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Flügelspiel

Berger Flügelspiel ist zu stark für Oberzell

Ravensburg / Lesedauer: 4 min

TSV gewinnt Auswärtsspiel in der Fußball-Landesliga mit 5:2 – Platzverweis für Andreas Frick
Veröffentlicht:05.11.2017, 13:23

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Der TSV Berg hat in der Fußball-Landesliga beim SV Oberzell klar mit 5:2 gewonnen. In Halbzeit eins fand die Oberzeller Defensive kein Mittel gegen das Berger Flügelspiel, der TSV war nach einem kurzen Hänger in Durchgang zwei auch zu zehnt das bessere Team.

Angesichts der Spielstärke und der guten Form der Berger entschied sich das Oberzeller Trainerteam für eine extrem defensive taktische Variante mit einer Fünfer-Abwehrkette. Das Problem: Innenverteidiger Michael Polczynski musste verletzt beim Aufwärmen passen. Weil zudem drei Außenverteidiger verletzt fehlen, mussten in Felix Tremmel und Marcel Freisinger zwei Offensive außen in der Kette ran. Bergs Trainer Oliver Ofentausek hatte nach den jüngsten Erfolgen keinen Grund, große Umstellungen vorzunehmen. Für den urlaubenden David Brielmayer zog er erwartungsgemäß Kapitän Moritz Fäßler auf die zweite Sechs neben Linus Held , Heiko Wenzel begann rechts in der Viererkette.

Kein Freundschaftsspiel

Von Beginn an war klar, dass das Derby in Oberzell vor immerhin 400 Zuschauern alles andere als ein Freundschaftsspiel werden würde. Oberzells Anderson Gomes dos Santos und Bergs Innenverteidiger Andreas Frick gerieten schon in der dritten Minute das erste Mal aneinander. Das Oberzeller Defensivbollwerk hielt knappe zehn Minuten. Dann war Bergs Spitze Andreas Kalteis zentral durch. SVO-Torhüter Christoph Gehweiler kam zu ungestüm aus seinem Kasten, Kalteis nahm einen Rempler clever an – Elfmeter. Sabrin Sburlea verwandelte platziert zum 1:0.

Mit dem Gegentor war der Bann für Berg gebrochen. Hinten agierte der TSV konzentriert gegen die fast ausschließlich hohen Bälle des SVO in Richtung Gomes dos Santos. Seine gefährlichste Waffe – Konter über Marcos Geßlers rechte Seite, Abschluss Gomes dos Santos – bekam Oberzell nie ins Rollen. Ganz anders der TSV: Ein ums andere Mal nahm Berg die Oberzeller Defensive auseinander. Mit gutem Tempo, richtigem Timing im Passspiel und einem Kalteis , der sich immer wieder geschickt fallenließ und die Bälle dann weiterverteilte, war der TSV besonders über die Außen gefährlich.

In der 24. Minute erzielte Linus Held nach Vorarbeit über rechts das 2:0 für Berg. Kurze Zeit später stellten die Oberzeller taktisch um: Jason Müller kam für Verteidiger Julius Kleb, im gewohnten 4-2-3-1 ging’s weiter. An der Berger Dominanz änderte das jedoch bis zur Halbzeitpause nichts. Per Doppelschlag stellten Heiko Wenzel und Nikolas Deutelmoser in der 40. und 42. Minute auf 4:0.

Seine schwächste Phase hatte der TSV zu Beginn der zweiten Halbzeit. Die Mannschaft war zu passiv, schob die Bälle nur noch hin und her. Jetzt zeigten die Oberzeller, dass noch Leben in ihnen steckt – und urplötzlich war in einer eigentlich schon verloren geglaubten Partie wieder etwas drin: Nach einem Eckball köpfte Marius Eberle, zur Halbzeit eingewechselt, das 1:4. Drei Minuten später verwandelte Geßler einen Elfmeter zum 2:4. Bergs Frick hatte den Ball unglücklich an die Hand bekommen. Weil er kurz zuvor einen Oberzeller Angriff mit einem taktischen Foul gestoppt und Gelb gesehen hatte, musste der Verteidiger mit Gelb-Rot vom Platz. Der TSV schwamm aber nur kurz. Oberzell schaffte es nicht, aus der Überzahl Kapital zu schlagen. Stattdessen blieben die Berger auch zu zehnt das zielstrebigere und gefährlichere Team. Jonas Schuler, Sburlea und Kalteis vergaben große Möglichkeiten, in der 87. Minute machte Christian Hepp nach Vorlage von Schuler mit dem 5:2 alles klar.

„Wir sind zu Anfang eigentlich gut gestanden, aber dann kam der individuelle Fehler zum 0:1“, ärgerte sich Achim Pfuderer. Oberzells Trainer stellte nüchtern fest: „Wir haben völlig zu Recht verloren. Mit dem TSV Berg können wir uns nicht messen.“ Erneut stellte Pfuderer die Qualitätsfrage: „Wir müssen uns in der Winterpause nach Verstärkungen umsehen.“ Bergs Trainer Ofentausek freute sich über den vierten Sieg in Serie und die Festigung von Platz zwei. „Wir schaffen es immer besser, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben.“ Den Hänger zu Beginn von Halbzeit zwei nahm er mit Humor: „Ich werde die Mannschaft nie mehr in der Kabine loben.“

SV Oberzell – TSV Berg 2:5 (0:4) – Tore: 0:1 Sabrin Sburlea (10., FE), 0:2 Linus Held (24.), 0:3 Nikolas Deutelmoser (40.), 0:4 Heiko Wenzel (42.), 1:4 Marius Eberle (58.), 2:4 Marco Geßler (61., HE), 2:5 Christian Hepp (87.) – Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Andreas Frick (TSV, 60., Handspiel) – Schiedsrichter: Leyhr (Münsingen) – Zuschauer: 400 – SVO : Gehweiler – Freisinger (46. Eberle), Schlegel, J. Kleb (36. Müller, 56. Fil), Schlude, Tremmel – Manz (69. Valenti), Wellhäuser, Boos, Geßler – Gomes dos Santos – TSV: Hiller – Schuler, Frick, D. Constantinescu, Wenzel (46. Kittel) – Fäßler, Held (77. Bauer) – Hepp, Sburlea (88. Furkan Ata), Deutelmoser (88. Schnitzer) – Kalteis.