Dass der Konzern des Ulmer Milliardärs Erwin Müller trotz der Corona-Beschränkungen sämtliche Bereiche seiner zahlreichen Kaufhäuser öffnen darf, stößt bei seiner Konkurrenz auf – nett formuliert – Verwunderung. Die Betreiberin eines Spielwarengeschäfts in Blaustein hatte sich persönlich an das baden-württembergische Wirtschaftsministerium gewandt. Nun kam die Antwort. Das Ergebnis: Selbst eine jüngst in Kraft getretene Verschärfung der Corona-Verordnung kann Müller bislang nicht stoppen.
Bis zum 6. Januar konnte sich Jeder, der älter als 60 Jahre alt ist, nach Vorlage seines Personalausweises kostenlose FFP2-Masken in den hiesigen Apotheken abholen.
Nun beginnt auf Anordnung der Regierung der nächste Schritt, der eine Maskenausgabe anhand von Berechtigungsscheinen vorsieht, die in den nächsten Tagen automatisch und postalisch von den Krankenkassen zugestellt werden.
27 Millionen Bezugsscheine werden zentral von der Bundesdruckerei gedruckt und ausgeliefert. Anspruch haben gesetzlich und privat Versicherte, die das 60. Lebensjahr vollendet haben oder bei denen Risikofaktoren vorliegen.
Die FFP2-Masken werden von den ansässigen Apotheken ausgehändigt. Mit den Berechtigungsscheinen bekommen Versicherte insgesamt zwölf Schutzmasken gegen eine Eigenbeteiligung in Höhe von jeweils zwei Euro. Um alle Berechtigten ausstatten und bedienen zu können, werden jeweils sechs Masken in zwei unterschiedlichen Zeiträumen ausgehändigt. Zunächst seit dem 1. Januar bis zum 28. Februar und anschließend zwischen dem 16. Februar und dem 15. April.
„Es ist einfach wichtig, dass wir in Zeiten der Pandemie, in der die Infektionszahlen nach wie vor nach oben steigen, speziell Leute über 60 Jahre sowie Risikopatienten mit den Schutzmasken auszustatten“, sagt Apotheker Robert Stenz von der Leutkircher Kornhausapotheke. Er erklärt: „Wir als lokale Apotheken können gegenüber den Versandapotheken bei der Abholung zusätzlich wichtige Informationen liefern und hoffen, dass die Bevölkerung direkt zu uns kommt, um uns gleichzeitig als ansässige Einzelhändler zu unterstützen“.