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Siebenbrünne

Einheimische schwören auf weiches Siebenbrünnen-Wasser

Leutkirch / Lesedauer: 3 min

Wasserverein Niederhofen/Mailand sorgt für die Bewahrung von Trinkwasser – Mittlerer Härtegrad
Veröffentlicht:20.01.2014, 16:30

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Siebenbrünnen ist ein Geheimtipp. Denn um die gute Qualität des Wassers aus den Siebenbrünnen wissen einige Bürger aus Leutkirch und Umgebung mittlerweile Bescheid. So verbindet der eine oder andere des öfteren einen kleinen Ausflug in den Stadtwald, um sich dort einen Vorrat an frischem Brunnenwasser für den täglichen Kaffee zu holen.

Diesen Umstand verdanken die Bürgen sowie die Bewohner aus Niederhofen und Mailand dem Wasserversorgungsverein von Niederhofen/Mailand, der bereits 1887 gegründet wurde und mittlerweile 126 Haushalte mit ausreichendem und gutem Trinkwasser versorgt. „Das Wasser wird fünf Mal im Jahr durch das Gesundheitsamt geprüft“, sagte Franz Ziegler vom Abwasserverein. Die Anzahl der jährlichen Proben, die beim Gesundheitsamt einzureichen sind, richteten sich nach dem Wasserverbrauch und werden von einer beauftragten Firma entnommen.

„Außerdem unterliege das Wasser alle zwei Jahre einer Prüfung durch die chemische Landesanstalt in Sigmaringen.“ Wer dauerhaft für den täglichen Bedarf in den Genuss des gesunden Wassers aus Siebenbrünnen kommen möchte, muss allerdings in Mailand oder Niederhofen wohnen. Als Kosten für Hausherren entstehen 2200 Euro für den Anschluss sowie ein jährlicher Mitgliedsbeitrag in Höhe von 26 Euro. Dem Verein stehen unter anderem Ausgaben wie jene für die Wasserproben sowie für die Instandhaltung der Leitungs- und Hydrantennetze entgegen.

Als Gegenleistung gibt es frisches und kalkarmes Wasser aus Siebenbrünnen zu einem Preis von 0,27 Cent pro Kubikmeter. Im Gebiet der Stadt Leutkirch liegt der derzeitige Wassertarif bei 0,74 Cent pro Kubikmeter. Außerdem ist eine jährliche Grundgebühr für den Zähler in Höhe von 19,65 Euro zu entrichten. Die Wasserhärte des Siebenrünnen-Wassers liegt bei einem Härtegrad von 10,5 und somit in Gruppe zwei. Jene im Stadtgebiet von Leutkirch beträgt dagegen 15, was der Stufe drei entspricht.

Gemessen wird das Wasser in Millimol-Calciumcarbonat pro Liter. Zum Härtebereich 1 gehören die Wässer, die einen Härtegrad kleiner als 8,4 Grad deutscher Härte aufweisen, weniger als 1,5 Millimol-Calciumkarbonat pro Liter enthalten und als weiche Wässer bezeichnet werden dürfen. Härtebereich 2 sieht einen Härtegrad vor, der sich zwischen 8,4 und 14 Grad deutscher Härte befindet, was einem Calciumcarbonatgehalt von 1,5 bis 2,5 Millimol pro Liter entspricht und damit einen mittleren Härtebereich kennzeichnet. Zum Härtegrad 3 gehören Wässer, deren Härte über 14 Grad deutscher Härte liegen und mehr als 2,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter enthalten. Diese Wässer werden als hart bezeichnet.

Die Härte des Trinkwassers hat jedoch keinen Einfluss auf die Qualität. Sie gibt lediglich Auskunft über den Gehalt an Calcium und Magnesium. Die Ursache für die unterschiedlichen Härtegrade sind die verschieden langen Strecken, die das Wasser bis zum Endverbraucher zurückzulegen hat. Dass ein Kaffee, gebraut mit dem Wasser aus Siebenbrünnen besser schmeckt, ist sich der Leutkircher Erwin Hoffmann sicher: „Gesund muss das Wasser auf jeden Fall sein – mir hat es noch nie geschadet, und schon alleine der Spaziergang zu den Siebenbrünnen ist der Gang in den Stadtwald wert.“

Wer allerdings einen Ausflug zu den Siebenbrünnen unternehmen möchte, sollte daran denken, diesen nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu unternehmen, um das idyllische Plätzchen inmitten der Natur so zu verlassen, wie angetroffen. Eine Anfahrt mit dem Pkw ist nicht gestattet.