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Erwin Hennings Bildwelt seiner Leutkircher Jahre

Leutkirch / Lesedauer: 2 min

Ausstellung „Wege“ in der Galerie im Torhaus zum 25. Todesjahr des Malers
Veröffentlicht:12.12.2018, 15:03

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Mit einer Ausstellung in der Galerie im Torhaus würdigen der Galeriekreis und die Stadt Leutkirch ihren Ehrenbürger, den Maler Erwin Henning. An dem Leitmotiv „Wege“ wird in rund 40 Gemälden und Aquarellen aus dem Nachlass und in Leihgaben sein künstlerischer Weg in Leutkirch von den 50er- bis in die 80er-Jahre ablesbar. Gezeigt werden seine Landschaften in der Vielfalt seiner Bildfindungen und figürliche Darstellungen, zum Beispiel Spaziergänger, Kinder und Paare in der Natur. Hennings Bildwelt seiner Leutkircher Jahre ist geprägt von schöpferischem Erfindungsreichtum mit heiter-ironischem Blick auf Natur und Mensch, feinem hintersinnigen Humor und Poesie. Seine Werke sind bis ins hohe Alter Zeugnisse einer schaffensfrohen künstlerischen Existenz.

Von 1915 bis 1945 trat Erwin Henning trotz mehrfacher gesellschaftlicher, politischer und künstlerischer Umbrüche unbeirrbar seinen Weg als Maler an. Ab 1933 erlebte er die Gefährdung seiner künstlerischen Existenz im NS-Regime durch Auflösung der Künstlerverbände. Durch den Auftrag in St. Martin als Mitarbeiter von Albert Burkart kam er 1936 nach Leutkirch, wo er Irma Hurt kennen lernte, die er 1939 heiratete.

Bühnen- und Kriegsmaler

1941 wurde er zum Militär eingezogen, war im Einsatz als Bühnen- und Kriegsmaler und durchlebte als Sanitäter in Ostpreußen die Brutalität des Krieges. Nach dem Krieg kam Erwin Henning 1945 zu seiner Familie nach Leutkirch, wo er sich erneut eine Existenz als Maler aufbaute. Die Wandmalereien in der Spitalkirche Leutkirch und in der Kirche in Maierhöfen waren Startmöglichkeiten für seine künstlerische Betätigung. Bis in die 60er-Jahre erhielt er Aufträge zur Ausgestaltung öffentlicher Gebäude. Henning wurde in seiner neuen Heimat Leutkirch aufgenommen und angenommen, gewann Unterstützung und Wertschätzung durch Förderer, Sammler und Freunde. Durch rege Ausstellungstätigkeit erfuhr er allmählich Anerkennung, erhielt zahlreiche Ehrungen und Preise, darunter den Oberschwäbischen Kunstpreis und den Kunstpreis des Künstlerbundes Baden-Württemberg, ebenso den Titel Professor.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 16. Dezember, um 11 Uhr in der Galerie im Torhaus eröffnet. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle wird Mark Hesslinger M.A., Kustos der Kunststiftung Hohenkarpfen, einführende Worte sprechen.