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Corona-Newsblog: Das waren die wichtigsten Entwicklungen am Dienstag

Ravensburg / Lesedauer: 22 min

+++ Umfassende Teststrategie laut Merkel für April bis Juni nötig +++ Virologe Drosten: Anteil ansteckenderer Variante weiter gewachsen +++ Bayern beginnt mit Impfungen von Polizisten +++
Veröffentlicht:02.03.2021, 06:30

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Baden-Württemberg : ca. 11.700 (317.441 Gesamt - ca. 297.700 Genesene - 8.102 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 8.102
  • Sieben-Tage-Inzidenz Baden-Württemberg: 51,9
  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Deutschland : ca. 116.000 (2.451.011 Gesamt - ca. 2.264.600 Genesene - 70.463 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 70.463
  • Sieben-Tage-Inzidenz Deutschland: 65,4

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Umfassende Teststrategie laut Merkel für April bis Juni nötig (18.07 Uhr)
  • Mitglied des Ethikrats schlägt freien Tag nach Impfung vor (16.04 Uhr)
  • Bayrischer Verwaltungsgerichtshof kippt Testpflicht für Pflegeheim-Mitarbeiter (14.11 Uhr)
  • Österreich will sich bei Impfstoffen nicht mehr auf EU verlassen (11.15 Uhr)
  • Kretschmann kündigt Baumarkt-​Öffnung an (13.29 Uhr)
  • Arbeitslosigkeit steigt bundesweit - Im Südwesten kaum Auswirkungen zu spüren (10.04 Uhr)
  • Bayern beginnt mit Impfungen von Polizisten (6.41 Uhr)
  • Curevac: Neuer Schritt bei Entwicklung des Impfstoffdruckers (8.41 Uhr)

Das war's für heute. Vielen Dank fürs Lesen. Morgen versorgen wir Sie wieder mit den wichtigsten Meldungen zur Corona-Lage.

++ Coronavirus-Varianten auf dem Vormarsch

(20.14 Uhr) Die Coronavirus-Varianten breiten sich im Südwesten rasant aus. Entfielen in der letzten Januarwoche nur 7,4 Prozent aller vom Laborverband ALM untersuchten positiven Tests auf Besorgnis erregende Varianten, waren es vergangene Woche schon 50 Prozent . In der Woche davor lag der Prozentsatz bei 34, wie das Regierungspräsidium Stuttgart am Dienstag mitteilte. Der ALM ist der Verband der akkreditierten Labore in der Medizin.

Seit Dezember 2020 wurden dem Landesgesundheitsamt 5101 Virusvarianten mit besonderer Bedeutung gemeldet . Seit dem Jahreswechsel wurden bei dem Amt 373 Ausbrüche mit 1748 Varianten registriert, davon 19 Ausbrüche in Pflegeheimen, 16 in Kitas und 6 in Schulen.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche lag bei landesweit 52 (Stand: 16 Uhr). Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg um 1058 auf 318 505. Die Zahl der an oder mit Corona Gestorbenen wuchs um 51 auf 8148.

++ Immer mehr Corona-Mutationsfälle in Wangen

(20.08 Uhr) In der Stadt Wangen ist die Zahl der Corona-Fälle zuletzt wieder angestiegen. Und immer mehr Betroffene infizieren sich mit Mutationen, vor allem der britischen Variante. Zugleich bereitet sich die Verwaltung auf die bei der Bund-Länder-Konferenz zur Debatte stehenden Öffnungen und Lockerungen von Beschränkungen vor. Ein Überblick zur Lage – auch in Amtzell, wo sich übers Wochenende gleich zwölf Menschen angesteckt haben .

