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Verunsicherung

Aufgepasst: Diese Methoden wenden Betrüger in der Corona-Krise an

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Betrüger nutzen im Zuge der Corona-Krise schamlos die herrschende Verunsicherung der Bürger aus. Die Polizei stellt einige Methoden vor.
Veröffentlicht:06.04.2020, 18:30

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Betrüger nutzen im Zuge der Corona-Krise schamlos die herrschende Verunsicherung der Bürger aus. Die Polizei stellt in einem Bericht exemplarisch einige Methoden dar:

Der Corona-Enkeltrick: Die Täter geben sich telefonisch als Angehörige, die mit dem Coronavirus infiziert sind, aus. Sie bitten ihre Opfer dann um finanzielle Unterstützung für eine Überführung oder dringend notwendige Behandlung. Aufgrund der Notlage wird vereinbart, dass ausnahmsweise ein Freund das Bargeld oder Schmuck abholt.

Betrüger haben es auch in Zeiten des Corona-Virus immer noch auf das Vermögen ihrer Opfer abgesehen. Die Polizei rät daher: „Seien Sie deshalb bei Geldforderungen jedweder Art besonders misstrauisch. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, persönliche Daten preiszugeben. Verraten Sie keine Namen von Angehörigen. Wenn Sie sich nicht sicher sind oder im Gespräch unwohl fühlen, legen Sie umgehend auf und ziehen unbedingt einen Angehörigen oder Vertrauten hinzu. Sollte dies nicht möglich sein, rufen Sie die Polizei unter 110 an.“

Falsche Mitarbeiter des Gesundheitsamtes: Betrüger geben sich telefonisch als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes aus oder suchen einen persönlich an der Haustüre auf. Unter Vorspiegelung erfundener Geschichten werden die Geschädigten aufgefordert, einen vermeintlichen Corona-Test für 3000 bis 4000 Euro durchzuführen.

Die Polizei dazu: „Wenn Sie aufgefordert werden, kostenpflichtige Corona-Test durchzuführen, ignorieren Sie dies. Wenden Sie sich an ihren Hausarzt oder das Gesundheitsamt und fragen Sie dort nach, ob ein Test angeordnet wurde. Übergeben Sie kein Geld an vermeintliche Tester und lassen sich durch diese nicht einschüchtern. Lassen Sie keine unbekannten Personen in ihre Wohnung. Teilen Sie den Sachverhalt ihrer örtlichen Polizeidienststelle mit.“

Falsche Gewinnversprechen: Die Geschädigten erhalten Anrufe über Geldgewinne. Der Gewinn soll dann im Beisein eines Notars und Sicherheitsleuten vor Ort übergeben werden. Wenig später wird dann mitgeteilt, dass man aufgrund des Coronavirus den Gewinn anders transportieren müsse. Die vorfälligen Transportkosten müssen vom Geschädigten übernommen werden und können nicht in bar bezahlt werden. Aus diesem Grund wird zumeist angeraten, das Geld in Form von Pay-Karten, wie zum Beispiel Google-Pay, Steam, Amazon, iTunes oder dergleichen zu beschaffen. Nachdem das Opfer die Karte besorgt hat, meldet sich der Täter erneut und bittet um Übermittlung des auf der Pay-Karte befindlichen Guthaben-Codes.

Die Polizei dazu: „Bedenken Sie: Wenn Sie an keinem Gewinnspiel teilgenommen haben, können Sie auch nichts gewinnen. Geben Sie niemals im Vorfeld Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn einzufordern. Machen Sie keine Zusagen am Telefon.“

Falsche Bankmitarbeiter: Der Täter gibt sich als Bankmitarbeiter aus und erklärt dem Geschädigten, dass sein TAN-Generator überprüft oder auch neu registriert werden muss. Aufgrund des Coronavirus sei das nur telefonisch möglich. Der Geschädigte wird aufgefordert, seine EC-Karte in den TAN-Generator zu stecken und einen vom Täter genannten Start-Code einzugeben. Nach Eingabe dieses Start-Codes erscheint ein weiterer Code auf dem TAN-Generator. Diesen muss der Geschädigte im Anschluss dem Täter nennen. Der Täter bestätigt hierauf, dass die Registrierung beziehungsweise Überprüfung erfolgreich abgeschlossen sei. Wenig später führt der Täter eine Abbuchung vom Konto des Geschädigten mit der zuvor erlangten TAN durch.

Die Polizei rät: „Geben Sie niemals ihre PIN, Konto- oder Bankdaten am Telefon weiter. Legen Sie umgehend auf und kontaktieren Sie unter der ihnen bekannten Rufnummer selbst Ihre Bank oder Ihren Kundenberater.“