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Corona-Newsblog: Infektionsrate in Baden-Württemberg überschreitet kritische Schwelle

Ravensburg / Lesedauer: 20 min

+++ Festnahmen und Randale nach Polizeieinsatz in Stuttgart +++ Impfstau in Deutschland wächst +++ Impfstoff-Hilfe aus Deutschland für Tschechien +++
Veröffentlicht:28.02.2021, 08:30

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Baden-Württemberg : ca. 13.190 (317.022 Gesamt - ca. 295.763 Genesene - 8.069 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 8.069
  • Sieben-Tage-Inzidenz Baden-Württemberg: 51,9
  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Deutschland : ca. 123.900 (2.4442.336 Gesamt - ca. 2.248.400 Genesene - 70.045 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 70.045
  • Sieben-Tage-Inzidenz Deutschland: 63,8

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Infektionsrate in Baden-Württemberg überschreitet kritische Schwelle (20.14 Uhr)
  • Impfstau in Deutschland wächst (18.56 Uhr)
  • Festnahmen und Randale nach Polizeieinsatz in Stuttgart (21.51 Uhr)
  • Strobl will massenhafte Tests an Grenzen zu Frankreich und Schweiz (15.55 Uhr)
  • Impfstoff-Hilfe aus Deutschland für Tschechien (17.31 Uhr)
  • Einreiseregeln für französische Grenzregion Moselle werden verschärft (13.01 Uhr)

++  Festnahmen und Randale nach Polizeieinsatz in Stuttgart

(21.51 Uhr) Am Samstagabend ist in der Stuttgarter Innenstadt zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen. Mehrere Hundert, überwiegend junge Menschen befanden sich gegen 20.15 Uhr auf der Königstraße im Bereich des Schlossplatzes sowie des Königsbaus. Die meisten waren nicht lose flanierend unterwegs, sondern trafen sich offenbar dort und missachteten hierbei die Corona-Regelungen .

Kopie von Thomas Strobl (CDU), Innenminister in Baden-Württemberg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Da sich ein Großteil der Menschen trotz Ansprache durch die Polizei nicht an die Mindestabstände hielt, keine Mund-Nasen-Bedeckungen nutzte und auch offensichtlich gegen das Ansammlungs- und Alkoholverbot verstoßen worden war, entschloss sich die Polizei, die Menschen aufzufordern, die Örtlichkeiten zu verlassen und sich zu zerstreuen.

Etliche zeigten sich hierbei, so der Einsatzbericht, gegenüber den einschreitenden Beamten zunehmend verbal aggressiv. Es bildeten sich demnach auch Sprechchöre gegen den Polizeieinsatz.

Gegen 21.Uhr kam es demnach zu mehreren Flaschen- und auch Steinwürfen in Richtung der eingesetzten Polizeibeamten. Ein Beamter soll von einem Gegenstand am Helm getroffen worden sein, blieb jedoch, wie auch alle anderen eingesetzten Beamtinnen und Beamten unverletzt. Einen Vergleich mit der Stuttgarter Krawallnacht im vergangenen Juni wollen Polizei und Stadt aber nicht ziehen.

++ Infektionsrate in Baden-Württemberg überschreitet kritische Schwelle

(20.14 Uhr) Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche ist trotz fortgesetztem Lockdown in Baden-Württemberg erneut leicht gestiegen und hat die kritische Schwelle von 50 überstiegen . Der Wert liegt nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart vom Sonntag (Stand 16.00 Uhr) nun bei 51,9.

Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen stieg um 483. Am Samstag wurden noch 987 Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der an oder mit Corona Gestorbenen stieg um 6. Derzeit liegen 21 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100 000 Einwohner in den letzten 7 Tagen.

Nach Rückgang der Fallzahlen seit Weihnachten bis Mitte Februar sei von Kalenderwoche 7 an ein leichter Anstieg der übermittelten Neuinfektionen zu beobachten , heißt es in dem aktuellen Lagebericht. Vor gut einem Monat lag die 7-Tage-Inzidenz noch bei knapp 90, kurz vor Weihnachten bei über 200.