Wie entwickelt sich die Corona-Lage im Wangener Stadtgebiet? OB Michael Lang gab dazu am Montagabend in der virtuellen Gemeinderatssitzung Auskunft. Von den seit Pandemie-Beginn insgesamt 782 Infektionsfällen entfallen 524 allein auf die vergangenen drei Monate . Das heißt: Im Dezember, Januar und Februar haben sich 67 Prozent aller Betroffenen angesteckt. Allerdings war die „zweite Welle“ im Februar deutlich abgeflaut. Laut Lang gab es im vergangenen Monat lediglich rund 60 Fälle – zuletzt aber mit wieder steigender Tendenz. Denn in der vergangenen Woche verzeichnete die Verwaltung allein 24 Ansteckungen. Lesen Sie dazu den vollständigen Artikel hier.

++ Änderung: Keine Impfungen für Neu-Ulmer in Ulm mehr

(20.04 Uhr) Zahlreiche Menschen aus dem Kreis Neu-Ulm, insbesondere Grundschullehrer und Erzieherinnen, ergatterten in den vergangenen Tagen einen Impftermin im Ulmer Messezentrum. Damit ist jetzt Schluss. Wie ist die Lage bei der Impfstoffversorgung?

Wie eine Leserin berichtet, konnte das computergestützte Registrierungssystem in Ulm ab Mitte vergangener Woche keine bayerischen Postleitzahlen mehr aufnehmen . Obwohl es doch so praktisch wäre, da die Frau kein Auto besitzt und Weißenhorn für sie sehr umständlich erreichbar wäre. Lesen Sie dazu hier den vollständigen Artikel.

++ Virologe Drosten: Anteil ansteckenderer Variante weiter gewachsen

(19.25 Uhr) Der Virologe Christian Drosten schätzt den Anteil der in Großbritannien entdeckten Corona-Variante B.1.1.7 an den Infektionen in Deutschland inzwischen auf ungefähr die Hälfte . Der Anteil dieser ansteckenderen Mutante werde weiter steigen, das sei unausweichlich, sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info vom Dienstag. In Großbritannien gebe es mittlerweile nur noch Reste anderer Varianten , B.1.1.7 dominiere vollkommen. Die Maßnahmen dort seien strenger, so Drosten.

Neue Daten zur Varianten-Ausbreitung werden in dieser Woche vom Robert Koch-Institut (RKI) erwartet. Labore hatten vergangene Woche von einem Anteil von rund 30 Prozent von B.1.1.7 in Stichproben gesprochen. Ersten Studien zufolge verursacht die Mutante auch häufiger schwere Krankheitsverläufe. Ihre bessere Übertragbarkeit gilt als großes Risiko für Lockerungen.

Nach monatelangem Lockdown deuten sich in Deutschland weitere Öffnungsschritte an — allerdings abhängig vom regionalen Infektionsgeschehen und mit einer „Notbremse“. Das geht aus einem vorläufigen Beschlussentwurf für die Bund-Länder-Runde an diesem Mittwoch hervor, der den Stand Montag 19.10 Uhr hat und dem Vernehmen nach noch nicht mit allen Ländern abgestimmt ist. Verknüpft werden zahlreiche Öffnungen darin auch mit massenhaften Schnelltests. Grundsätzlich soll der Lockdown auch wegen der Gefahr durch die neuen Virusvarianten bis 28. März verlängert werden .

Der Chefvirologe der Berliner Charité verwies dabei auf eine Modellierung der Intensivmediziner , die eine Verlängerung des Lockdowns bis mindestens 1. April gefordert hatten, da ansonsten eine schwer beherrschbare dritte Corona-Welle drohe. Die für die Berechnungen genutzten Annahmen halte er „für sehr realistisch“, sagte er.

Drosten kritisierte zugleich das derzeitige staatliche Vorgehen bei den Impfungen. Er habe das Gefühl, „dass da ein deutscher Perfektionismus entstanden“ sei. Er rief dazu auf, dringend die Hausärzte und Betriebsärzte beim Impfen mit einzubeziehen .

