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Corona-Newsblog: Das waren die wichtigsten Entwicklungen am Donnerstag

Ravensburg / Lesedauer: 26 min

+++ Baden-Württemberg setzt Lockerungen des Lockdowns auf Kreisebene um +++ Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg steigt weitere +++ App weist im Südwesten den Weg zum Impfzentrum +++
Veröffentlicht:04.03.2021, 07:30

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Baden-Württemberg : ca. 12.200 (319.904 Gesamt - ca. 299.500 Genesene - 8.187 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 8.187
  • Sieben-Tage-Inzidenz Baden-Württemberg: 54,4
  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Deutschland : ca. 117.300 (2.471.942 Gesamt - ca. 2.283.400 Genesene - 71.240 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 71.24
  • Sieben-Tage-Inzidenz Deutschland: 64,7

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Forschungsgemeinschaft im Südwesten auf der Suche nach Virus-Varianten (17.49 Uhr
  • Corona-Ausbruch in Fleischwerk Rheinstetten — 69 positiv Getestete (16.49 Uhr)
  • App weist im Südwesten den Weg zum Impfzentrum (16.27 Uhr)
  • Impfkommission empfiehlt Astrazeneca auch für Menschen ab 65 (13.01 Uhr)
  • Kretschmann: Über kürzere Ferien wegen Corona nachdenken (12.25 Uhr)
  • Erste Vor-Ort-Impfungen für über 80-Jährige in Ulm (12.57 Uhr)
  • EU-Behörde startet Prüfung von Sputnik V (10.23 Uhr)
  • Handel: Ergebnisse des Corona-Gipfels sind „ Katastrophe “ (9.37 Uhr)

(21.24 Uhr) Das war's für heute. Vielen Dank fürs Lesen. Morgen versorgen wir Sie wieder mit den wichtigsten Meldungen zur Corona-Lage.

++ Baden-Württemberg setzt Lockerungen des Lockdowns auf Kreisebene um

(21.06 Uhr) Baden-Württemberg will stärkere Lockerungen des Corona-Lockdowns für Stadt- und Landkreise erlauben , wenn diese stabil unter einer Inzidenz von 50 liegen. Auf diese Umsetzung des Bund-Länder-Beschlusses hätte sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit Kultusministerin und CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann am Donnerstagabend geeinigt, sagte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. In Kreisen, die unter 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen liegen, kann unter anderem der Einzelhandel schrittweise öffnen.

++ Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg steigt weiter

(19.05 Uhr) Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche in Baden-Württemberg steigt weiter. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz lag nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart vom Donnerstag (Stand 16.00 Uhr) bei landesweit 56,3 - nach 54,4 am Vortag.

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg um 1276 auf 321 166, die der an oder mit dem Virus Gestorbenen um 30 auf 8214. Derzeit liegen 28 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen 7 Tagen. Der Landkreis Schwäbisch Hall verzeichnet dabei den höchsten Wert mit 141,8.

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 6026 Fälle mit Hinweis auf das Vorliegen von besorgniserregenden Varianten aus den Stadt-und Landkreisen Baden-Württembergs übermittelt.

Bislang sind 590 016 Menschen in Baden-Württemberg gegen das Virus geimpft worden (Stand 23.55 Uhr am 3.3.), eine zweite Spritze und damit den größtmöglichen Schutz haben 292 236 Menschen erhalten, darunter 57 246 in Pflegeheimen.

++ Kretschmann will sich am Freitag zu Umsetzung der Öffnungen äußern

(18.19 Uhr) Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will am Freitag um 10.00 Uhr im Landtag erläutern, wie Baden-Württemberg die Öffnungsbeschlüsse von Bund und Ländern umsetzen will. Zentral ist die Frage, ob es Lockerungen des Lockdowns auf Kreisebene oder nur landesweit geben soll . Die Beratungen in der grün-schwarzen Koalition dazu dauerten am Donnerstagabend noch an. Der Grünen-Politiker erklärte: „Dazu gehört dann auch die Frage, wie wir mit den Regionen umgehen und der drohenden Gefahr des Einkaufstourismus, wenn die eine Region öffnet und die Nachbarregionen noch zu haben.“

Der Beschluss von Bund und Ländern für regionale Lockerungen umfasst die Möglichkeit, Öffnungen an die landesweite Inzidenz zu koppeln oder aber nach Stadt- und Landkreisen vorzugehen. Der baden-württembergische Landkreistag hatte sich zuvor kritisch zu Öffnungen nach Kreisen geäußert. Man befürchte, dass ein „Ausweichverkehr“ einsetzen werde in Kreise mit größerer Lockerung.

