäter.

Die Bundeswehr unterstützt Bayern seit längerem in der Corona-Pandemie. So halfen Soldaten etwa bei der Entnahme von Proben an Autobahn-Stationen. Manche waren in Alten- und Pflegeheimen eingesetzt, andere bei der Produktion von Desinfektionsmittel.

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In bestimmten Fällen darf die Bundeswehr innerhalb Deutschlands eingesetzt werden. Zwar sind für den Katastrophenschutz und die Gesundheitsversorgung hierzulande zunächst die Landkreise und die kreisfreien Städte verantwortlich. Doch bei Überforderung können sie um Amtshilfe bitten und sich dabei auch an die Bundeswehr wenden.

Warum sich so viele Menschen im südöstlichsten Zipfel Bayerns mit dem Coronavirus angesteckt haben, ist noch offen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen 7 Tagen im Landkreis lag am Dienstag bei rund 236. Seit Dienstagnachmittag ist im Landkreis eine strikte Ausgangsbeschränkung in Kraft. Zudem mussten Schulen und Kitas schließen. Freizeiteinrichtungen aller Art sowie Restaurants dürfen nicht mehr öffnen. Veranstaltungen sind untersagt — mit Ausnahme von Gottesdiensten. Hotels mussten ebenfalls schließen, nur Geschäftsreisende dürfen dort noch übernachten.

++ Söder erwägt ab neuem Corona-Grenzwert 100 zusätzliche Gegenmaßnahmen

(10.37 Uhr) Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zieht einen neuen Corona-Grenzwert mit zusätzlichen Beschränkungen in Betracht . In einer CSU-Fraktionssitzung am Mittwoch nannte er nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur einen neuen Grenzwert von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Man müsse bei diesem Wert beginnen, weitere Maßnahmen in Betracht zu ziehen, Richtlinien vorzugeben, sagte Söder nach Teilnehmerangaben. Details ließ er zunächst offen. Am Nachmittag will er eine Regierungserklärung im Landtag zur Corona-Krise abgeben.

Nach der bisherigen bayerischen Corona-Ampel gilt ab einem Wert von 35 Stufe Gelb — dann greifen in den betroffenen Regionen automatisch eine verschärfte Maskenpflicht, striktere Kontaktbeschränklungen und eine Sperrstunde in der Gastronomie.

Bei einem Wert von 50 schaltet die Ampel auf Rot, dann gelten regional noch einmal schärfere Kontaktbeschränkungen und Restaurants müssen noch früher schließen .

Zuletzt hatten aber immer mehr Regionen in Bayern und auch in Deutschland den 50er-Wert teils deutlich überschritten . Viele Regionen liegen klar über 100, Spitzenreiter war zuletzt der Landkreis Berchtesgadener Land mit konstant und weit über 200.

++ Kassenärzte kritisieren „Angsterzeugung“ in Corona-Krise

(09.22 Uhr0) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat den Ton im Zusammenhang mit der Verschärfung von Corona-Maßnahmen kritisiert . „Wir glauben, dass etwas mehr Ruhe und Sachlichkeit und etwas weniger Bedrohlichkeit vielleicht helfen könnten, die nächsten eineinhalb Jahre auch noch zu überstehen“, sagte der stellvertretende KBV-Vorsitzende und Allgemeinmediziner Stephan Hofmeister.

Drohungen und Angsterzeugung seien immer ein schlechter Ratgeber und nicht nachhaltig.

Nach Einschätzung der Kassenärzte wird es noch bis Ende 2022 dauern, bis regelmäßig und wirksam geimpft werden kann . „Und unter diesem Aspekt muss man sich die Maßnahmen, die jetzt propagiert werden, anschauen. Sind das Maßnahmen, die durchhaltefähig sind?“

Das Virus sei nicht in Wellen da, sondern immer und wie andere Viren auch saisonal häufiger . Man werde jetzt im Herbst einen Höhepunkt erleben und im nächsten Frühjahr wieder, so wie bei anderen Viren auch.

„Dinge wie die AHA-Regel sollten selbstverständlich und positiv besetzt sein. Es sollte klar sein, dass man selbst, wenn man nicht so sehr an die Masken glaubt, diese aber aus Rücksicht gegenüber Dritten und Schwächeren trotzdem trägt“, sagte Hofmeister.

Das ist etwas anderes, als zu drohen, dass Weihnachten ganz furchtbar wird , weil wir alle im Lockdown sein werden. Und da denken wir als KBV, dass wir vielleicht eine Besinnung brauchen und keinen Wettbewerb, wer kann's noch schärfer.“

++ Wer einen Corona-Test machen lassen darf und was es mit neuen Antigen-Tests auf sich hat

(08.35 Uhr) Testen und Nachverfolgen: Das sind nach Einschätzung von Gesundheitsexperten zwei wesentliche Bausteine, um die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu halten . Zur Unterstützung der teils schon überlasteten Gesundheitsämter, die Infektionsketten nachverfolgen sollen, springt die Bundeswehr ein.

Allein in Baden-Württemberg sind bereits 100 Soldaten in sieben Landkreisen aktiv – etliche weitere Anträge auf Unterstützung sind genehmigt oder in Bearbeitung, erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart.

Schnellere Test s sollen künftig zusätzlich helfen, das Infektionsgeschehen im Blick zu behalten. Wir haben aufgeschrieben, was sich nun verändert - und was neue Testverfahren für Schulen bedeuten könnten.