„Man kennt seine Pappenheimer als Hausarzt“, sagte Drosten. Die Hausärzte wüssten etwa, wer bevorzugt geimpft werden sollte oder auch wer zu einer Impfung bereit sei. Auch die Betriebsärzte wüssten genau, wen sie etwa innerhalb der Belegschaft bevorzugt gegen Grippe impfen lassen würden. „Dieser menschliche Faktor wird im Moment nicht genutzt“, sagte der Virologe.

++ Inzwischen sechs Corona-Selbsttests mit Sonderzulassung

(17.46 Uhr) Mit Blick auf mögliche weitere Lockerungen von Corona-Beschränkungen können zusätzliche Selbsttests für zu Hause auf den Markt kommen . Am Dienstag wurden zwei weitere Sonderzulassungen erteilt, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte mitteilte. Insgesamt sind damit nun sechs Tests zur Anwendung für jedermann auf diesem Weg zugelassen. Die Selbsttests sollen frei in Apotheken, anderen Geschäften und im Internet zu kaufen sein.

Der Einsatz von Tests soll nach Plänen der Bundesregierung deutlich ausgedehnt werden, um mögliche weitere Öffnungen abzusichern. Neben Selbsttests gehören dazu Schnelltests, die geschultes Personal etwa in Testzentren oder Praxen abnimmt. Bei diesen schnellen Tests müssen Proben nicht erst zum Auswerten ins Labor geschickt werden. Positive Ergebnisse sollen dann aber mit genaueren PCR-Tests überprüft werden.

++ Kretschmann reagiert auf Eisenmann und Söders Baumarktöffnung

++ Umfassende Teststrategie laut Merkel für April bis Juni nötig

(17.07 Uhr) Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine breite und monatelange Teststrategie angekündigt, die nach dem Corona-Lockdown die geplanten Lockerungen absichern soll. Dies werde nach Einschätzung der Bundesregierung für die Monate April, Mai und Juni benötigt, sagte Merkel am Dienstag in einer Online-Sitzung der Unionsfraktion, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern erfuhr. Später werde das Impfen so dominante Wirkungen haben, dass eine Teststrategie in solchem Umfang nicht mehr notwendig sei .

Corona-Selbsttests seien neben den Antigen-Schnelltests noch nicht in großem Umfang verfügbar, sagte Merkel demnach. Neben den drei bereits zugelassenen Selbsttests gebe es 96 Anträge auf Zulassung — man rechne damit, dass um die 40 Produzenten valide Angebote machen könnten . Nun müsse man herausfinden, in welchem Umfang diese Tests kurzfristig zur Verfügung stünden.

Man brauche sicherlich den Monat März , um eine umfassende Sicherheitsstrategie für Öffnungen aufzubauen, betonte Merkel weiter. Priorität sollten hier Schulen und Kitas haben. Würden wieder alle Schüler in die Schule und alle Kitakinder in die Kita gehen, seien das mindestens 15 Millionen Menschen . Wenn man diese zwei Mal je Woche teste und dies zwischen 3 und 5 Euro koste, seien das Kosten von mehreren 100 Millionen Euro im Monat .

Zudem solle auch die Wirtschaft den Beschäftigten ein Testangebot machen, wurde Merkel zitiert. Am Abend werde die Bundesregierung mit der Wirtschaft darüber beraten, was diese leisten und anbieten könne. Dies sei ein Beitrag für die Allgemeinheit, aber es sei auch ein Beitrag zur Sicherheit in den Betrieben. Bei ihren Beratungen mit den Ministerpräsidenten an diesem Mittwoch solle auch besprochen werden, wann es umfassende Testangebote für jeden Bürger geben könne.

++ Fahrschulen in Baden-Württemberg wieder offen - dieser Fahrleher aus Meckenbeuren hat dafür gesorgt

++ Stadt Biberach plant auf diesem Platz ein Corona-Testzentrum

(16.24 Uhr) Vielleicht schon Samstag, spätestens aber Anfang nächster Woche soll auf dem Museumshof in Biberach ein mobiles Testzentrum für Corona-Schnelltests entstehen. Dies hat Oberbürgermeister Norbert Zeidler am Montagabend im Gemeinderat angekündigt.