++ Forschungsgemeinschaft im Südwesten auf der Suche nach Virus-Varianten

(17.49 Uhr) Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen und Einrichtungen forschen im Südwesten gemeinsam zu Varianten des Coronavirus. Bald könnte bei jeder positiv auf Corona getesteten Probe in Baden-Württemberg das Erbgut entziffert werden, um den Anteil mutierter Viren an der Gesamtzahl der Infektionen zu bestimmen - das zumindest erwarten die Forscher vom Verbund der Unikliniken Heidelberg und Tübingen mit dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL), dem Deutschen Krebsforschungszentrum und einem Tübinger Sequenzierzentrum.

Die gesammelten Daten sollen der weltweiten Forschergemeinde verfügbar gemacht werden, wie EMBL-Chef Peer Bork am Donnerstag sagte. Auf Basis datengestützten Wissens könnten dann politische Entscheidungen getroffen werden.

Die Allianz hat ihre Arbeit mit voller Kraft aufgenommen.

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne)

Das Projekt sei beispielhaft für das Potenzial der Rhein-Neckar-Region im Bereich Lebenswissenschaften. Das sagte die Ministerin bei einem Besuch.

Bislang untersuchten die Forscher knapp 1600 Proben , davon zwei Drittel für die Region Heidelberg. Bei der Hälfte seien Varianten des ursprünglichen Erregers nachgewiesen worden. In der Region Heidelberg sei neben der britischen Variante mit 20 Prozent Anteil auch eine lokale Version in vergleichbarem Umfang aufgetreten, erläuterte Hans-Georg Kräusslich, Leiter der Virologie am Uniklinikum Heidelberg am Donnerstag. Diese Variante sei nicht unbekannt, aber in der Häufung unüblich. „Das ist nichts Bedrohliches“, betonte Kräusslich.

Dass das Virus sich verändert und neue Varianten entwickelt, ist nicht ungewöhnlich und auch nicht generell gefährlich . Manche Varianten wie die zunächst in Großbritannien und Südafrika entdeckten Mutanten gelten jedoch als leichter übertragbar und können so das Infektionsgeschehen beeinflussen.

Wenn logistische Fragen gelöst sind, könnten 8000 Proben in der Woche analysiert werden , hieß es. Den Wissenschaftlern zufolge wären dann alle positiven Proben im Land erfasst. Für diese Vollsequenzierung stellt das Land 31 Millionen Euro bereit.

++ Corona-Ausbruch in Fleischwerk Rheinstetten — 69 positiv Getestete

(16.49 Uhr) In einem Fleischwerk von Edeka Südwest in Rheinstetten sind Dutzende Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Ein Sprecher des Landratsamts Karlsruhe berichtete am Donnerstag von 69 positiv Getesteten und 140 Kontaktpersonen , die in Quarantäne bleiben müssten. In einem Fall sei die zuerst in Großbritannien nachgewiesene mutierte Variante des Virus bestätigt worden.

Weil das Infektionsgeschehen nicht diffus sei und die Kontakte gut nachverfolgt werden könnten, habe der Ausbruch zunächst keine Folgen wie etwaige Ausgangsbeschränkungen , sagte der Sprecher. Zuerst hatten die „Badischen Neuesten Nachrichten“ über den Fall berichtet.

Ein Sprecher von Edeka Südwest erklärte, im Rahmen betriebsinterner Testungen sei vergangene Woche bei zwei Mitarbeitern eine Infektion nachgewiesen worden. Anfang dieser Woche seien weitere Fälle hinzugekommen . „Wir müssen davon ausgehen, dass die Infektionsquelle im privaten Bereich liegt.“ Weitere Tests hätten keine positiven Befunde mehr ergeben. In dem Betrieb arbeiten demnach 1200 Menschen . Eine ausreichende Warenversorgung der Märkte sei sichergestellt.

Seit Beginn der Corona-Pandemie hatte es immer wieder größere Ausbrüche in Schlachthöfen und fleischverarbeitenden Betrieben gegeben. Die Bundesregierung hatte daraufhin die Gesetze für die Branche unter anderem in puncto Beschäftigungsverhältnisse, höhere Bußgelder und einheitliche Kontrollstandards verschärft.

++ Ärger über verspätete Gutscheine - wie Betroffene trotzdem an die FFP2-Masken kommen

(16.39 Uhr) Viele AOK-Versicherte dürften sich ziemlich geärgert haben, als sie kürzlich Post von ihrer Krankenkasse bekommen haben. Bei der Zustellung der Berechtigungsscheine für die FFP2-Masken für über 60-Jährige kam es teilweise zu Verzögerungen . Die Gutscheine für die Masken waren zum Teil schon abgelaufen als der Brief eintraf.

