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Lesewelt

Das Projekt „Lesewelten“ möchte durch Vorlesen Bildungschancen erhöhen

Leutkirch / Lesedauer: 2 min

Projekt „Lesewelten“ der Stiftung Kinderchancen Allgäu hat rund 60 Vorlesepaten
Veröffentlicht:05.01.2020, 17:00

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Durch Vorlesen bei Kindern die Freude am Lesen wecken – das ist eines der Hauptziele des Projekts „Lesewelten“ der Stiftung Kinderchancen Allgäu.

Dafür lesen ehrenamtliche Vorlesepaten Kindern in Grundschulen und Kindergärten in Leutkirch, Bad Wurzach , Aichstetten, Aitrach und Isny wöchentlich vor. Im Rahmen der Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“ möchte die „Schwäbische Zeitung“ die Stiftung mit Spendengeldern unterstützen.

Projekt gegen Bildungsarmut

„Vorlesen ist ein Thema, dass für viele selbstverständlich ist, aber trotzdem immer wieder in den Fokus genommen werden muss“, erklärt Projektleiterin Ramona Wiest .

Dabei nimmt sie vor allem auch die Bildungsarmut in den Blick, die es, als besondere Ausprägung der Kinderarmut, durchaus auch hier in der Region gebe. Ein Ziel des Projekts „Lesewelten“ sei es, allen Kindern in der Region gleiche Bildungschancen zu ermöglichen. Denn Sprach- und Lesekompetenzen seien Voraussetzungen für schulischen und beruflichen Erfolg.

Mit dem Vorlesen soll bei den Kindern die Freude am Lesen von Geschichten und Büchern geweckt werden, um sie zum Selberlesen zu motivieren. So würde unter anderem der Wortschatz der Kinder erweitert und deren Sprach- und Kommunikationsfähigkeit gefördert werden. „Wenn Kinder Spaß an Büchern haben, tun sie sich in ihrer kompletten Bildungslaufbahn leichter“, sagt Wiest.

Start des Projekts war 2017

Begonnen wurde mit dem Aufbau des Projekts im Schuljahr 2017/18 in Bad Wurzach, Aitrach und Aichstetten, erklärt Wiest. Im Jahr darauf seien dann auch Grundschulen und Kindertagesstätten in und um Leutkirch und Isny dazugekommen.

Inzwischen seien so rund 60 ehrenamtliche Vorleser aktiv, die in 36 Grundschulen und Kindergärten knapp 500 Kindern regelmäßig, einmal pro Woche, vorlesen. Eine Gruppe bestehe dabei aus acht bis maximal zehn Kindern.

Mit den Spendengeldern, auf die die Stiftung auch wegen der niedrigen Zinsen angewiesen sei, werden unter anderem neue Bücher gekauft und Seminare für die ehrenamtlichen Vorlesepaten finanziert, erklärt Wiest. In diesen Schulungen würden diese zum Beispiel lernen, wie sie beim Vorlesen ihre Stimme richtig einsetzen oder wie sie Kindern vorlesen können, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.

Positive Rückmeldungen

Die Rückmeldungen der Vorleser, von denen die Stiftung regelmäßig neue suche, um das Angebot zuverlässig weiterführen zu können, seien sehr positiv.

Diese wären begeistert, wie viel sie von den Kindern zurückbekommen würden, so Wiest. Eine Vorleserin habe beispielsweise vor den Sommerferien von jedem Kind einen selbstgebastelten Abschiedsbrief bekommen.

Auch die Resonanz der Einrichtungen seien positiv, berichtet Wiest. In den Grundschulen, an denen das Projekt angeboten wird, würden die Kinder dadurch spürbar besser zuhören und lesen können. Und im Kindergarten würden Kinder teilweise dadurch überhaupt erst wieder lernen, zuzuhören.