Geplant ist, Bürgern jeweils mittwochs und samstags bis Ende März kostenlose Schnelltests anzubieten . Im Anschluss gebe es ein Zertifikat über das Testergebnis, so der OB. Wer wie Lehrer und Erzieher einen Berechtigungsschein hat, sollte nach wie vor die damit bestehenden Testmöglichkeiten bei Ärzten und Apotheken nutzen. Lesen Sie den vollständigen Artikel dazu hier.

++ Mitglied des Ethikrats schlägt freien Tag nach Impfung vor

(16.04 Uhr) Das Ethikratmitglied Wolfram Henn hat einen arbeitsfreien Tag nach der Impfung vorgeschlagen, um die Impfbereitschaft der Bevölkerung zu steigern . „Arbeitgeber, die an der Durchimpfung ihres Personals interessiert sind, könnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Tag nach der Impfung vom Erscheinen am Arbeitsplatz oder dem Homeoffice freistellen, ohne dass diese sich eigens krankmelden müssten “, sagte der 59-jährige Medizinethiker und Professor am Universitätsklinikum des Saarlands dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Impfbereite Arbeitnehmer wüssten dann bereits vorher, dass sie mögliche körperliche Reaktionen auf die Impfung „am nächsten Morgen ohne bürokratischen Aufwand durch simples Ausschlafen bekämpfen könnten“. Diese Impfreaktionen seien völlig normal und nichts anderes „als 'Muskelkater' vom Training des Immunsystems durch die Impfungen“.

++ Dobrindt: Astrazeneca-Impfstoff schnell über Hausärzte impfen

(15.49 Uhr) CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat sich angesichts des Impfstaus beim Corona-Impfstoff von Astrazeneca dafür ausgesprochen, diesen Impfstoff für andere Gruppen freizugeben. Man müsse sehr schnell dafür sorgen, dass der Impfstoff von Astrazeneca über die Hausärzte verabreicht werden könne , da nur diese wüssten, welche Personen mit Vorerkrankungen gefährdet seien , sagte Dobrindt am Dienstag vor Online-Beratungen der Unionsfraktion im Bundestag. Dies sei über die Impfzentren nicht zu organisieren. Dazu müsse man „nicht weiter abwarten, bis Impfstoffe auf Halde liegen“.

Es sei jetzt schon erkennbar, dass mit dem Impfstoff von Astrazeneca zusätzliche Gruppen geimpft werden könnten, wenn man die Impfungen über die Hausärzte organisiere, betonte Dobrindt. Bis Donnerstag sollen knapp 1,1 Millionen Dosen des Vakzins geliefert werden, insgesamt erhöht sich die Liefermenge damit auf fast 3,2 Millionen , wie aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorgeht.

Vor den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten über mögliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen an diesem Mittwoch betonte Dobrindt, es müsse eine klare Perspektive für die kommenden Wochen und Ostern geben. Die in der Bevölkerung stark ausgeprägte Erwartung, dass es zu Erleichterungen und Lockerungen komme, müsse neben dem Infektionsgeschehen eine große Rolle spielen. Viele hätten über Ostern Urlaub, es gebe den Wunsch nach Bewegung. Lockerungen müssten aber mit einer Hotspot-Strategie verknüpft werden . Vorsicht habe auch angesichts der Mutationen des Virus nach wie vor oberste Priorität.