Seit Beginn der Pandemie haben sich nachweislich 317.022 Menschen in Baden-Württemberg mit dem Virus infiziert. Insgesamt starben 8069 Menschen mit oder an Sars-CoV-2. Als genesen gelten 295 763 Menschen.

++ Impfstau in Deutschland wächst

(18.56 Uhr) In den USA ist der Corona-Impfstoff des US-Konzerns Johnson & Johnson zugelassen - in der EU und somit auch in Deutschland wird eine Zulassung Mitte März erwartet. Zugleich wächst in Deutschland der Stau an bereits vorhandenem Impfstoff.

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA erwartet das Ergebnis der bei ihr laufenden Prüfungen des neuen Impfstoffs für Mitte März. Laut Bundesgesundheitsministerium bekommt Deutschland 36,7 Millionen Dosen über die EU.

Das Präparat entfaltet seine volle Wirkung schon nach Verabreichung einer Dosis und muss - anders als die übrigen genutzten Impfstoffe - nicht zweimal gespritzt werden . Ähnlich wie der Impfstoff von Astrazeneca hat der von Johnson & Johnson nach bisherigen Studienergebnissen eine geringere Wirksamkeit als die von Biontech/Pfizer und Moderna.

In Deutschland stapeln sich weiter große Mengen Astrazeneca in den Kühlschränken der Bundesländer. Bis Freitag laut RKI nur 364.000 Dosen davon geimpft. Laut Bundesgesundheitsministerium wurden mehr als 1,4 Millionen Dosen geliefert. Weitere 1,7 Millionen Astrazeneca-Dosen waren seit Samstag für die kommenden Tage geplant.

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++ Impfstoff-Hilfe aus Deutschland für Tschechien

(17.31 Uhr) Sachsen, Bayern und Thüringen wollen Tschechien mit Corona-Impfstoff aushelfen . Ab Montag sei die Lieferung von insgesamt 15.000 Impfstoff-Dosen an das Nachbarland geplant, sagte Sachsens Regierungssprecher Ralph Schreiber am Sonntag.

Zuvor hatte MDR Aktuell darüber berichtet. Die tschechische Regierung werde demnach über die weitere Verteilung entscheiden. Tschechien hat gegenwärtig die höchste Infektionsrate in der ganzen EU. Das Land mit 10,7 Millionen Einwohnern registrierte seit Beginn der Pandemie rund 1,2 Millionen Infektionen. Mehr als 20.000 Corona-Patienten starben.

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) kündigte an, der Freistaat werde einige Tausend Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs aus der für den Fall von Lieferausfällen angelegten Sicherheitsreserve zur Verfügung stellen. „Ich halte diese Hilfsmaßnahme angesichts der Tragödie für alternativlos“, teilte sie der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag mit.

++ Strobl will massenhafte Tests an Grenzen zu Frankreich und Schweiz

(15.55 Uhr) Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) will mit Hilfe von massenhaften Tests mögliche Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich und der Schweiz vermeiden.

In Briefen an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gesundheitsminister Manne Lucha (beide Grüne), die der dpa vorliegen, schreibt Strobl: « Da wir bei den Impfungen auf absehbare Zeit nicht schnell genug vorankommen werden , möchte ich eindringlich dafür werben, durch eine umfassende Test-Strategie in den Grenzregionen die Pandemie bestmöglich einzudämmen.»

Der Vize-Ministerpräsident reagierte damit auf die Entscheidung der Bundesregierung vom Sonntag, die Einreise aus der französischen Region Moselle, die an Rheinland-Pfalz und das Saarland grenzt, zu erschweren. Mit Wirkung ab Dienstag wurde die Region als sogenanntes Virusvariantengebiet eingestuft.

