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Corona-Newsblog: Österreich lockert Maßnahmen

Ravensburg / Lesedauer: 18 min

+++ Merkel hält an Impfzusage fest +++ Noch sechs Kreise im Land mit Inzidenz-Wert über 100 +++ Laupheimer Firma soll jährlich mehr als 100 Millionen Dosen Impfstoff herstellen +++
Veröffentlicht:01.02.2021, 06:00

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹ (Anmerkung des RKI: Aus Sachsen-Anhalt wurden am Sonntag keine Informationen geliefert):

  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Baden-Württemberg: ca. 25.941 (294.161 Gesamt - ca. 261.055 Genesene - 7.165 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 7.165
  • Sieben-Tage-Inzidenz Baden-Württemberg: 74,2
  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Deutschland : ca. 229.300 (2.221.971 Gesamt - ca. 1.935.600 Genesene - 57.120 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 57.120
  • Sieben-Tage-Inzidenz Deutschland: 90,9

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Merkel hält an Impfzusage bis Ende des Sommers fest (20.02 Uhr)
  • Noch sechs Kreise im Land mit Inzidenz-Wert über 100 (19.39 Uhr)
  • Firma aus Laupheim soll jährlich mehr als 100 Millionen Dosen Impfstoff herstellen (18.27 Uhr)
  • Österreich lockert Maßnahmen (20.39 Uhr)
  • Biontech will bis zu 75 Millionen Impfdosen mehr an EU liefern (12.42 Uhr)
  • Mehr als 3100 Soldaten helfen in Alten- und Pflegeheimen (14.31 Uhr)
  • Bürgermeister im Südwesten beklagen zu wenig Personal für die Corona-Kontrollen (15.15 Uhr)
  • Uniklinik Ulm untersucht Covid-19-Spätfolgen (14.17 Uhr)
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa (Foto: Bernd von Jutrczenka/DPA)

++ Österreich lockert Maßnahmen

(20.39 Uhr) Unter dem Druck der Wirtschaft und vieler Bürger öffnet Österreich nach sechs Wochen Lockdown ab 8. Februar wieder alle Geschäfte. Es gelten allerdings verschärfte Vorsichtsmaßnahmen. „Das Tragen von FFP2-Masken ist Pflicht“, sagte Kanzler Sebastian Kurz.

Außerdem wird die Zahl der erlaubten Kunden im Handel deutlich verringert. Friseure dürfen wieder Kunden bedienen . Für einen Termin bei den körpernahen Dienstleistungen ist aber ein negativer Test nötig, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.

Auf vielfachen Wunsch von Eltern werden die Schulen in den Präsenzunterricht übergehen , teils allerdings in einem Schicht-System und mit Corona-Tests. Auch Museen können wieder besucht werden. Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen bleiben bestehen.

Mehr dazu lesen Sie hier.

++ Merkel hält an Impfzusage bis Ende des Sommers fest

(20.02 Uhr) Trotz der Lieferengpässe bei den Impfstoffen gegen das Coronavirus hält Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Zusage fest, bis zum Ende des Sommers jedem Bürger ein Impfangebot machen zu können.

Die „Aussage, dass wir bis Ende des dritten Quartals jedem Bürger ein Impfangebot machen können“, könne „aufrecht erhalten werden“, sagte Merkel nach den Spitzenberatungen von Bund, Ländern und Pharmaindustrie am Montag in Berlin.

Diese Zusage gelte selbst dann , wenn die beiden Pharmahersteller Johnson&Johnson sowie Curevac anders als erwartet keine Zulassung für die von ihnen entwickelten Impfstoffe bekommen, sagte Merkel.

Um die Impfungen besser planen zu können, wollten Bund und Länder nun einen „nationalen Impfplan“ aufstellen , kündigte sie an. Dort sollten „nach bestem Wissen“ die bevorstehenden Lieferungen an Impfstoffen aufgeführt werden. Ziel sei es, „mehr Sicherheit zu geben, wie das Einladungsmanagement für die Menschen erfolgen kann“, sagte Merkel.

++ Noch sechs Kreise im Land mit Inzidenz-Wert über 100

(19.39 Uhr) In Baden-Württemberg liegen noch sechs Regionen über der Schwelle von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen. In Pforzheim, Heilbronn, den Landkreisen Waldshut und Tuttlingen sowie im Ortenaukreis und im Alb-Donau-Kreis lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag höher als 100, wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mitteilte.

