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Knöllchen

Drinnen wird getrauert, draußen gibt es Knöllchen

Leutkirch / Lesedauer: 2 min

Stadt verteidigt das Vorgehen mit der Sicherheit für Fußgänger und verweist auf „fast 600 Parkplätze“ im Umkreis
Veröffentlicht:25.09.2018, 17:32

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Zahlreiche Teilnehmer einer Trauerfeier in der Storchenstraße haben kürzlich einen Strafzettel wegen Falschparkens erhalten. Die Stadtverwaltung verteidigt das Vorgehen.

Viele Trauergäste seien zu der Trauerfeier gekommen, schreibt Patricia Gragnato aus Bad Wurzach an die „Schwäbische Zeitung“, sodass die Parkplätze des Leutkircher Bestattungsunternehmens bei Weitem nicht ausreichten. „Chaos herrscht vor dem Gebäude, zumal ein Lkw dort parkt und die halbe Straße blockiert. Man wendet, fährt mehrfach um den Block, die Zeit rinnt davon. Zu spät zu einer Trauerfeier kommen, das geht gar nicht. Man sieht, wie andere Trauergäste auf dem Gehweg parken. Es bleibt keine andere Möglichkeit, als es ihnen gleich zu tun.“ So schildert Gragnato die Situation.

Stadtverwaltung verteigt sich

Man habe natürlich um knöllchenträchtige Vergehen gewusst, so die Schreiberin, aber auf Verständnis gehofft. Wenige Minuten nach Beginn der Trauerfeier habe jedoch ein Mitarbeiter vom Ordnungsamt im Umkreis des Bestattungsinstituts mit seiner Arbeit begonnen, schreibt Patricia Gragnato. Fertig geworden sei er aber offenbar nicht, denn nicht alle Trauergäste hätten einen Strafzettel über 30 Euro erhalten.

Die Stadtverwaltung verteidigt ihr Vorgehen. Es komme an vielen Stellen der Stadt „immer wieder zu Ereignissen oder Versammlungen, die viel Parkverkehr verursachen“. und ebenso oft zu „Beschwerden über Verkehrsverstöße, wie Fahrzeuge die auf Gehwegen parken oder die Fahrzeuge, die andere Verkehrsteilnehmer behindern oder blockieren“.

Verständnis gefordert

Im konkreten Fall sieht es die Stadt als ihre Aufgabe an, den Gehweg freizuhalten. „Dieser dient als Hauptverbindung für Fußgänger zwischen Bahnhof / Busbahnhof und Schulzentrum. Wenn dieser zugeparkt wird, müssen alle Benutzer des Gehwegs, also zum Beispiel Schüler, Eltern mit Kinderwagen, Senioren mit Rollatoren, Rollstuhlfahrer und sonstige Gehweg-Nutzer auf die Fahrbahn ausweichen.“ Außerdem gebe es „häufig weitere Probleme, wie blockierte oder erschwerte Zufahrt zu Firmen“.

Man habe Verständnis für Trauer und Emotionen, so heißt es in der Stellungnahme der Stadt, „müssen aber auch Verständnis für Kinder, Senioren und alle anderen fordern“.

Parkplätze in der Umgebung

Die Verwaltung weist zudem darauf hin, dass es bei besagtem Bestattungsinstitut „in einem Umkreis von etwa 250 Metern fast 600 Parkplätze - der Großteil davon kostenlos und in aller Regel gut verfügbar“ gebe.