StartseiteRegionalOberschwabenRavensburgSprungschülerin verliertin 50 Metern Höhe die Kontrolle

Flugplatz

Sprungschülerin verliertin 50 Metern Höhe die Kontrolle

Unterzeil / Lesedauer: 2 min

Die Fallschirm-Schule, bei der die 27-jährige verunglückte Frau Schülerin war, äußert sich nicht zu dem Unfall – Die Polizei hat keine Hinweise auf ein Fremdverschulden
Veröffentlicht:31.05.2012, 18:50

Von:
Artikel teilen:

Was am frühen Nachmittag des Pfingstmontags auf dem Flugplatz in Unterzeil passiert ist, ist der ultimative Alptraum für jeden Fallschirmspringer. Kurz vor der Landung verlor eine 27-jährige Fallschirmsprung-Schülerin die Kontrolle über ihr Sportgerät und schlug heftig auf dem Boden auf. Von „schwersten Verletzungen“ schreibt der Polizeibericht. Mittlerweile schwebt die Frau, die vom Rettungsdienst vor Ort erstversorgt und dann in ein Krankenhaus gebracht wurde, aber nicht mehr in Lebensgefahr.

Gegen den Wind drehen

Die Landung ist beim Fallschirmsprung eine der kritischsten Flugphasen. Ein paar hundert Meter über dem Boden wird sie eingeleitet. Wichtig ist dabei, dass der Springer sich im Verlauf der Landung rechtzeitig gegen den Wind dreht, da sonst die Geschwindigkeit zu hoch würde. Die Landung war es auch, die der 27-jährigen Frau aus dem Landkreis Ravensburg zum Verhängnis wurde.

Die Fallschirmsprung-Schülerin nutzte einen Übungsfallschirm, der sich nach dem Absprung aus dem Flugzeug automatisch öffnet. Sie hatte sich nach Auskunft der Polizei in etwa 70 Metern Höhe noch um 180 Grad in den Wind gedreht, dann aber offensichtlich die Kontrolle verloren. Sie bremste nicht weiter ab und schlug sehr hart auf dem Boden auf. „Wir haben bisher keine Hinweise auf ein Fremdverschulden“, sagt ein Sprecher der Polizei aus Ravensburg. Der Fallschirm sei sichergestellt worden und werde untersucht, aber bisher gebe es auch keine Anzeichen für Materialfehler.

Die junge Frau muss aus etwa 50 Metern abgestürzt sein, nachdem sie die Landung eingeleitet hatte. Sie schlug auf dem Boden auf und zog sich schwerste Verletzungen zu. Zunächst sei ihr Zustand durchaus lebensbedrohlich gewesen, teilt die Polizei mit, doch mittlerweile schwebe die Frau nicht mehr in Lebensgefahr.

Die Sprungschule Skydive Nuggets, bei der die Frau das Fallschirmspringen lernen wollte, will sich in Person ihres Geschäftsführers Alexander Simon nicht zu dem Unfall äußern. „Leider muss ich mitteilen, dass ich dazu keine Auskunft geben kann“, heißt es in einer Antwort Simons auf eine Anfrage der Schwäbischen Zeitung nach dem Unfallhergang und dem Zustand der Sprungschülerin.

Unfälle sind eher selten

Schwere Unfälle mit Fallschirmen sind nach Auskunft der Polizei in der Region nicht allzu häufig. Im August 2011 verletzte sich ein 63-jähriger Mann bei Hebrazhofen. Bundesweit kommen Abstürze immer wieder vor. In Hockenheim im Rhein-Neckar-Kreis verlor ein Mann im Juli 2011 ebenfalls kurz vor der Landung die Kontrolle über seinen Fallschirm und stürzte ab. Er starb an den Folgen des Unfalls.