Die landesweite Sieben-Tage-Indizenz betrug 74,2. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg im Vergleich zum Vortag um 585 auf 294 161. 113 weitere Menschen sind am Coronavirus gestorben ; als genesen gelten 261 055.

++ Firma aus Laupheim soll jährlich mehr als 100 Millionen Dosen Impfstoff herstellen

(18.27 Uhr) Rentschler Biopharma in Laupheim wird in zentrale Produktionsschritte bei der Herstellung des Corona-Impfstoffs eingebunden sein, den das Tübinger Unternehmen Curevac entwickelt hat. Das teilten die Firmen am Montag mit.

Das Vakzin von Curevac befindet sich noch in der Phase der klinischen Studien. Curevac bereitet nach eigenen Angaben den Start der Produktion im kommerziellen Maßstab vor, um die weltweite Nachfrage bedienen zu können. Neben der Herstellung des mRNA-basierten Wirkstoffs und dessen Aufreinigung wird Rentschler auch die pharmazeutische Formulierung übernehmen.

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++ Klinik aus der Region verzeichnet neun Monate nach dem Lockdown einen Babyboom

(17.17 Uhr) 90 Kinder haben seit Jahresbeginn in der Helios-Klinik Rottweil das Licht der Welt erblickt. So viele Babys in so kurzer Zeit gab es seit mehr als einem Jahrzehnt nicht , teilt die Klinik mit – es lasse sich spekulieren, ob es einen Zusammenhang mit dem ersten Lockdown gibt.

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++ Bürgermeister im Südwesten beklagen zu wenig Personal für die Corona-Kontrollen

(15.15 Uhr) Die Gemeinden im Land haben einer aktuellen Umfrage zufolge zu wenig Personal für die Kontrolle der Corona-Maßnahmen.

81 Prozent der Bürgermeister im Land berichteten in einer am Montag veröffentlichten Befragung des Instituts Forsa für das Verbandsmagazin des Gemeindetags, „die:gemeinde“, von Personalproblemen. Städte und Gemeinden müssen sich in vielen Fällen um Umsetzung und Kontrolle kümmern.

Jeder zweite Bürgermeister gab zudem an, dass nicht genügend Personal zur Nachverfolgung von Kontakten und Infektionsketten zur Verfügung stehe.

Nach Angaben von 31 Prozent nehmen Beleidigungen oder Bedrohungen im Zuge der Corona-Krise gegen die Bürgermeister selbst, Verwaltungsmitarbeiter oder Ratsmitglieder zu. 61 Prozent berichteten, bei ihrer Arbeit gelegentlich mit Corona-Leugnern zu tun zu haben .

++ Mehr als 3100 Soldaten helfen in Alten- und Pflegeheimen

(14.31 Uhr) Die Bundeswehr hat die Zahl der in der Corona-Pandemie zum Schutz in Alten- und Pflegeheimen eingesetzten Soldaten deutlich gesteigert. Inzwischen seien 3145 Frauen und Männer im Einsatz, teilte die Bundeswehr am Montag mit.

Aus mehr als der Hälfte der 404 Landkreise gebe es Anträge auf Amtshilfe . Bis Montag hatten 206 der Gebietseinheiten die Bundeswehr um Hilfe gebeten. Das Bundeskabinett hatte in der vergangenen Woche die Kostenfreiheit der Unterstützung geregelt. Das Verteidigungsministerium kündigte an, deutlich mehr Soldaten für Schnelltests bereitzustellen.

++ Uniklinik Ulm untersucht Covid-19-Spätfolgen

(14.17 Uhr) Das Universitätsklinikum Ulm startet ein Forschungsprojekt zu Covid-19-Spätfolgen an Lunge und Herz. Das berichtet der Nachrichtendienst epd.

Mit welchen Beschwerden Betroffene rechnen müssen, wenn sie die Erkrankung überstanden haben und welche bleibenden Schäden Covid-19 hinterlassen könne, sei bisher noch kaum erforscht .

Im Rahmen einer von Bund und Land geförderten Studie könnten sich am Ulmer Klinikum betroffene Patientinnen und Patienten in einer Post-Covid-19-Spezialambulanz untersuchen und beraten lassen, teilte die Uniklinik am Montag mit.