So erging es auch einer 69-jährigen Biberacherin, die den Brief an diesem Dienstag (2. März) erhielt. Die darin enthaltenen Masken-Gutscheine waren aber nur bis zum 28. Februar gültig .

„Das ist natürlich sehr ärgerlich“, sagt die Rentnerin. Sie versuchte dennoch, die Masken in einer der Apotheken in Biberach zu bekommen – ohne Erfolg. Auch der Kontakt zur AOK war schwerer als gedacht . Lesen Sie den vollständigen Artikel dazu hier.

++ App weist im Südwesten den Weg zum Impfzentrum

(16.27 Uhr) Wer in Baden-Württemberg den Weg zu einem Corona-Impfzentrum sucht, kann seit einigen Tagen auf die App „bwegt“ zurückgreifen . Nach Angaben des Verkehrsministeriums in Stuttgart unterstützt die digitale Hilfe seit Februar die Fahrgäste auf dem Weg zur Impfung.

„Die Digitalisierung im Verkehr schafft hier eine sehr schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, die unseren Fahrgästen hilft, bequem und unkompliziert mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu dem jeweiligen Impfzentrum zu gelangen “, wird Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in der entsprechenden Mitteilung zitiert.

Dabei müsse der Fahrgast in die App nur als Ziel die jeweilige Kommune und das Wort „Impfzentrum“ eingeben . Daraufhin würden die entsprechende Einrichtung und der Weg dorthin angezeigt. Unter der Marke „bwegt“ sind im Südwesten verschiedene Angebote gebündelt, die den Nahverkehr attraktiver machen sollen.

Die App finden Sie für Android und Apple Geräte, wenn Sie diesem Link folgen.

++ Impfungen im Kreis Biberach schreiten voran - jetzt erfolgt die Terminvergabe täglich

(16.01 Uhr) Rund 6700 Menschen haben sich inzwischen im Kreisimpfzentrum Ummendorf gegen Covid-19 impfen lassen. Zusätzlich wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sana-Klinikums und des Rettungsdienstes geimpft. Die Impfungen in den stationären Pflegeeinrichtungen im Landkreis Biberach über die Mobilen Impfteams des Zentralen Impfzentrums in Ulm und des Kreisimpfzentrums sollen bis Ende März abgeschlossen werden . Das teilt das Landratsamt in einer Pressemeldung mit.

Nach wie vor sei der Impfstoff knapp. Im Kreisimpfzentrum werde deshalb nicht mit voller Auslastung gearbeitet. „Wöchentlich werden ab sofort rund 2600 Impfungen im Kreisimpfzentrum durchgeführt “, so das Landratsamt. Bei Vollauslastung wären im Kreisimpfzentrum Ummendorf bis zu 750 Impfungen täglich an sieben Tagen die Woche, also 5250 Impfungen pro Woche, möglich.

Die Terminfreigabe für das Kreisimpfzentrum erfolge ab sofort täglich , nicht mehr ausschließlich montags ab 8 Uhr. Landrat Schmid: „Wir würden gerne und könnten, bei entsprechender Verfügbarkeit des Impfstoffs, wöchentlich doppelt so viele Personen impfen. Allerdings sind uns aufgrund der Impfstoffknappheit immer noch die Hände gebunden.“ Lesen Sie den vollständigen Artikel dazu hier.

++ Ein Jahr Corona: Die Entwicklung im Bodenseekreis

(15.44 Uhr) Seit einem Jahr leben wir im Bodenseekreis mit dem Coronavirus. Alle Bereiche des Lebens, von Familientreffen über Schule, Arbeit und Einkaufen gehen, hat die Pandemie beeinflusst. Vorbei ist sie noch nicht. Ein Überblick über die Entwicklung:

5. März: Das Coronavirus erreicht den Bodenseekreis. Laut Gesundheitsamt wird bei einer Person aus dem Kreis das Virus labordiagnostisch nachgewiesen. Schon zwei Tage zuvor galten zwölf Personen als Verdachtsfälle . Der Bodenseekreis baut wenige Tage später als einer der ersten Landkreise in Baden-Württemberg ein Corona-Testzentrum in Oberteuringen auf. Die Zahl der bekannten Infektionen verdoppelt sich eine Woche später von fünf auf zehn. Die Messe Friedrichshafen sagt die ersten Messen ab. Lesen Sie den vollständigen Artikel dazu hier.