Strobl schrieb dazu: «Sollten unsere Nachbarländer ebenso vom Bund als "Virusvarianten-Gebiete" oder "Hochinzidenzgebiete" eingestuft werden, drohen auch hier neuerliche Binnengrenzkontrollen. Dieses Szenario gilt es aus meiner Sicht dringlich zu vermeiden. »

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++ Einreiseregeln für französische Grenzregion Moselle werden verschärft

(13.01 Uhr) Die Bundesregierung hat den an Deutschland angrenzenden französischen Verwaltungsbezirk Moselle zum Virusvariantengebiet erklärt . Die Einstufung gilt ab Dienstag, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntag mitteilte. Damit treten für diese Region strenge Einreisebeschränkungen in Kraft. Das Département Moselle grenzt an das Saarland und Rheinland-Pfalz.

Als Virusvariantengebiete werden Regionen oder Länder eingestuft, in denen besonders häufig ansteckendere Mutanten des Coronavirus auftreten . Aus den betroffenen Gebieten dürfen nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es für Pendler und den Warenverkehr.

Mitte Februar waren mit Tschechien und dem österreichischen Bundesland erstmals Gegenden mit einer Landgrenze zu Deutschland als Virusvariantengebiete eingestuft worden. Die Liste umfasst noch viele weitere Staaten, etwa Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien.

++ Immunologe schlägt Astrazeneca-Impfung für Merkel im Live-TV vor

(12.10 Uhr) Um der Skepsis gegen den Astrazeneca-Impfstoff in Deutschland zu begegnen, hat sich ein führender Immunologe dafür ausgesprochen, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) live im Fernsehen mit dem Präparat impfen lässt. Das sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watz l, dem britischen öffentlich-rechtlichen Rundfunksender BBC in einem Radiointerview, das am Sonntag ausgestrahlt wurde.

Es sei bereits abzusehen, dass die Ständige Impfkommission das Vakzin auch für die über 65-Jährigen empfehlen werde , so Watzl. „Wenn Angela Merkel zu diesem Zeitpunkt ins Live-Fernsehen gehen würde und mit dem Impfstoff geimpft würde, wäre das natürlich großartig“, so der Immunologe.

Der Astrazeneca-Impfstoff habe ein reines PR-Problem , betonte Watzl in dem Interview. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie werde in den kommenden Tagen eine Stellungnahme veröffentlichen, „in der wir klar die Fakten darlegen, dass dies ein sicherer und effektiver Impfstoff auch für Ältere ist“, sagte der Wissenschaftler. Es forderte aber auch von der Politik die Botschaft, dass die Menschen sich impfen lassen sollten.

++ Hunderte verstoßen gegen Corona-Regeln in Stuttgart

(11.29 Uhr) Mehrere Hundert Menschen haben sich am Samstag in der Stuttgarter Innenstadt getroffen und gegen Corona-Regeln verstoßen. Die überwiegend jungen Menschen haben sich am Abend im Bereich des Schlossplatzes getroffen, ein Großteil von ihnen hielt sich nicht an Abstandsregeln und trug keinen Mund-Nasen-Schutz , wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag mitteilte.

Weil auch gegen das Ansammlungs- und Alkoholverbot verstoßen worden sei, habe sich die Polizei dazu entschieden, die Menschen zum Gehen aufzufordern . Etliche wurden dabei nach Angaben der Polizei aggressiv, es bildeten sich Sprechchöre gegen den Einsatz. Mehrere Flaschen und Steine wurden demnach in Richtung der Polizisten geworfen. Ein Beamter soll von einem Gegenstand am Helm getroffen worden sein, er blieb jedoch unverletzt .

Die jungen Menschen gingen anschließend in Kleingruppen davon und rissen Baustelleneinrichtungen, Blumenkübel, Leihräder sowie Mülleimer um . Die Menge zerstreute sich nahe des Hauptbahnhofs. Mehrere Menschen müssen nun mit Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung, Beleidigung sowie Widerstands gegen Beamte rechnen. Die Ermittler prüfen zudem den Tatbestand des Landfriedensbruchs .

