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Pfarrstadel

Eine musikalische Zeit- und Weltreise

Leutkirch / Lesedauer: 2 min

Musikkapellen Herlazhofen und Engerazhofen unterhalten mit gemeinsamen Konzert
Veröffentlicht:13.11.2018, 14:12

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Nach zehn Jahren haben die Musikkapellen Herlazhofen und Engerazhofen wieder einmal gemeinsam konzertiert. Im Pfarrstadel Herlazhofen war kein Stuhl mehr frei als die Gäste aus Engerazhofen die Bühne komplett füllten.

Zünftig aufgespielt wurde mit dem Konzertmarsch „Arsenal“ von Jan van der Roost. Dirigent Johannes Sgier hatte seine Truppe im Griff und gab seine Impulse unaufgeregt und präzise. Cinema für die Ohren wurde „The Exodus Song“ (Ernst Gold), ein durchaus auch für jetzige Zeiten nachdenklich stimmendes Opus um das Flüchlingsdrama vom Auszug der Juden aus Ägypten ins gelobte Land Palästina, als Filmmusik 1960 mit einem Oscar prämiert. Die elegische Hauptmelodie mit ihrem tragischen Unterton gelang eindringlich.

Ein weiteres Historiendrama in Tönen war ihr dritter Streich, „Cassiopeia“ von Carlos Marques. Im Hintergrund des symphonischen Gedichts ging es als Story um Cassiopeia, die Gattin des äthiopischen Königs Cepheus, die nicht nur sehr schön sondern auch sehr eitel gewesen sein soll. Ein Arrangement berühmter Songs Frank Sinatras bildete den Höhepunkt des Auftritts der Engerazhofer, natürlich nicht ohne seinen Ohrwurm „My Way“. Und wiederum zünftig gelangen die beiden Zugaben, der „Egerländer Marsch“ und zu guter letzt „The Way Old Friends do“, Abbas Hymne an die Freundschaft.

In der zweiten Konzerthälfte startete die Herlazhofer Kapelle mit „Euphoria (Komponist Martin Scharnagl), eine vor Lebensfreude sprühende Nummer. Danach ging es unter der Führung von Fabian Fischer einmal um die Welt „Around the World in 80 Days“. Deutlich zu hören waren anfangs die Big-Ben-Glockenschläge, bevor die Klarinetten orientalisch klangen und im weiteren Verlauf der Reise trompetende Elefanten auf Indien verwiesen. Sodann „kleidete“ sich das Schlazeug japanisch, bevor Indianergeheul anzeigte, dass der Pazifik überquert war und Amerika mit seinen swingend jazzigen Einlagen das musikalische Programm illustrierte.

Für die zahlreichen Ehrungen angereist und zuständig war Blasmusikkreisverband-VorsitzenderundefinedRudi Hämmerle. Zu erwähnen sei hier für 60 Jahre treue Dienste Tenorhornist (und weiterer Instrumente kundig) Otto Gaile. Danach ging es steil bergauf, nämlich um das musikalische Erklimmen des „Nanga Parbat“, einer „Blasorchster-Fanfare“ von Michael Geisler. „Let me entertain you“ nannte sich als Schlussnummer das Medley, benannt nach einem weltbekannten Titel des vielseitigen Entertainers Robbie Williams.

Die erklatschen Zugaben waren zum einen der Konzertmarsch „Mein Regiment“, und ganz am Ende „Over the Rainbow“, ein lyrischer Konzertausklang mit einem Song aus der Filmmusik der 30er-Jahre.