++ Land startet Pilotprojekt für Corona-Impfungen beim Hausarzt

(15.21 Uhr) Baden-Württemberg startet mit einem Pilotprojekt für erste Corona-Impfungen in Arztpraxen. Ab dem kommenden Montag soll es in fast jedem Stadt- und Landkreis eine Hausarztpraxis geben, die Corona-Impfungen anbietet, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Donnerstag in Stuttgart bekanntgab. Das Angebot richtet sich demnach zunächst nur an über 80-Jährige aus der ersten Impfgruppe. Die Termine werden von den Praxen vereinbart, man muss nicht von sich aus nach einem Termin fragen, hieß es.

So schaffe man die Voraussetzungen für einen künftigen reibungslosen Übergang der Impfungen in die Hausarztpraxen, teilte Minister Manne Lucha (Grüne) mit. Denn die Zahl der Impfdosen dürfte nach Angaben des Landkreistages in absehbarer Zeit die Kapazitäten der Impfzentren übersteigen . Deshalb sei es genau richtig, jetzt die geordnete Ausweitung der Corona-Impfungen in den Bereich der niedergelassenen Ärzteschaft strukturiert anzugehen , teilte Hauptgeschäftsführer Alexis von Komorowski mit. Zudem sei es Hausärzten im Rahmen von Hausbesuchen auch möglich, bettlägerige Patienten zu impfen, die keine Chance hätten, ins Impfzentrum zu kommen.

Der Probebetrieb bei den Hausärzten in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg und den Kommunalen Landesverbänden soll zunächst sechs Wochen dauern . Im Bezirk eines Impfzentrums soll es maximal eine Hausarztpraxis geben, die Corona-Impfungen anbietet.

++ Curevac produziert künftig auch mit Partner Novartis Impfstoff

(15.17 Uhr) Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac holt sich mit Novartis den nächsten Partner an Bord. Der Schweizer Konzern werde in die Produktion des Impfstoffkandidaten CVnCoV einsteigen , teilte Curevac am Donnerstag mit. Die Vorbereitungen für den Produktionsstart, für den Technologietransfer und die Testläufe hätten schon begonnen. Novartis wolle bis zu 50 Millionen Dosen bis Ende 2021 und bis zu rund 200 Millionen Dosen im Jahr 2022 herstellen. Der Beginn der Auslieferungen vom Produktionsstandort in Kundl in Österreich erfolge voraussichtlich ab Sommer 2021.

Gemeinsam mit unserem neuen Partner können wir unsere Produktionskapazitäten deutlich erhöhen und unser Fertigungsnetzwerk auf eine noch breitere Basis stellen.

Curevac-Vorstand Florian von der Mülbe

Curevac hatte im Herbst 2020 damit begonnen, ein europäisches Netzwerk zur Impfstoff-Herstellung mit mehreren Dienstleistungspartnern aufzubauen. Bislang hat Curevac Vereinbarungen mit Bayer, Fareva, Wacker, Rentschler und anderen geschlossen.

Die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA hatte das schnelle Prüfverfahren für den Curevac-Impfstoff Mitte Februar gestartet. Die Entscheidung beruht auf den vorläufigen Ergebnissen von Labortests und klinischen Studien . Daraus wird laut der EMA deutlich, dass der Impfstoff die Produktion von Antikörpern gegen das Coronavirus anregt.

++ Bund verdoppelt Corona-Hilfe für Kulturbereich auf zwei Milliarden Euro

(14.51 Uhr) Die Corona-Hilfe für den Kulturbereich wird auf zwei Milliarden Euro verdoppelt. Wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Donnerstag mitteilte, befürwortete nun auch der Haushaltsausschuss des Bundestags die Aufstockung der Mittel um eine weitere Milliarde auf zwei Milliarden Euro . Die Summe entspreche damit dem gesamten Bundeskulturetat eines Jahres.

Künftig soll laut Grütters noch stärker ein Schwerpunkt auf Hilfen für einzelne Künstler gelegt werden, etwa durch neue oder erweiterte Stipendienprogramme. Grütters erklärte, es sei wichtig, dass die Umsetzung so schnell wie möglich erfolge.

Die Kulturstaatsministerin veröffentlichte außerdem ein Eckpunktepapier zur Wiedereröffnung des Kulturbetriebs , laut dem Theater, Kinos, Konzerthäuser und andere Kultureinrichtungen mit sitzendem Publikum öffnen können. Das Papier bestätige „eindrucksvoll“, dass aufgrund moderner Lüftungsanlagen und guter Hygienekonzepte ein deutlich geringeres Infektionsrisiko bestehe als an vielen anderen Orten.