++ Firmen können jetzt Corona-Hilfen von mehr als zwei Millionen Euro beantragen

(11.01 Uhr) Vom Corona-Lockdown betroffene Firmen können nun auch große Hilfsbeträge von mehr als zwei Millionen Euro beantragen. Hintergrund sind neue Vereinbarungen mit der EU-Kommission, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Samstag mitteilte. Dabei geht es um die sogenannten November- und Dezemberhilfen .

Für November und Dezember 2020 können Unternehmen, die direkt vom Lockdown betroffen waren - etwa Restaurants - Zuschüsse von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahreszeitraum bekommen. Für Abschlagszahlungen ist der Bund zuständig, für die Abwicklung der eigentlichen Zuschüsse die Länder . Bislang wurden laut Wirtschaftsministerium rund 7,2 Milliarden Euro an die betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmer ausgezahlt.

++ Steinmeier lobt Geduld der Kinder in der Corona-Pandemie

(10.23 Uhr) Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Geduld der Kinder in der Corona-Pandemie gelobt. „Ich bin ganz, ganz tief beeindruckt, wie ihr das macht “, sagte er am Sonntag in einem Auftritt in der „Sendung mit der Maus“ der ARD. „Ihr seid die meiste Zeit Zuhause bei den Eltern, kein Spielen, keine Freunde treffen“, beschrieb das Staatsoberhaupt die Situation der Kleinsten in der Pandemie.

„Aber ihr kriegt das hin und das finde ich ganz toll“, fügte das Staatsoberhaupt hinzu. Allzu viel Hoffnung auf Besserung konnte er den Kindern nicht machen: Selbst die „schlauesten Wissenschaftler“ wüssten nicht, wie lange die Pandemie noch dauern werde .

Sicher ist nur: Es wird wieder normaler, je mehr und schneller wir uns impfen lassen.

Frank-Walter Steinmeier

Auch Steinmeiers Ehefrau Elke Büdenbender zeigte sich beeindruckt vom Umgang der Kinder mit der Situation. Die Erwachsenen könnten sich gar nicht vorstellen, wie es den Kindern gehe. „Ich bin echt stolz darauf, wie ihr das macht“, sagte sie in der Sendung.

Beide äußerten sich anlässlich des 50. Jubiläums der „Sendung mit der Maus.“ Zum Abschluss wurde ein 50 Jahre altes Foto eingeblendet, das Steinmeier als 15-Jährigen mit seiner Fußball-Mannschaft zeigt. „Wie man auf dem Foto sieht, hab ich viel und gerne Fußball gespielt“, erinnerte sich der Bundespräsident.

++ Drosten sieht Deutschland "am Anfang einer neuen Verbreitungswelle"

(9.16 Uhr) Der Virologe Christian Drosten sieht das Land am Anfang einer dritten Pandemiewelle. Das sagte er in einem Podcast der Frankfurter Allgemeinen Zeitung . Er verwies auf die schnelle Ausbreitung von Virus-Mutationen in anderen Ländern . "Deswegen muss man einfach an diese Daten glauben und auch an die Modellierungen glauben, und deswegen sind wir jetzt nun mal am Anfang einer neuen Verbreitungswelle".

Auf die Frage, wann wieder größere Lockerungen möglich sein könnten, ohne dass das Infektionsgeschehen erneut massiv ansteigt, sagte Drosten, dass er dies erst für den späten Sommer erwarte. Fortschritte sieht der Virologe bei der Sterblichkeit bei älteren Menschen.

Das ist vor allem deswegen, weil in den Wohnheimen sehr gezielt geimpft wurde

Christian Drosten

++ Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson erhält Notfallzulassung in USA

(7.01 Uhr) Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des US-Konzerns Johnson & Johnson eine Notfallzulassung erteilt. Das teilte die FDA am Samstag (Ortszeit) mit. Damit ist — nach den Impfstoffen des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer sowie des US-Pharma-Unternehmens Moderna — nun ein dritter Corona-Impfstoff in den USA bedingt zugelassen. Zudem handelt es sich um das erste Präparat, das nur einmal gespritzt werden muss.

