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Krönungsmarsch

Der Krönungsmarsch als „heavy metal“

Leutkirch / Lesedauer: 3 min

Die Stadtkapelle Leutkirch und die Jugend zeigen beim Herbstkonzert ihr Können
Veröffentlicht:03.12.2017, 19:17

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Die Stadtkapelle Leutkirch spielt nach wie vor in der oberen Liga. Sie hat die längere Abwesenheit von Stadtmusikdirektor Wolfgang Halder auch dank des Engagements von Katrin Hegele und Markus Radigk gut überstanden. Der von seinem Schulterleiden genesene Dirigent ist wieder in Vollform, hat mit dem gut besetzten Jugendblasorchester (JBO) und dem großen Orchester intensiv gearbeitet. Ein Highlight ist die erste Zugabe, der Krönungsmarsch von Peter Tschaikowski: energetisch, heavy metal.

Majestätisch und tänzerisch

Die Festhalle ist gut, aber nicht ganz voll besetzt, als der stellvertretende Vorsitzende Simon Weiß begrüßt. Für die Stadtverwaltung ist Bürgermeisterin Christina Schnitzler erschienen. Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle hört an diesem Abend ebenfalls Blasmusik, in Friesenhofen. Das JBO übernimmt den ersten Teil, einheitlich in blaugelbe T-Shirts und Hoodies gekleidet. Wolfgang Halder sagt den „Kometenflug“ an. Dann übernehmen Luise Kofler und Coralie Eissler, das neue Moderatoren-Duo der JBO.

Das JBO ist, so hört man, auf einem guten Weg. Beim Eröffnungsstück kommen die Holzbläser fein, das Blech klingt fröhlich. Majestätisch, aber auch tänzerisch ist die Reise zum Eiger. Das Elvis-Medley führt in die 50er- und 60er-Jahre zurück. Es könnte ruhig etwas rockiger ausfallen, hier hat wohl der Arrangeur etwas weichgespült. Aber schöne Melodien, für Ältere schöne Erinnerungen. An K.u.K.-Monarchie denkt man beim Stück „Das Abzeichen“ des Rumänen Stefan Marinof, aber auch an den Süden. Als Zugabe spielen die jungen Musikerinnen und Musiker die „Egerländer Perle“ von Ernst Hutter. Perfekt.

Die große Besetzung der Stadtkapelle bringt natürlich ein ganz anderes Volumen in die Festhalle. „Ceremonico“, ein Orchester-Preludium, kommt wohltönend, fein abgestimmt. „Et in terra pax“ ist eine komplexe Friedenskomposition. Mit gemurmelter Fürbitte wie in einer Messe, tiefe und hohe Stimmen. Mit einem Friedensgedicht. Mit Glocken und Gesang. Und fast spiritueller Instrumentierung.

Mitglieder werden geehrt

Fester Programmpunkt bei einem Herbstkonzert sind die Ehrungen. Der Vize des Blasmusikkreisverbandes Ravensburg, Klaus Wachter, findet lobende, schmeichelnde Worte für die Stadtkapelle, welche die Stadt vorzüglich präsentiere. Für zehn Jahre werden Judith Nuber, Jonathan Erb, Manuel Ulrich, Patrick Lau, Markus Radigk und Simon Weiß geehrt, nicht vor Ort sind Diana Fink und Bianca Schwenk. Wolfgang Nägele, der erste Vorsitzende, bekommt Blumen für 20 Jahre, nicht da ist Richard Aumann. Christoph Wunden-Schnurrer erhält die Ehrennadel in Gold und Ehrenbrief für 30 Jahre aktive Mitgliedschaft, Jürgen Lutz die Ehrennadel in Gold mit Diamanten plus Ehrenbrief für 40 Jahre. Als neue Musiker der Stadtkapelle werden Franziska Schrön (Saxophon), Fiona Höß (Flöten) und Stefan Wandinger (Schlagzeug) vorgestellt.

Danach temperamentvolle Walzerseligkeit von Johann Strauß, als erste Zugabe der mächtige Krönungsmarsch. Als Schlusspunkt bringen die Frauen und Männer der Stadtkapelle das Notturno von Felix Mendelssohn-Bartholdy sehr fein. Schluss ist danach keineswegs. Es steht das traditionelle Leberkäs-Essen an.