++ Bayrischer Verwaltungsgerichtshof kippt Testpflicht für Pflegeheim-Mitarbeiter

(14.11 Uhr) Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat die Pflicht zu engmaschigen Corona-Tests für Beschäftigte in Pflege- und Altenheimen vorläufig außer Vollzug gesetzt . Von Donnerstag an ist diese Regelung damit zunächst ausgesetzt, wie das Gericht am Dienstag mitteilte. Nach der bayerischen Corona-Verordung mussten sich Beschäftigte von Alten- und Pflegeeinrichtungen drei Mal pro Woche testen lassen. Die Pflegedienstleiterin eines Heimes in Unterfranken hatte einen Eilantrag gestellt, nachdem dort nahezu alle Bewohner gegen Corona geimpft worden waren.

Besucher müssen aber weiter einen negativen Test vorlegen . Das Gericht lehnte den entsprechenden Eilantrag eines Angehörigen ab. Die Pflicht sei derzeit wohl rechtmäßig, weil sie die Aufrechterhaltung wichtiger Sozialkontakte ermögliche und der Isolation der Bewohner vorbeuge.

++ Kretschmann kündigt Baumarkt-​Öffnung an

(13.29 Uhr) Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann hat vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch angekündigt, Baumärkte auf jeden Fall zu öffnen. Dieser bereits erfolgte Schritt in Bayern setze ihn in der Sache unter Druck, sagte Kretschmann am Dienstag bei einer Regierungspressekonferenz in Stuttgart.

Als Beispiel nannte der Ministerpräsident die Lage an der bayrischen Grenze in Ulm und Neu-Ulm . „Die Stadt Ulm ist durch Napoleon getrennt worden. Aber die Leute verhalten sich, als würden sie in einer Stadt leben. Es ist natürlich nicht sinnvoll, wenn in der einen Stadthälfte der Baumarkt offen ist und auf der anderen zu“, so Kretschmann. Hier lesen Sie mehr.

++ Warthauser Kindergarten nach Corona-Ausbruch geschlossen

(12.58 Uhr) Die Warthauser Kindertagesstätte „Schlossgut“ ist nach einem Corona-Ausbruch seit Dienstag geschlossen. Schnelltests haben bei einem Kind und zwei Erzieherinnen ein Positivergebnis angezeigt. Das hat die Warthauser Hauptamtsleiterin Anja Kästle mitgeteilt.

Die Ergebnisse müssen nun mit einem genaueren PCR-Test überprüft worden. Hier lesen Sie mehr.

++ Österreich will sich bei Impfstoffen nicht mehr auf EU verlassen

(11.15 Uhr) Österreich will sich bei Impfstoffen gegen das Coronavirus nicht mehr auf die EU verlassen. Die Europäische Arzneimittelagentur sei zu langsam bei den Zulassungen für Impfstoffe, erklärte Kanzler Sebastian Kurz am Dienstag in Wien.

Österreich werde deshalb eng mit Dänemark und Israel bei der Erforschung und Produktion von Impfstoffen der zweiten Generation gegen mögliche Virus-Varianten zusammenarbeiten, so Kurz im Vorfeld eines für Donnerstag geplanten Israel-Besuchs.

Er sei zwar froh, dass EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen so früh die Initiative für die Beschaffung von Impfstoff ergriffen habe, „wir müssen uns aber jetzt schon rechtzeitig auf weitere gefährliche #COVID19 Mutationen vorbereiten“, schrieb Kurz auf Twitter. Experten rechneten damit, dass jährlich rund sechs Millionen Österreicherinnen und Österreicher geimpft werden müssten. „Die Pandemie wird uns noch lange Zeit beschäftigen mit verschiedenen Mutationen.“

Die Präsidentin des österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller, Renée Gallo-Daniel, erklärte im ORF-Radio, es sei wichtig, lokal eine Impfstoffproduktion zu haben. Zwar dauerten die Errichtung oder auch nur die Umrüstung einer Produktionsstätte Monate bis viele Jahre. Es sei aber sinnvoll, längerfristig zu denken und für künftige Pandemien gerüstet zu sein.