Anfang Februar hatte Johnson & Johnson die Notfallzulassung für den von seiner Pharmasparte entwickelten Corona-Impfstoff bei der FDA beantragt. Mitte Februar folgte der Antrag bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA. Die EMA erklärte, man werde das Vakzin der Johnson & Johnson-Tochter Janssen-Cilag International N.V. in einem beschleunigten Verfahren prüfen. Der zuständige Ausschuss könnte seine Bewertung Mitte März abgeben .

Ende Januar hatte Johnson & Johnson ein Zwischenergebnis seiner Phase-III-Studie mit rund 44 000 Probanden bekanntgegeben, demzufolge der Impfstoff vier Wochen nach Verabreichung einen 66-prozentigen Schutz vor mittleren oder schweren Covid-19- Krankheitsverläufen biete. Die Wirksamkeit gegen schwere Erkrankungen wurde mit 85 Prozent angegeben . Die Prozentzahlen bedeuten, dass es in der geimpften Probandengruppe entsprechend weniger Fälle gab als in der Placebo-Probandengruppe. Bei einigen Konkurrenzprodukten ist die Wirksamkeit nach Studienergebnissen allerdings höher.

In den USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, haben sich bislang mehr als 28 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 510 000 Menschen starben . In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt. Mehr als 70 Millionen Impfstoff-Dosen sind bereits gespritzt worden.

Kopie von Eine Friseurin schneidet die Haare einer Kundin. Foto: Sebastian Kahnert/dpa/Archivbild

Das waren die letzten Meldungen am Samstag:

++ Landesregierung legt Regeln für erste Öffnungen fest

(17.48 Uhr) Die baden-württembergische Landesregierung hat die Regeln für die Öffnung von Gartenmärkten und Friseuren festgelegt. Die geänderte Corona-Verordnung wurde in der Nacht auf Samstag veröffentlicht, wie ein Sprecher der Regierung mitteilte. Ab Montag dürfen Friseure, Blumenläden und Gartenmärkte im Südwesten wieder Kunden empfangen.

Für den Friseurbesuch ist eine Anmeldung vorgeschrieben und es darf dort keine Bartrasuren geben, da diese nur ohne das Tragen einer medizinischen Maske möglich seien, wie es in der Verordnung heißt. Erlaubt seien Haare waschen, schneiden, färben und föhnen.

Blumenläden, Baumschulen und Gartenmärkte dürfen künftig wieder Pflanzen und Zubehör für den Gartenbau verkaufen. Andere Warenbereiche müssen abgetrennt werden. Wenn der erlaubte Warenanteil eines Ladens mindestens 60 Prozent beträgt, dürfen demnach auch Mischsortimente angeboten werden. Beschränkt wird jedoch die Anzahl der Kunden pro Verkaufsfläche.

In Läden mit bis zu 800 Quadratmetern darf sich demnach nur ein Kunde pro zehn Quadratmeter aufhalten. Hat ein Geschäft mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche, darf sich ab dem 801. Quadratmeter Fläche nur noch ein Kunde pro 20 Quadratmeter Fläche aufhalten, heißt es in der Verordnung. Ein Unterschied zwischen Außen- und Innenbereich der Geschäfte wird nicht gemacht.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte bei der Öffnung von Gartenmärkten zunächst von einer Öffnung der Außenbereiche gesprochen, weil dort die Gefahr einer Ansteckung deutlich niedriger sei.

++ Corona-Ausbreitung wie vor Weihnachten vorhergesagt

(15.15 Uhr) Das Corona-Virus breitet sich in Deutschland wieder weiter aus . Experten halten im April eine so starke Ausbreitung wie vor Weihnachten für wahrscheinlich.

Der Grund: Die ansteckendere und wohl auch tödlichere Mutation B.1.1.7 greift um sich. Zugleich gibt es mehr Kontakte wegen Lockdown-Lockerungen.

Bereits am Samstag stieg die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner um 1,2 auf 63,8. Das meldete das Robert Koch-Institut (RKI). Die Inzidenz war infolge des Lockdowns bis Mitte Februar gesunken - auf 57,4 zum Ende der zweiten Februarwoche.