„Eine Öffnung während der Pandemie ist nur möglich, wenn die Einrichtungen über eine ausreichend leistungsfähige Lüftungsanlage verfügen“, erklärte Heinz-Jörn Moriske, der Verfasser des Papiers und Direktor des Umweltbundesamts, zu den Voraussetzungen. „Auch das Tragen medizinischer Masken ist weiter nötig, und die Besucherinnen und Besucher sollten mit ausreichend Abstand im Schachbrettmuster sitzen.“

Sobald dies erfüllt sei, seien aber selbst bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von um die 50 Veranstaltungen mit einer Dauer von zwei oder zweieinhalb Stunden möglich . Dabei sei es egal, ob es sich um Kinos, Theater oder Konzerthäuser handle.

 Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hofft auf die Zulassung des Impfstoffs Sputnik V.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hofft auf die Zulassung des Impfstoffs Sputnik V. (Foto: SAEED KAARI/dpa/Schwäbische.de)

++ Baden-Württemberg und Bayern öffnen alle Schulen zum 15. März

(13.57 Uhr) Baden-Württemberg und Bayern gehen am 15. März den nächsten Öffnungsschritt für Schulen im Süden.

Im Südwesten sollen in den weiterführenden Schulen bis zu den Osterferien zunächst die Klassen 5 und 6 wieder Präsenzunterricht bekommen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Regierungskreisen in Stuttgart. Nachdem schon die Grundschulen vor knapp zwei Wochen mit Wechselunterricht gestartet waren, sollen diese nun in den Regelbetrieb übergehen.

In Bayern dürfen nach rund einem Vierteljahr Corona-Zwangspause ab dem 15. März auch alle weiterführenden Schulen wieder öffnen — im Wechselunterricht und nur in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag nach einer Videoschalte des Kabinetts in München mit. Hier lesen Sie mehr.

++ Impfkommission empfiehlt Astrazeneca auch für Menschen ab 65

(13.01 Uhr) Die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt den Astrazeneca-Impfstoff jetzt auch für Menschen ab 65 Jahren. „Das ist eine gute Nachricht für alle Älteren, die auf eine Impfung warten. Sie können schneller geimpft werden“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag in Berlin.

Bislang hatte die Stiko wegen mangelnder wissenschaftlicher Daten die Verabreichung des Vakzins nur für Menschen unter 65 empfohlen; entsprechend wurde auch verfahren. Hier lesen Sie mehr.

++ Erste Vor-Ort-Impfungen für über 80-Jährige in Ulm

(12.57 Uhr) Als erste Stadt im Südwesten hat Ulm mit der Vor-Ort-Impfaktion für über 80-Jährige begonnen. Rund 90 in ihrer Mobilität eingeschränkte Anwohner über 80 Jahre würden am Donnerstag im Bürgerzentrum am Eselsberg eine Corona-Impfung erhalten, teilte eine Sprecherin der Stadt mit.

Die Stadt Ulm ist Teil eines Pilotprojekts des Sozialministeriums, das künftig landesweit den Kommunen ermöglichen möchte, vor Ort Impfungen anzubieten. Die Impfaktion soll besonders für Gehbehinderte und anderweitig eingeschränkte Ältere den Weg zur Impfung verkürzen.

Der Impfstoff wird vom Land gestellt, geimpft wird durch die mobilen Impfteams der Impfzentren. Die Stadt Ulm hat für die Impfaktion alle über 80-jährigen Anwohner im Stadtteil Eselsberg angeschrieben. Die rund 800 Menschen konnten sich daraufhin bei der Stadt für die Impfung vor Ort anmelden. Für den Weg zur Impfung vor Ort wird es in Ulm bei Bedarf auch einen Fahrdienst geben. Die Impfaktion soll nach und nach auf die anderen Teile der Stadt ausgeweitet werden.

Die Impfungen vor Ort soll es laut Ministerium nur vorübergehend geben. Vorrang haben die Impfungen in den Pflegeheimen sowie auch beim betreuten Wohnen. In welchen Kommunen es die Vor-Ort-Impfaktion geben wird, hängt laut Ministerium unter anderem davon ab, wie weit das nächste Impfzentrum entfernt ist und wie viele potenzielle Impfungen für die impfberechtigten Bewohner vor Ort noch ausstehen. Für die Teilnahme an der Vor-Ort-Impfaktion können sich Kommunen an das Sozialministerium wenden.