++ Arbeitslosigkeit steigt bundesweit - Im Südwesten kaum Auswirkungen zu spüren

(10.04 Uhr) Der Corona-Lockdown für viele Branchen schlägt sich weiter kaum auf die Arbeitslosenzahlen im Südwesten nieder. Im Februar nahm die Zahl der Menschen ohne Job im Monatsvergleich sogar wieder leicht ab, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Stuttgart mitteilte.

Zum Stichtag 11. Februar waren in Baden-Württemberg genau 279.935 Menschen arbeitslos gemeldet, 3686 weniger als noch im Januar. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Die Werte bleiben allerdings auf einem hohen Niveau: Noch vor einem Jahr hatte die Arbeitslosenquote nur bei 3,5 Prozent gelegen.

Der Chef der Regionaldirektion, Christian Rauch, sagte, es sei über saisonale Effekte hinaus noch kein positiver Trend auf dem Arbeitsmarkt erkennbar. So bleibe der Bestand an gemeldeten freien Stellen auf einem niedrigen Niveau. „Es gibt noch keinen Abbau der coronabedingten Arbeitslosigkeit . Stattdessen verzeichnen wir weiterhin steigende Anzeigen auf Kurzarbeit gegenüber den Sommermonaten sowie eine deutlich reduzierte Arbeitskräftenachfrage.“

Anders sieht es dagegen in Gesamtdeutschland aus. Bundesweit ist die Arbeitslosigkeit im Februar wegen der Corona-Pandemie saisonuntypisch leicht gestiegen . Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren 2,904 Millionen Menschen ohne Job, 4000 mehr als im Januar und 509 000 mehr als im Februar 2020. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,3 Prozent.

In normalen Jahren sinkt die Arbeitslosigkeit in Deutschland im Februar im Vergleich zum Januar leicht, weil erste negative Winter-Effekte um diese Zeit abklingen.

++ Curevac: Neuer Schritt bei Entwicklung des Impfstoffdruckers

(8.41 Uhr) Impfstoffe aus einem Drucker? Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac will mit solchen kleinen, mobilen Produktionsanlagen ab diesem Sommer Impfstoffe herstellen. Nach einem Prototypen werden zurzeit zwei weiter entwickelte Geräte in einem Reinraum in Tübingen installiert, wie ein Sprecher mitteilte.

Als Reinraum wird ein Raum bezeichnet, der eine extrem geringe Konzentration luftgetragener Teilchen aufweist. Zahlreiche Medizinprodukte müssen im Reinraum gefertigt werden.

Die Herstellung des Botenmoleküls mRNA ist laut dem Unternehmenssprecher mit einem Drucker nicht mehr durch die Großanlagenproduktion eingeschränkt und man kann schnell auf Krankheitsausbrüche reagieren.

Der Vorteil sei, dass mRNA-Vakzine direkt dort hergestellt werden könnten, wo sie gebraucht werden und das weltweit. Dafür werden wie bei einem Druckauftrag genetische Informationen eines Virus in den Drucker eingespeist, der dann automatisch den passenden Impfstoff produziert. Hier lesen Sie mehr.

++ Bayern beginnt mit Impfungen von Polizisten

(6.41 Uhr) Bayern beginnt heute mit der Impfung aller Beschäftigten der Polizei im Freistaat. Dazu gehören nach Angaben des Innenministeriums rund 44 000 Beamten in Vollzug und Verwaltung sowie weitere Mitarbeiter. Zur Impfung der Polizei-Bediensteten wurde demnach ein eigenes Impfzentrum mit zwölf Standorten eingerichtet, 10 000 Impfdosen des Herstellers Astrazeneca stehen nach Angaben des Ministeriums zum Start bereit.

Wie lange es dauern wird, alle impfwilligen bayerischen Polizisten zu versorgen, hänge „von der weiteren Zulieferung des Impfstoffs“ ab, sagte ein Ministeriumssprecher am Montag. Ziel sei es zunächst, die vorhandenen Dosen möglichst schnell zu verwenden.