Zu der Zeit hatte die Ausbreitung der zuerst in Großbritannien aufgetauchten Variante in Deutschland bereits begonnen. Der Mutations-Anteil stieg binnen zwei Wochen von knapp 6 auf mehr als 22 Prozent zum Ende der dritten Februarwoche. Nach den jüngsten Zahlen großer Labore hat die britische Variante dann einen Anteil von 30 Prozent in Deutschland erreicht. Ein aktuellerer Stand vom RKI wird erst kommende Woche wieder erwartet.

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++ Bundesregierung will Corona-Beförderungsverbot verlängern

(13.41 Uhr) Die Bundesregierung will das Beförderungsverbot für Einreisende aus sogenannten Virusvarianten-Gebieten bis 17. März verlängern . Das berichtet die «Funke Mediengruppe», der ein entsprechender Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums vorliegt.

«Mit einem deutlich verringerten Eintrag von Virusvarianten sollen weitere Infektionen möglichst verhindert werden» , heißt es demnach in dem Papier.

Aktuell gilt das Beförderungsverbot, das derzeit auch Einreisen aus Tschechien und weite Teile des österreichischen Bundeslandes Tirol umfasst, bis 3. März. Im Prinzip dürfen von dort nur noch Deutsche und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland einreisen . Unter anderem für Berufspendler, die in systemrelevanten Branchen arbeiten, gibt es Ausnahmen.

Menschen, die nach Deutschland einreisen, sollen ab Montag zudem eine Corona-SMS der Bundesregierung erhalten , wenn sich ihr Handy in das deutsche Mobilfunknetz einbucht. «Damit werden sie über die in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Einreise- und Infektionsschutzbestimmungen informiert sowie auf geltende Infektionsschutzmaßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 hingewiesen», heißt es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums vom Samstag.

++ Friseure erwarten kräftige Umsätze: Salons ausgebucht

(12.12 Uhr) Die Friseure in Baden-Württemberg erwarten zur Wiedereröffnung ihrer Salons an diesem Montag blendende Geschäfte. Die meisten Betriebe seien bis zu drei oder vier Wochen im Voraus ausgebucht, sagte der Geschäftsführer des Fachverbands Friseur und Kosmetik Baden-Württemberg, Matthias Moser, der Deutschen Presse-Agentur.

Wer erst jetzt einen Termin anfrage, könne allenfalls «mit etwas Glück» noch vor Ostern einen ergattern. Dennoch liefen die Telefone der Friseure weiter heiß, etliche Online-Terminanfragen füllten zudem die Email-Postfächer. «Die Salons müssen nun in schnellem Tempo den Nachfragestau bewältigen.»

Kopie von Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) spricht bei einer Pressekonferenz. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Viele Betriebe hätten bereits unmittelbar nach der Bekanntgabe der Öffnungserlaubnis für die Friseure am 10. Februar Reservierungen entgegengenommen . «Teilweise wurde auch Kundschaft vorgezogen, die wegen des Dezember-Lockdowns ihren Termin nicht mehr wahrnehmen durfte», sagte Moser, dessen Verband nach eigenen Angaben rund ein Drittel der etwa 11 000 Südwest-Friseurbetriebe vertritt.

++ Eisenmann fordert weitere Schulöffnungen ab 8. März

(10.27 Uhr) CDU-Spitzenkandidatin und Kultusministerin Susanne Eisenmann will trotz der wieder steigenden Corona-Zahlen auch die weiterführenden Schulen im Südwesten bald wieder öffnen . "Für die Schulen sollten wir uns zutrauen, ab 8. März die nächsten Schritte zu gehen. Und zwar in den Grundschulen, aber auch in den weiterführenden Schulen", sagte Eisenmann dem "Mannheimer Morgen" (Samstag).

Eine umfassende Teststrategie mache auch hier schrittweise Öffnungen mit reduzierten Schülerzahlen im Schulgebäude möglich.