++ Heftige Kritik an Vorschlag für kürzere Sommerferien

(12.25 Uhr) Der Vorstoß für kürzere Sommerferien, um Wissenslücken nach der Corona-Zwangspause für Schüler in Baden-Württemberg zu schließen, stößt auf scharfe Kritik. Selbst aus dem eigenen Kultusministerium. Ein solcher Vorschlag suggeriere, dass Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte durch Corona bereits genug Ferien gehabt hätten.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte verkürzte Sommerferien ins Gespräch gebracht. „Man könnte an den Ferien ein bisschen was abknapsen, um Unterrichtsstoff nachzuholen“, sagte der Grünen-Regierungschef dem „Mannheimer Morgen“. Hier lesen Sie mehr.

++ Spahn und Scheuer leiten Taskforce für Teststrategie

(11.56 uhr) Der Bund hat eine schlüssige Teststrategie bislang vernachlässigt. Dabei sollen gerade Schnelltests die umstrittenen Lockerungen gezielt flankieren. Um das Versäumnis nachzuholen, wurde als Folge des Corona-Gipfels nun eine Taskforce zur Ausarbeitung eines Test-Konzepts ins Leben gerufen.

Die Führung dieser Taskforce liegt beim Bundesgesunsheitsministerium sowie dem Bundesverkehrsministerium . Dementsprechend sind die Minister Jens Spahn und Andreas Scheuer nun in der Verantwortung, in Zusammenarbeit mit Herstellern, Händlern und Logistikern eine schnelle Beschaffung und Verfügbarkeit von Schnelltests sicherzustellen .

Kostenlose Corona-Schnelltests für alle Bürger sollen voraussichtlich von nächster Woche an möglich werden. Der Bund will ab dann die Kosten dafür übernehmen. Pro Woche soll mindestens ein Schnelltest möglich sein, den geschultes Personal etwa in Testzentren oder Praxen abnimmt.

++ EU-Behörde startet Prüfung von Sputnik V

(10.23 Uhr) Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) beginnt mit der Prüfung einer Zulassung für den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V. Das teilte die in Den Haag ansässige Behörde am Donnerstag mit.

Als Reaktion kündigte der an der Impfstoff-Entwicklung beteiligte souveräne russische Fonds an, bei einer Zulassung von Sputnik V könnten ab Juni 50 Millionen Europäer mit dem Impfstoff versorgt werden.

Beim so genannten Rolling Review werden erste Ergebnisse wissenschaftlicher und klinischer Tests nach und nach analysiert, bevor alle für eine Zulassung nötigen Daten vorliegen. Bei allen bisher zugelassenen Corona-Impfstoffen war die EMA so vorgegangen. Die Verfahren dauerten einige Wochen , im Fall von Astrazeneca drei Monate. Dann erst stellten die Hersteller formell den Antrag auf Zulassung.

++ Handel: Ergebnisse des Corona-Gipfels sind „Katastrophe“

(9.37 Uhr) Die Ergebnisse des Corona-Gipfels sind nach Einschätzung des Handelsverbands HDE eine „Katastrophe“ für den Einzelhandel. Faktisch werde der Lockdown damit für die große Mehrheit der Nicht-Lebensmittelhändler bis Ende März verlängert, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Donnerstag. Eine stabile Inzidenz von unter 50, die für eine Wiedereröffnung aller Geschäfte als Bedingung genannt wird, sei auf absehbare Zeit wohl nicht flächendeckend zu erreichen.

Die Verlängerung des Lockdowns bis zum 28. März kostet die geschlossenen Handelsunternehmen nach HDE-Schätzung im Vergleich zum Jahr 2019 rund zehn Milliarden Euro Umsatz . Gleichzeitig kämen staatliche Hilfszahlungen nur spärlich an, sagte Genth.

„Die Politik orientiert sich weiter stur ausschließlich an Inzidenzwerten. Dieses Vorgehen erscheint zunehmend fragwürdig.“ Es gebe keine vernünftigen Argumente, den Einzelhandel weiterhin geschlossen zu halten. „Hier wird ohne nachvollziehbare Gründe die Kernbranche der Innenstädte geopfert“, sagte Genth. Der HDE setze sich weiterhin für eine Öffnung aller Geschäfte unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln ein.

++ Lufthansa meldet Rekordverlust von 6,7 Milliarden Euro

(9.11 Uhr) Ein dramatischer Einbruch der Nachfrage hat der Lufthansa im Corona-Jahr einen Rekordverlust beschert. Unter dem Strich stand ein Minus von 6,7 Milliarden Euro, wie die größte deutsche Fluggesellschaft am Donnerstagmorgen mitteilte. Der Umsatz sank demnach von 36,4 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf nur noch 13,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

Das vergangene Jahr sei das „herausforderndste in der Geschichte unseres Unternehmens“ gewesen, erklärte Firmenchef Carsten Spohr. Das betreffe die Kunden ebenso wie Mitarbeiter und Aktionäre. Die zur Eindämmung der Corona-Krise beschlossenen Einschränkungen hätten zu einem „ einzigartigen Nachfrageeinbruch im Luftverkehr“ geführt.