++ Apotheker beliefert Risikogruppen mit seinem Maskenmobil

(14.09 Uhr) Apotheker Patrick Pfeifer will seinen Beitrag dazu leisten, dass vor allem ältere Menschen sicher an ihre FFP2-Masken kommen. Seine Idee hat durchschlagenden Erfolg, der Zuspruch ist groß.

++ Biontech will bis zu 75 Millionen Impfdosen mehr an EU liefern

(12.42 Uhr) Kurz vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern kommt Bewegung in die Diskussionen über verfügbare Impfstoffmengen. Der Hersteller Biontech teilte am Montagmorgen mit, er könne im zweiten Quartal möglicherweise bis zu 75 Millionen zusätzliche Dosen seines Vakzins an die Europäische Union ausliefern. Zudem arbeite man der Erhöhung der Lieferungen ab der Woche vom 15. Februar, um die vertraglich festgelegte volle Liefermenge an Impfstoffdosen im ersten Quartal sicherzustellen, hieß es.

Der Pharmakonzern Bayer teilte am Montagmorgen mit, dass er in die Produktion von Covid-19-Impfstoffen einsteigen wolle. Eine eingehende Prüfung habe ergeben, "dass wir über die erforderlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten verfügen , den mRNA-basierten Impfstoff von Curevac herstellen zu können". Das Präparat wird vom Tübinger Biotechnologie-Unternehmen Curevac derzeit noch entwickelt und ist noch nicht zugelassen.

Der Curevac-Chef Franz-Werner Haas sagte: "Zum Ende des Jahres werden wir mehrere hundert Millionen Dosen zur Verfügung haben ." Für das Jahr 2022 seien bisher 600 Millionen Dosen geplant gewesen. Durch Ausweitung des bestehenden Produktionsnetzwerkes würden es nun mindestens eine Milliarde werden. Hier lesen Sie mehr.

++ Polizei beendet in Münsingen Party mit 22 Personen

(12.39 Uhr) Die Polizei hat am Samstagabend eine private Party in Münsingen (Kreis Reutlingen) aufgelöst. 22 junge Leute h atten sich trotz der geltenden Corona-Bestimmungen getroffen und zusammen gefeiert, wie die Polizei am Montag mitteilte.

Die Teilnehmer müssen nun mit einer Anzeige rechne n. Bußgelder zwischen 100 und 500 Euro je Person sind möglich, dem Veranstalter drohen sogar bis zu 1000 Euro.

++ Verdacht auf Corona-Mutation in Allgäuer Klinik

(11.46 Uhr) Im Allgäu gibt es in einem Krankenhaus den Verdacht auf eine Coronavirus-Mutation . In dem kommunalen Krankenhaus in Buchloe werden deswegen vorläufig keine neue Patienten aufgenommen oder Kranke in andere Häuser verlegt . Es seien strenge Schutzmaßnahmen getroffen worden, berichtete das Landratsamt in Marktoberdorf am Montag. Zuvor hatten mehrere Medien über den Verdachtsfall berichtet.

Bei einem Covid-19-Patienten, der am 27. Januar in das Krankenhaus gekommen sei, sei möglicherweise die südafrikanische oder die brasilianische Mutation festgestellt worden. Weitere Laboruntersuchungen müssen nach Angaben der Behörde allerdings noch Klarheit bringen. „Mit einem endgültigen und belastbaren Ergebnis wird in den kommenden Tagen gerechnet“, hieß es.

Das Haus in Buchloe ist mit 100 Betten der kleinste der drei Standorte im Klinikverbund des Landkreises Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren.

Es gibt zahlreiche Mutationen des Coronavirus. In Bayern sind bereits mehrfach die bekannten Varianten aus Großbritannien und Südafrika aufgetreten . Bei denen wird eine leichtere Übertragbarkeit befürchtet, die Krankheitsverläufe sollen aber nicht schwerer sein.

