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Leutkircher Gärten sollen blühen

Leutkirch / Lesedauer: 3 min

Vortrag im Cubus des Hans-Multscher-Gymnasiums markiert den Auftakt zur Bürgerkampagne
Veröffentlicht:17.03.2018, 07:41

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Der Startschuss für die Kampagne „ Leutkirch blüht auf“ ist gefallen. Die Initiative – von der Elobau-Stiftung, der Stadt sowie dem Umweltkreis auf den Weg gebracht – soll dazu animieren, dass wieder mehr Blumenwiesen vor allem in heimischen Gärten entstehen. Zum Auftakt der Blühkampagne gab’s am Freitagabend im Cubus des Hans-Multscher-Gymnasiums einen Vortrag mit dem Titel „Mein Garten summt – Ein Platz für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co.“ Referentin war die Landschaftsarchitektin Simone Kern.

Ein Ziel der Kampagne ist es, für Insekten neue Lebensräume zu schaffen. „Tiere bringen zusätzliches Leben und dadurch Erlebnisfaktoren in den Garten“, sagt Simone Kern vor rund 200 Besuchern im voll besetzten Cubus. Ihrer Einschätzung nach sollte ein Insektengarten eine Anlage der Vielfalt sein, die für Menschen und Tiere zur Verfügung steht. Kern plädiert für ein breites Spektrum an heimischen Pflanzen. Sie spricht auch von einem Garten der Sinne, der sich durch „Genuss, Geruch und Geschmack“ auszeichne. „Im Insektengarten dürfen wir uns ausruhen und zurückziehen“, ergänzt die Landschaftsarchitektin.

Für wichtig hält Simone Kern, dass auf dem entsprechenden Gelände verschiedene Strukturen geschaffen werden. Empfehlenswert sei etwa die Verwendung von Natursteinen, Totholz und Sand bis hin zu Laubhaufen. Für die Auswahl versetzt sich die Landschaftsarchitektin aus Argenbühl gerne in die Situation von Insekten, um deren Bedürfnisse erahnen zu können. Mit auf den Weg gibt sie den Besuchern am Freitagabend auch: „Zeigen Sie Toleranz für Ungewünschtes oder Unkraut. Denn je weniger man im Garten macht, desto besser für die Insektenwelt.“ Kern spricht von einer Win-Win-Situation für Gartenbesitzer, schließlich könne man auf die aufwendige Pflege größtenteils verzichten. „Einfach mal nichts zu tun“ – das sei für viele Hobbygärtner aber nicht einfach, ergänzt sie.

Ein weiterer Hinweis ist der Landschaftsarchitektin wichtig: „Bitte bringen Sie Geduld mit, denn Pflanzenentwicklungen brauchen seine Zeit.“

Mehr als 260 Anmeldungen

In einem Grußwort lobt Bürgermeisterin Christina Schnitzler – als Vertreterin von Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle – die „tolle Initiative“. Sie sprach über den Rückgang der Insekten und darüber, dass Gärten „ein ideales Terrain“ darstellten, um einen Lebensraum für Tiere zu schaffen. Vonseiten der Leutkircher Stadtverwaltung sei geplant, Flächen an Kreisverkehren sowie Randstreifen im Rahmen der Initiative zum Blühen zu bringen.

„Wir wollen Bewusstsein für die ökologischen Aspekte schaffen“, sagte Peter Aulmann – Vorsitzender der Elobau-Stiftung und Moderator des Abends – vor einiger Zeit bei der Vorstellung der Kampagne gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“. Inzwischen haben sich mehr als 260 Haushalte aus Leutkirch für die Initiative angemeldet. Die geplante Blühfläche soll 7420 Quadratmeter betragen.

Wer mitmacht, erhält von der Elobau-Stiftung für eine Fläche von maximal 60 Quadratmetern eine für das Allgäu angepasste Saatgutmischung. Je später eingesät wird, desto besser, meint Simone Kern. Den Juni hält sie beispielsweise für einen guten Monat. Mit den Vorbereitungen der Fläche sollten die Hobbygärtner nach Einschätzung der Expertin etwa sechs bis acht Wochen vor der geplanten Aussaat beginnen.