++ Scholz erwartet schnell ausreichend Corona-Tests in Deutschland

(8.28 Uhr) Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet nach den neuen Corona-Beschlüssen schnell ausreichende Kapazitäten für Tests in Deutschland. Er verwies im Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“ auf Schnelltests und die nun verfügbaren Selbsttests . „Wir wollen diese beide Möglichkeiten einsetzen, um mit einer umfassenden Teststrategie uns mehr Spielraum für Öffnungen zu erarbeiten“, sagte Scholz, der Bundesfinanzminister ist.

„Es gibt sehr viele Testangebote, die beschafft werden können“, sagte Scholz auf die Frage, ob es zügig ausreichende Kapazitäten geben werde. „Und deshalb gehe ich davon aus, dass nach einer kurzen Übergangsphase, die ja diesem Beschluss notwendigerweise folgen muss, überall genügend bestellte Tests zur Verfügung stehen und diese Testzentren, die dann eingerichtet werden können, auch mit den Test arbeiten können.“ Er ergänzte, „irgendwann und im großen Umfang wird es dann auch Selbsttests geben“, die sehr hilfreich seien, um sie beispielsweise an Schulen einzusetzen.

++ So gehen BaWü und Bayern mit den Beschlüssen um

(7.42 Uhr) Bund und Länder wollen in der Coronakrise einen Balanceakt wagen: In vorsichtigen Schritten soll das öffentliche Leben zurückkehren, obwohl die Infektionszahlen zuletzt leicht stiegen.  In Kreisen mit niedrigen Inzidenzzahlen soll es deutliche Lockerungen geben. Baden-Württemberg und Bayern müssen die neuen Regeln jetzt konkret umsetzen.

Welche Inzidenzen die Landkreise in der Region haben und was die Ministerpräsidenten zu den Lockerungen sagen - hier lesen Sie mehr.

++ Kretschmann: Über kürzere Ferien wegen Corona nachdenken

(7.18 Uhr) Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat kürzere Ferien ins Gespräch gebracht, damit Wissenslücken nach der langen Schließung der Schulen geschlossen werden können.

„Man könnte an den Ferien ein bisschen was abknapsen, um Unterrichtsstoff nachzuholen “, sagte der Grünen-Regierungschef dem „Mannheimer Morgen“ (Donnerstag). „Solche Überlegungen wird man ernsthaft anstellen müssen.“ Auf die Frage, ob er dabei an die Sommerferien denke, sagte er: „Darüber könnte man mal nachdenken.“

Er habe zu Beginn viele Klagen für etwas übertrieben gehalten, räumte er ein. „Ich hatte als Schüler Kurzschuljahre und habe es trotzdem zum Ministerpräsidenten gebracht. Aber jetzt, wo es so lange dauert, fängt mein Herz doch an zu bluten.“

Lehrer müssten sich zunächst einen Überblick über die im Fernunterricht entstandenen Lücken verschaffen, sagte der Regierungschef der Zeitung weiter. „Zur Behebung der Defizite braucht es zusätzliche Betreuungsangebote und Sonderprogramme“, fügte er an. Notwendig seien besondere Formen der Nachhilfe, außerdem müssten auch Nicht-Lehrkräfte eingesetzt werden. „Es muss dabei um eine zielgerichtete Förderung gehen und wir müssen die erreichen, die es auch wirklich brauchen.“

Es könnten tiefe Schäden in der Bildung und der Psyche der Kinder entstanden sein, gab Kretschmann zu bedenken. „Wir müssen uns verstärkt um diese Kinder kümmern, wenn der Unterricht wieder normal läuft. Das wird eine große Aufgabe.“

++ Knapp 12.000 Neuinfektionen und 360 weitere Tote

(7.11 Uhr) Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 11.912 Corona- Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 359 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervor.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner ( Sieben-Tage-Inzidenz ) lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 64,7 — und damit etwas höher als am Vortag (64,0). Vor vier Wochen, am 4. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 80,7 gelegen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.471.942 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 04.03., 5.20 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.283.400 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 71.240.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwoch bei 0,93 (Vortag 0,94). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 93 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Das waren die letzten Meldungen am Mittwoch:

++ Corona-Selbsttests von Samstag an im Handel

(22.14 Uhr) Erste Corona-Schnelltests zur Selbstanwendung sollen am Samstag in Deutschland in den freien Verkauf kommen. Aldi Nord und Aldi Süd kündigten am Mittwoch an , dass Kunden die in Deutschland produzierten Tests dann an der Kasse bekommen können. Zunächst ist die Abgabemenge auf eine Packung pro Kunde begrenzt . Eine Packung kostet rund 25 Euro . Sie enthält fünf Tests, deren Ergebnis nach dem Nasenabstrich in 15 Minuten vorliegen soll. Die Erkennungsrate liegt den Angaben zufolge bei 96 Prozent.