++ Söder sieht Mitte Februar noch keine umfassenden Lockdown-Lockerungen

(11.30 Uhr) Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat einer umfassenden Lockerung des coronabedingten Lockdowns ab Mitte Februar eine klare Absage erteilt. Mit Blick auf die nächsten Bund-Länder-Beratungen warnte er am Montag vehement vor einem „überstürzten Lockerungswettbewerb“ und einem neuen Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen auch innerhalb einzelner Länder. Fehler müsse man vermeiden . „Es geht nach wie vor um viele Menschenleben.“

Bei der nächsten Konferenz, wahrscheinlich am 10. Februar , werde man sich die aktuellen Entwicklungen anschauen, sagte der CSU-Vorsitzende vor einer Videoschalte des Parteivorstands in München. Söder fügte aber bereits hinzu:

Jeder, der erwartet, dass danach die großen Öffnungen in breiter Form stattfinden können — das ist aus meiner Sicht derzeit nicht verantwortbar.

Söder mahnte eindringlich zur Geduld — auch deshalb, weil die britische Virusmutation immer stärker hierzulande nachgewiesen werde. „Und wenn jetzt ein überstürzter Lockerungswettbewerb stattfindet, dann droht uns tatsächlich ein schwerer Rückschlag“, warnte er. Wer bei einer Siebe-Tage-Inzidenz von 90 öffne, der werde innerhalb kürzester Zeit wieder bei 150 sein.

„Es ist jetzt nicht die Zeit, über große Lockerungen zu reden - sondern lieber gründlich, länger, konsequent, dafür dann mit der größten Herausforderung durch sein“, mahnte der Ministerpräsident. Öffne man zu viel zu früh, wären die Folgen noch gar nicht absehbar.

++ Illegale Faschingsfeier in Corona-Hotspot

(9.50 Uhr) Etwa 90 Menschen haben sich am Sonntag in Thüringens Corona-Hotspot Jüchsen zu einem Faschingsumzug versammelt. Der Grabfelder Ortsteil weise die größte Inzidenz in Thüringen auf und gelte demnach als Hotspot, so die Polizei. Laut Angaben eines Polizeisprechers haben sich die Teilnehmenden über Soziale Netzwerke verabredet. Auch Pferde und teils geschmückte Fahrzeuge waren am Umzug beteiligt. Wie der MDR berichtet, seien Mindestabstände und Hygienevorschriften nicht eingehalten worden . Gegen Nachmittag sei die illegale Versammlung durch ein Großaufgebot der Polizei aufgelöst worden. Laut MDR wurden mehrere Strafanzeigen wegen Beleidigung und Widerstand gegen Polizeibeamte gestellt. Die Polizei rechnet noch mit weiteren Anzeigen im Laufe der Ermittlungen.

++ Vier Proben aus Vorarlberg positiv auf Mutation getestet

(9.29 Uhr) Vier von Vorarlberg bei einem Salzburger Privatlabor eingereichte Covid 19-Proben wurden positiv auf eine Mutation des Virus getestet . Derzeit läuft bereits die Sequenzierung, um herauszufinden, um welche Mutation genau es sich handelt. In allen vier Fällen, die untereinander nicht in Verbindung stehen, wurden durch die Landessanitätsdirektion Vorarlberg bereits weitere Umfeldtests angestoßen. Mit den Ergebnissen der Sequenzierung wird im Laufe der Woche gerechnet. Das teilt das Land Vorarlberg in einer Pressemitteilung mit.

++ Einzelhändler trotz Umsatzeinbruch im Dezember mit Rekordjahr

(8.42 Uhr) Deutschlands Einzelhändler haben das Corona-Jahr 2020 trotz eines historischen Umsatzeinbruchs im Dezember in Summe mit einem Rekordplus abgeschlossen . Im Gesamtjahr lagen die Erlöse real um 3,9 Prozent und nominal um 5,1 Prozent über dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Vor allem der Onlinehandel boomte, auch Lebensmittelhändler sowie Möbel- und Heimwerkermärkte machten gute Geschäfte. Der Textilhandel stürzte dagegen tief in die Krise.

Zum Jahresende gab es für den gesamten Einzelhandel in Deutschland wegen des erneuten Lockdowns den größten Umsatzeinbruch gegenüber einem Vormonat seit 1994: Im Dezember setzte die Branche preisbereinigt (real) insgesamt 9,6 Prozent und nominal 9,3 Prozent weniger um als im November 2020. Zur Bekämpfung der Pandemie war das öffentliche Leben wieder eingeschränkt worden, das für die Branche wichtige Weihnachtsgeschäft fiel daher teilweise aus.