Als erstes sollen Polizisten an der Reihe sein, die im Streifendienst arbeiten und bei den Einsatzhundertschaften beschäftigt sind, sowie Mitarbeiter mit Vorerkrankungen. Wer vor allem am Schreibtisch arbeitet, muss sich demnach vorerst noch gedulden.

Mehrere Tausend Mitarbeiter sind nach Angaben des Ministeriums aber zumindest schon mit einer ersten Dosis versorgt. Stand Montag hatten kommunale Impfzentren demnach 2692 Beschäftigten im Rahmen des sogenannten „Hop-On-Verfahrens“ Impfstoff angeboten, der sonst verfallen wäre. Wann diese Polizei-Mitarbeiter ihre zweite Impfung erhalten, entschieden die Impfzentren selbst, sagte ein Ministeriumssprecher.

++ RKI registriert 3943 Corona-Neuinfektionen und 358 neue Todesfälle

(6.34 Uhr) Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3943 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 358 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Dienstag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 3883 Neuinfektionen und 415 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner ( Sieben-Tage-Inzidenz ) lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 65,4 — und damit etwas niedriger als am Vortag (65,8).

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.451.011 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 02.03., 5.25 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.264.600 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 70.463.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 1,01 (Vortag 1,08). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

++ Ärzte warnen vor unkoordinierten Lockerungen

(6.28 Uhr) Ärzteverbände haben vor voreiligen und unkoordinierten Lockerungen des Lockdowns gewarnt und eine Ausweitung von Corona-Tests gefordert. „Es wäre falsch, einfach einige Bereiche zu öffnen, weil die Menschen lockdownmüde sind“, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der deutschen Amtsärzte, Ute Teichert, der „Rheinischen Post“.

Öffnungen sollten nur in Verbindung mit einer gezielten Test- und Nachverfolgungsstrategie erfolgen, mahnte sie. „Keinesfalls dürfen wir dem Virus den roten Teppich ausrollen.“

Es gehe jetzt darum, die Kontrolle über das Infektionsgeschehen zurückzugewinnen. „Das Virus ist im Augenblick immer noch schneller als unsere Maßnahmen, wir reagieren nur. Das muss sich ändern.“ Teichert forderte daher mehr Tests in den Schulen , in den Betrieben „und auch beim Friseur“. Außerdem müsse noch viel mehr auf Varianten des Coronavirus getestet werden, um einen besseren Überblick über deren Ausbreitung zu erhalten.

Ähnlich argumentierte der Marburger Bund . „Die Öffnungen sollten langsam und stufenweise erfolgen. Es ist wichtig, Folgewirkungen abzuwarten, bevor man den nächsten Schritt macht“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Gefahr einer dritten Infektionswelle mit hochansteckenden Virusvarianten betreffe nicht nur ältere Patienten, „auch jüngere, insbesondere Risikopatienten“. „Wir reden hier von einem Viertel der Bevölkerung“, sagte sie.

Das waren die letzten Meldungen am Montag:

++ Kretschmann dämpft Hoffnung auf weitere Öffnungen

(21.51 Uhr) Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Hoffnung auf umfassendere Lockerungen des Lockdowns kurz vor der nächsten Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch gedämpft. So müsse man etwa noch sorgfältig besprechen, ob die Schulen bereits kommende Woche weiter geöffnet werden könnten wie von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) gefordert, sagte der Regierungschef am Montagabend beim TV-Duell des SWR zur Landtagswahl.

Allein die Infrastruktur für massenhafte Tests könne man nicht von heute auf morgen auf die Beine stellen, sagte Kretschmann, der darauf verwies, dass es eine Million Schüler im Land gebe. Seiner Ansicht nach könne man für nächste Woche keine großen Öffnungen erwarten.