Auch Discounter-Konkurrent Lidl und die Supermärkte von Rewe und Edeka haben das Thema auf dem Schirm. Die Drogeriemarktketten Rossmann und dm wollen mit dem Verkauf am nächsten Dienstag beginnen . Apotheken wollen die Produkte ebenfalls anbieten.

++ Kommentar: Die Republik muss mehr Pragmatismus wagen

(20.45 Uhr) Nach über einem Jahr Pandemie ist mit dem Wissen von heute die Kritik an den Anti-Corona-Beschlüssen der vergangenen Monate von EU, Bund und Ländern billig und platt. Dennoch muss zugestanden werden: Es geht zu langsam, die Impfstoffbeschaffung, das allgemeine Impfmanagement muss gehörig an Tempo zulegen. Wenn es so weitergeht, dann haben wir im April genügend Impfstoff, aber immer noch viel zu wenige Impfungen.

Hin und wieder kann ein Blick über die Grenzen helfen. Die USA und Großbritannien standen zu Beginn der mörderischen Epidemie international am Pranger, heute liegen sie weit vorne. Selbst vorsichtige Prognosen gehen davon aus, dass bis Ende Juli alle Erwachsenen im Vereinigten Königreich geimpft sein werden.

Hierzulande ist das wenig wahrscheinlich, solange der Bundesgesundheitsminister davon spricht, dass es in „wenigen Tagen“ eine Empfehlung für Ältere für das lediglich in Deutschland umstrittene Vakzin von AstraZeneca geben wird. Dass das AstraZeneca-Medikament hervorragend ist und dass sich vielerorts die Dosen wegen übertriebener Bedenken stapeln, wissen wir seit langer Zeit.

Lesen Sie den vollständigen Kommentar von Chefredakteur Hendrik Groth hier.

++ Bundestag soll erneut „epidemische Lage“ feststellen

(19.05 Uhr) Der Bundestag soll am Donnerstag über eine weiter bestehende „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ wegen der Corona-Pandemie entscheiden. Ein Antrag von Union und SPD sieht vor, dies erneut festzustellen . Die Koalitionsfraktionen verweisen auch auf das Auftreten neuer, ansteckenderer Virus-Varianten. Diese Ausnahmelage gibt dem Bund besondere Befugnisse, direkt und ohne Zustimmung des Bundesrates Verordnungen zu erlassen, etwa zu Tests und Impfungen. Der Bundestag hatte die „epidemische Lage“ erstmals am 25. März 2020 festgestellt und dies im November erneut bestätigt .

Das Parlament soll zugleich ein Gesetz der Koalition verabschieden, das hierfür einen neuen Drei-Monats-Mechanismus vorsehen: Beschließt der Bundestag nicht spätestens drei Monate nach der Feststellung einer solchen Lage, dass sie fortbesteht, soll sie als aufgehoben gelten .

Laut Infektionsschutzgesetz liegt die „epidemische Lage“ vor, „wenn eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit in der gesamten Bundesrepublik Deutschland besteht“.

++ Scholz will Corona-Einschränkungen für Geimpfte lockern

(19.01 Uhr) Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) will derzeit geltende Einschränkungen wegen der Corona-Krise für Geimpfte zügig lockern . Gegen über der „Süddeutschen Zeitung“ sagte er:

Ich kann mir gut vorstellen, dass der Impf-Nachweis wie ein negativer Schnelltest genutzt werden kann. Geimpfte erhalten Zugang zu all jenen Orten, die ansonsten nur mit einem Schnelltest zugänglich sind.

Dabei bezog sich Scholz auf erste Studien, die nahelegten, dass Geimpfte die Krankheit womöglich nicht mehr übertragen und damit kein Ansteckungsrisiko darstellen würden.

Derzeit deutet sich an, dass Besuche von Theatern, Kinos oder Biergärten , abhängig vom regionalen Infektionsgeschehen, in absehbarer Zeit wieder möglich sein könnten — allerdings unter Vorlage eines tagesaktuellen Coronatests .

Die geltenden Beschränkungen griffen tief in die Rechte der Bürgerinnen und Bürger ein, sagte Scholz der Zeitung. Sie seien so lange gerechtfertigt, wie es einen schwerwiegenden Grund gebe.

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