Im Vergleich zum Dezember 2019 lag die Branche jedoch auch im Dezember 2020 in Summe im Plus : Die Umsätze lagen real um 1,5 Prozent und nominal um 2,6 Prozent über den Werten des Vorjahresmonats.

++ Ministerpräsident Woidke wünscht sich, dass weitere Impfstoffe für den deutschen Markt geprüft werden

(7.53 Uhr) Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich für die Prüfung weiterer Corona-Impfstoffe für den deutschen Markt ausgesprochen. „Ich halte es schon für nötig und für möglich, auch diese Impfstoffe zu prüfen, wenn sie zur Verfügung stehen. Und wenn sie sicher sind und wirksam sind, dann sollten sie auch eingesetzt werden“, sagte er etwa mit Blick auf chinesische und russische Impfstoffe am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Es müssten aber die entsprechenden Zulassungsverfahren durchgeführt werden.

Von einer staatlich geregelten Impfstoffproduktion hält Woidke nichts. „Es ist nicht nötig, Zwangsmaßnahmen einzuleiten. Das sehe ich momentan nicht“, sagte er. Stattdessen solle man mit den Herstellern reden und fragen, was möglich sei. Grünen-Chef Robert Habeck hatte zuvor eine „Notimpfstoffwirtschaft“ gefordert, um mehr Impfstoff zu produzieren.

++ Gedämpfte Erwartungen vor „Impfgipfel“ bei Merkel

(6.13 Uhr) Kurz vor dem „Impfgipfel“ bei Bundeskanzlerin Angela Merkel ist Bewegung in den EU-Konflikt mit dem Pharmakonzern Astrazeneca gekommen. Laut EU will das Unternehmen im ersten Quartal nun doch mehr Impfstoff an die Europäische Union liefern als angekündigt. Es kämen neun Millionen Dosen hinzu, insgesamt seien es also 40 Millionen Dose n, teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mit. Das ist die Hälfte der ursprünglich anvisierten Menge von 80 Millionen Dosen. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sprach von einer guten Nachricht und einem Schritt nach vorn.

In Deutschland reißt die Kritik am schleppenden Impfstart, den Lieferschwierigkeiten einzelner Hersteller und den Problemen bei der Terminvergabe dagegen nicht ab. Kanzlerin Merkel (CDU) will deshalb an diesem Montag mit den Ministerpräsidenten, Bundesministern und Vertretern der Pharmabranche über die Lage berate n. Zahlreiche Politiker und Verbandsvertreter haben mehr Klarheit über Zeitpläne, Prioritäten für Bevölkerungsgruppen und verfügbare Impfstoffe gefordert. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) plädierte in einem Brief an Merkel für einen „ nationalen Impfplan “.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) warnte vor übertriebenen Erwartungen: „Wir können durch einen Gipfel alleine noch nicht mehr Impfstoffe produzieren“, sagte er am Sonntagabend in der Talkshow „Die richtigen Fragen“ auf Bild live. Wichtig sei, dass man zunächst ein einheitliches Bild bekomme , wo die Schwierigkeiten lägen. Die Bundesregierung könne den Ländern auch nur die Lieferdaten und -mengen nennen, die sie von den Herstellern bekomme.

++ Stoch fordert weitere Milliardenhilfen für die Kommunen

(6.06 Uhr) Angesichts der anhaltenden Folgen der Corona-Krise fordert die SPD im Land weitere Milliardenhilfen für die Kommunen. Das Land müsse die Gewerbesteuerausfälle auch für dieses Jahr komplett kompensieren , sagte Partei- und Fraktionschef Andreas Stoch der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist zwingend notwendig - wenn die Kommunen vor Ort ihre Investitionstätigkeit einstellen, geht die Wirtschaft sowieso in die Knie.“

Das Land habe noch Geld in der Kasse, sagte Stoch. So gebe es Rücklagen für Haushaltsrisiken für das Jahr 2021 in Höhe von 204 Millionen Euro . Zudem seien von den Krediten aus dem vergangenen Frühjahr in Höhe von 5,8 Milliarden Euro erst drei Milliarden abgeflossen. Das müsse umgeschichtet werden. „Es bräuchte einen Kassensturz“, sagte Stoch. Die Pandemiefolgen seien noch nicht ausgestande n. „Gegen die Krise darf man nicht ansparen“, betonte er. Nun müsse man zusehen, dass die Konjunktur belebt werde.