In den Grundschulen müsse es ebenfalls mit Hilfe von Schnelltests "baldmöglichst" wieder nur Präsenzunterricht geben , erklärte die Ministerin. Seit vergangenem Montag ist in den Grundschulen wieder abwechselnd Präsenz- und Fernunterricht möglich.

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++ RKI registriert 9762 Corona-Neuinfektionen

(09.03 Uhr) Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9762 Corona-Neuinfektionen gemeldet.

Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 369 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Samstag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9164 Neuinfektionen und 490 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.14 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 63,8 - und damit etwas höher als am Vortag (62,6).

Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings , was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.

Vor vier Wochen, am 30. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 90,9 gelegen . Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Das waren die letzten Meldungen vom Freitag

++ Kretschmann rechnet mit raschem wirtschaftlichen Aufschwung

(20.42 Uhr) Ministerpräsident Winfried Kretschmann geht von einer zügigen wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise aus. „Ich glaube nach der Pandemie geht es steil aufwärts . Davon bin ich überzeugt“, sagte der Grünen-Politiker am Freitagabend bei einer Talkrunde der „Stuttgarter Nachrichten“ zur Landtagswahl im Haus der Wirtschaft in Stuttgart. Der Regierungschef war nach der Finanzpolitik der nächsten Jahre und den Corona-Schulden gefragt worden. Man müsse keinen Kassensturz machen , weil man wisse, was in der Kasse sei, sagte Kretschmann.

Man könne noch nicht sagen, wie schnell sich die Wirtschaft erhole. „Was uns blüht, kann ich nicht sagen.“ In der derzeitigen Nullzinsphase seien Schulden aber nicht so schlimm, sagte Kretschmann. In einer ersten Tranche habe die Landesregierung etwa fünf Milliarden Euro aufgenommen, die man in 25 Jahren zurückzahlen wolle . Wenn man das strecke, sei das erträglich für den Haushalt. Man müsse jedoch damit rechnen, das man in eine Situation komme, in der man das „Füllhorn nicht einfach weiter ausschütten“ könne. Eine Befreiung von Kitagebühren für alle werde es etwa nicht geben.

++ Corona-Infektionsrate im Südwesten nähert sich kritischer Schwelle

(19.28 Uhr) Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche ist trotz fortgesetztem Lockdown in Baden-Württemberg wieder leicht gestiegen und liegt nur noch knapp unter der kritischen Schwelle von 50 . Die Sieben-Tage-Inzidenz lag nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart vom Freitag (Stand 16.00 Uhr) bei 49,3.

Das Ziel der Politik ist es, die Zahl der Neuinfektionen landesweit mindestens unter 50 zu halten, damit die Gesundheitsämter weiter in der Lage sind, alle Kontaktpersonen nachzuverfolgen. Zuletzt hatte Baden-Württemberg trotz langsam steigender Zahlen immer noch den bundesweit niedrigsten Wert .

Am Donnerstag lag die 7-Tage-Inzidenz im Südwesten bei 48,8 , am Mittwoch bei 47,6, am Dienstag bei 45,5, am Montag bei 44,8. Zum Vergleich: Vor gut einem Monat lag sie noch bei knapp 90, kurz vor Weihnachten über 200.

Da die angedachte Schwelle von 35 für weitere Lockerungen derzeit kaum erreichbar ist , wird bei Bund und Ländern nun überlegt, unter welchen Umständen der Lockdown gelockert werden kann. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte vor der nächsten Bund-Länder-Konferenz am kommenden Mittwoch eine schrittweise Öffnung von Geschäften, Restaurants und Museen mit Hilfe von Schnelltests vorgeschlagen.

Am Freitag meldete das Landesgesundheitsamt, dass 18 von 44 Stadt- und Landkreisen über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100 000 Einwohner an sieben Tagen liegen. Der Landkreis Schwäbisch Hall hat mit 137,7 weiter mit Abstand die höchste Sieben-Tage-Inzidenz.

++ Am Montag ist es soweit: Die Blumengeschäfte dürfen wieder öffnen

+++ Hier geht es zum Corona-Newsblog von Freitag +++

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