++ Covid-erkrankte Mutter sieht Baby erstmals nach fünf Wochen

(20.29 Uhr) Fünf Wochen nach der Geburt hat eine schwer an Corona erkrankte Mutter in Großbritannien erstmals ihr Baby gesehen. Weil sie noch schwach sei, habe Ellie Wright (20) sich nicht aufgerichtet, aber die Hand ihres Sohnes Leo ergriffen, berichteten die Sender BBC und Sky News am Montag.

Die junge Frau hatte sich in der 30. Schwangerschaftswoche infiziert . Allerdings konnte sie keine überlebensnotwendige Behandlung erhalten, bevor das Kind geboren war, wie das Krankenhaus in der mittelenglischen Stadt Walsall mitteilte. Nachdem Leo per Kaiserschnitt zur Welt gekommen war, wurde seine Mutter für mehrere Wochen in ein künstliches Koma versetzt.

Die 20-Jährige wird vermutlich lange brauchen, bis sie wieder fit ist. Nach Wochen künstlicher Beatmung müsse sie wieder Essen, Trinken, Sprechen und Gehen lernen, hieß es. Baby Leo aber entwickle sich prächtig und habe mittlerweile das Krankenhaus verlassen, sagte seine Großmutter Michelle Stankevitch.

++ Österreich startet Öffnung der Gastronomie in Vorarlberg

(19.25 Uhr) Österreich geht trotz zuletzt deutlich gestiegener Corona-Zahlen seinen Weg der schrittweisen Öffnung des öffentlichen Lebens nun auf regionaler Ebene weiter. Aufgrund der vergleichsweise geringen Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen werde es ab 15. März im westlichsten Bundesland Vorarlberg zu Lockerungen kommen, kündigte Kanzler Sebastian Kurz am Montag an.

Davon profitierten der Sport , die Kultur und die Gastronomie . Für den Rest des Landes gelte das Ziel, dass zu Ostern zumindest Gastronomie im Freien möglich werden solle. „Wir beginnen outdoor, bevor wir uns an weitere Indoor-Öffnungsschritte heranwagen können“, sagte Kurz.

Bei den Lockerungen sollten weiterhin Zutrittstests eine zentrale Rolle spielen. Jede Woche werde aktuell etwa ein Viertel der österreichischen Bevölkerung getestet, hieß es. Die Hoffnung ruhe auch auf der deutlichen Steigerung der Impfzahlen im März und April.

„Wir wissen, dass es für die Bevölkerung schon ein verdammt langes Jahr ist“, sagte Kurz. Er verteidigte die Öffnung aller Geschäfte vor drei Wochen. Dies sei ein wichtiger und und richtiger Schritt gewesen. Allein seitdem seien 120 000 Menschen, die vorher arbeitslos oder in Kurzarbeit gewesen seien, wieder in Beschäftigung gekommen. Am Montag wurden in Österreich 1409 Neuinfektionen binnen eines Tages gezählt. Das würde — unter Berücksichtigung der Zahl der Einwohner — rund 10.000 Fällen in Deutschland entsprechen.

++ Corona-Infektionsrate im Südwesten unverändert

(19.01 Uhr) Die Zahl der Corona- Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche ist in Baden-Württemberg zum Wochenstart nicht weiter gestiegen. Der Wert lag nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart vom Montag (Stand 16 Uhr) weiter bei 51,9.

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg um 398. Die Zahl der an oder mit Corona Gestorbenen stieg um 28. Derzeit liegen 20 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen 7 Tagen — einer weniger als am Sonntag.

Seit Beginn der Pandemie haben sich nachweislich 317.420 Menschen in Baden-Württemberg mit dem Virus infiziert. Insgesamt starben 8097 Menschen mit oder an Sars-CoV-2. Als genesen gelten 296 260 Menschen. Erstmalig geimpft waren mit Stand vom Wochenende rund 521.000 Menschen im Südwesten. Knapp 269.000 Menschen hatten auch eine zweite Impfung erhalten.

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