Durch die Corona-Krise ist nach Angaben des baden-württembergischen Städtetags vor allem die Gewerbesteuer als wichtigste Einnahmequelle eingebrochen. Für 2020 rechnete der Städtetag im November mit 1,7 Milliarden Euro weniger Gewerbeeinnahmen als im vergangenen Jahr vorausgesagt. Bund und Länder greifen den Kommunen deshalb mit Hilfspaketen unter die Arme und gleichen fehlende Gewerbesteuereinnahmen aus. Für 2021 und die Jahre darüber hinaus seien aber bisher noch keine Finanzhilfen in Aussicht gestellt, kritisierte Stoch.

Das waren die letzten Meldungen von Sonntag:

++ 24 weitere Tote im Zusammenhang mit Corona im Südwesten

(20.54 Uhr) In Baden-Württemberg sind 24 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Damit summiert sich die Zahl der Verstorbenen seit dem Pandemiebeginn auf 7052. Das geht aus einem Lagebericht des Landesgesundheitsamtes vom späten Sonntag hervor.

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg im Vergleich zum Vortag um 530 auf 293 576. Als genesen gelten 259 992 Menschen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 74,0 und veränderte sich im Vergleich zum Vortag (73,9) somit kaum (Stand: Sonntag, 16.00 Uhr.)

An Wochenenden fallen die Zahlen wegen weniger Tests oder Meldeverzögerungen meist geringer aus . Die meisten Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner gibt es im Stadtkreis Heilbronn mit 199,1 - am Samstag lag der Wert hier bei 179,3.

Den niedrigsten Wert hat der Landkreis Emmendingen mit 28,2. 34 Stadt- und Landkreise liegen über dem Inzidenz-Wert von 50, den die Politik anstrebt, damit Gesundheitsämter die Kontakte von Infizierten wieder verfolgen können. Zehn liegen schon unter der Inzidenz von 50.

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++ Astrazeneca liefert EU doch mehr Impfstoff

(19.50 Uhr) Der Impfstoff-Hersteller Astrazeneca wird der EU nach den Worten von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nun doch mehr Dosen seines Corona-Impfstoffs liefern.

Astrazeneca werde seine Lieferungen an Impfdosen für die EU um eine Woche vorziehen und habe versprochen, die Anzahl der Impfdosen für die EU um etwa neun Millionen Impfdosen zu erhöhen , sagte von der Leyen am Sonntag dem „heute journal“ des ZDF.

Das britisch-schwedische Unternehmen hatte vergangene Woche bekanntgegeben, der EU wegen Problemen in einem Werk zunächst deutlich weniger Impfstoff liefern zu können als vorgesehen - nach EU-Angaben 31 Millionen statt 80 Millionen Impfstoffdosen. Mit der neuen Ankündigung würde die Lieferung damit auf 40 Millionen Dosen steigen, halb so viel wie ursprünglich geplant.

++ Corona-Inzidenz im Kreis Sigmaringen steigt rasant

(18.31 Uhr) Wegen eines Ausbruchs in der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Sigmaringen steigen die Corona-Zahlen im Landkreis Sigmaringen deutlich .

In der LEA haben sich 36 Flüchtlinge mit dem Virus infiziert. In der Statistik schlugen sich diese Fälle am Samstag nieder, weshalb die Zahl der Infizierten in der Kreisstadt deutlich auf 52 anstieg .

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++ Drei Fälle mit Mutations-Varianten im Bodenseekreis bestätigt

(17.04 Uhr) Im Bodenseekreis sind am Samstag die ersten beiden Infektionsfälle mit einer der neuen Virus-Varianten labordiagnostisch bestätigt worden. Am Sonntag kam ein weiterer Fall hinzu. Drei Verdachtsfälle werden derzeit noch abgeklärt.

Die Abstriche der beiden im Landkreis lebenden und arbeitenden Personen sind beim Laborscreening als Stichproben entdeckt worden. Im Umfeld der beiden Personen wurde nun noch eine Infektion mit dem mutierten Virus labordiagnostisch bestätigt , wie Robert Schwarz, Pressesprecher des Landratsamtes auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“ sagte..

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