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Sommermonat

Besonders im Sommer schlagen Fahrraddiebe zu

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Polizei vermeldet 276 Diebstähle in diesem Jahr – Jeder Fall sollte angezeigt werden
Veröffentlicht:28.08.2015, 11:44

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Wenn die Sonne scheint, sind auch die Ravensburger häufig mit dem Fahrrad unterwegs. Die Sommermonate sind auch die Zeit, in der Fahrraddiebe besonders oft zuschlagen. Zwar sind in diesem Jahr bislang weniger Räder geklaut worden als im Vorjahr, dennoch rät die Polizei, unübersichtliche und große Stellplätze wie etwa am Bahnhof oder auf Schulhöfen zu meiden.

276 Räder sind in diesem Jahr laut Polizei in Ravensburg bereits geklaut worden. Im vergangenen Jahr waren es im gleichen Zeitraum zwischen Januar und Ende Juli 372 Fahrräder – also fast hundert mehr. Allerdings war 2014 im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren scheinbar ein beliebtes Jahr für Diebe. Am wenigsten Diebstähle gab es 2013 in Ravensburg: 213-mal schlugen die Langfinger zwischen Januar und Ende Juli zu. Wie Manuela Dirolf vom Polizeipräsidium in Konstanz erläutert, passieren die meisten Fahrraddiebstähle in der ersten Jahreshälfte. Während die Polizei in den vergangenen fünf Jahren in den Frühjahr- und Sommermonaten im Schnitt zwischen 200 und 300 Delikte in Ravensburg registrierte, kamen bis Jahresende jeweils maximal 90 dazu.

Generell gilt: „Je hochwertiger das Fahrrad, desto interessanter für Diebe“, erklärt Dirolf. Verstärkt in den Fokus geraten auch E-Bikes und Pedelecs. Die Elektrofahrräder sind entsprechend teuer und nehmen im Straßenbild deutlich zu. Dirolf rät dazu, jeden Diebstahl anzuzeigen. Nur so könne ein wieder gefundenes Fahrrad wieder an den ursprünglichen Besitzer gelangen. „Zudem ist es für die Polizei wichtig, um mögliche Schwerpunkte auszumachen und nötige Maßnahmen zu treffen – beispielsweise Hausdurchsuchungen oder vermehrte Streifen in dem betreffenden Gebiet“, erklärt Dirolf. Besonders häufig würden Rädern auf großen Stellplätzen wie etwa an Schwimmbädern, am Bahnhof, auf Schulhöfen und Sport- oder Freizeitstätten gestohlen. „Dort gibt es viele Räder und ein Dieb kann sich quasi relativ anonym das schönste und teuerste Fahrrad aussuchen.“

Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen variiert laut Polizei sehr stark. So konnten 2011 in den ersten sieben Monaten lediglich 2,8 Prozent aufgeklärt werden, 2015 sind es bis dato 9,8 Prozent. „2014 konnten wir auf das gesamte Jahr betrachtet 32,7 Prozent aufklären. Das ist keine schlechte Quote“, sagt sManuela Dirolf. Manchmal seien es Zufallsfunde im Rahmen von Hausdurchsuchungen, in anderen Fällen würden gezielte Hinweise zu Hauskellern führen, in denen „im großen“ Stil gestohlene Fahrräder versteckt würden.

Um das Rad vor Diebstahl zu schützen, seien vor allem gute Schlösser (beispielsweise ein Bügelschloss) wichtig. „Das kann man nicht so schnell knacken.“ Einfachere Spiralkabelschlösser hingegen seien „relativ schnell aufgezwickt“. Wer sicher gehen will, so Dirolf, kann das Fahrrad mit einer elektrischen Wegfahrsperre sichern.