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++ 17 Lehrer und mehrere Klassen von Lindauer Realschule in Quarantäne

(07.54 Uhr) Nachdem die Corona-Ampel im Landkreis auf Rot steht, wird es auch in den Schulen wieder Veränderungen geben: Zusätzlich zur Maskenpflicht gilt nun laut Landratsamt auch ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Schülern.

Wo dieser Abstand nicht eingehalten werden kann, werden die Klassen geteilt . Auf die Schülerinnen und Schüler kommt somit wieder der Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht zu. Damit die Schulen etwas Vorlauf haben, gilt dies ab Donnerstag, 22. Oktober. Die Schulen bereiten sich ganz unterschiedlich darauf vor.

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++ Deutschland sagt Nato Soldaten für mögliche Covid-19-Einsätze zu

(07.30 Uhr) Deutsche Soldaten könnten während der zweiten Welle der Corona-Pandemie zu Kriseneinsätzen in andere Nato- und Partnerländer geschickt werden. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage bestätigte, hat die Bundesregierung der Nato Unterstützung für deren Notfallplan „Allied Hand“ zugesagt.

Demnach würden bei Bedarf medizinisches Personal, Pioniere und Experten aus der Truppe für die Abwehr von atomaren, biologischen oder chemischen Gefahren für Auslandseinsätze bereitgestellt.

Insgesamt soll die Entsendung von rund 160 Spezialisten möglich sein. Hinzukommen könnten Soldatinnen und Soldaten, die den jeweiligen Einsatz von Deutschland aus unterstützen, heißt es aus dem Ministerium von Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU).

Aktiviert werden soll der Notfallplan zum Beispiel dann, wenn in Bündnisstaaten oder Nato-Partnerländern wie der Ukraine, Georgien oder Schweden wegen sehr hoher Infektionszahlen ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems droht und der betroffene Staat um Unterstützung bittet. Notwendig wäre zudem ein Beschluss der 30 Nato-Staaten im Nordatlantikrat.

++ 7595 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

(06.27 Uhr) Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Mittwochmorgen 7595 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet . Der Wert bleibt damit knapp hinter der Höchstmarke von 7830 vom Samstag zurück, liegt aber deutlich über den 5132 gemeldeten Neuinfektionen vom vergangenen Mittwoch.

Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Samstag zum dritten Mal in Folge einen Rekordwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht. Die jetzigen Werte sind allerdings nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar , weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird — und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Experten zufolge sind die neu gemeldeten Infektionen wegen der Zeit zwischen Ansteckung, Test, Ergebnis und Meldung ein Hinweis darauf, wie stark das Virus vor etwa einer Woche in der Gesellschaft unterwegs war . Deshalb dauere es auch, bis sich politische Maßnahmen in den Meldezahlen niederschlagen könnten.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Dienstag bei 1,25 (Vortag: 1,35). Das bedeutet, dass zehn Infizierte im Mittel 12 bis 13 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Der Sieben-Tage-R-Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum liegt nun bei 1,23 (Vortag: 1,25). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

++ Im Südwesten sind 972 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert

(06.03 Uhr) In Baden-Württemberg sind nach jüngsten Zahlen insgesamt 61.680 Menschen mit dem Coronavirus infiziert — 972 mehr als am Vortag . Das teilte das Landesgesundheitsamt am Dienstag mit. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg dabei um 10 auf 1946. Als genesen gelten den Angaben zufolge 49.220 Menschen .

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 48,8 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt . Über der Schwelle von 50 lagen am Dienstag 15 Stadt- und Landkreise. Am höchsten war der Wert weiterhin in Heilbronn: Er kletterte auf inzwischen 115,3.

Das waren die letzten Meldungen von Dienstag:

++ Superspreader arbeitet trotz angeordneter Quarantäne

(22.13 Uhr) Die Corona-Situation im Kreis Rottweil spitzt sich zu , die Zahl der Infizierten steigt enorm. Als kritisch erweisen sich Behördenangaben zufolge Sportereignisse sowie Veranstaltungen mit Musik und Gesang. Hinzu kommt in einem Fall fahrlässiges Verhalten. Das könnte ein Nachspiel haben.

Ein Mann sei trotz Symptomen und vom Hausarzt angeordneter Quarantäne seiner Arbeit nachgegangen. Es habe viele berufliche Kontakte gegeben. Zudem habe die besagte Person auch noch eine private Feier besucht. Landrat Wolf-Rüdiger Michel will den Superspreader nicht ungeschoren davon kommen lassen und anzeigen – wegen versuchter oder – im Falle von tatsächlich erfolgter Infektion – fahrlässiger Körperverletzung.

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++ Vier Corona-Tote im Laichinger Seniorenzentrum – 62 Menschen infiziert

(19.44 Uhr) Im Laichinger Seniorenzentrum sind vier Bewohner in Folge von Corona-Infektionen verstorben. Das teilt das Landratsamt des Alb-Donau-Kreises mit. Insgesamt hat sich die Zahl der Infektionsfälle auf derzeit 41 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöht.

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++ Sperrstunde im Alb-Donau-Kreis und Ulm kommt

(18.31 Uhr) Die Sperrstunde in der Gastronomie kommt: Auf Bitten des Landessozialministeriums ist vorgesehen, eine Allgemeinverfügung für das Gebiet der Stadt Ulm und den Alb-Donau-Kreis zu erlassen. Mit dieser wird eine Sperrstunde um 23 Uhr für Gastronomiebetriebe einschließlich eines generellen und durchgehenden Außenabgabeverbots von Alkohol ab 23 Uhr, wie beispielsweise an Tankstellen, eingeführt. Diese Allgemeinverfügung soll noch vor dem kommenden Freitagabend in Kraft treten.

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