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Jobbörse

Center Parcs schafft Arbeitsplätze für Flüchtlinge

Leutkirch / Lesedauer: 3 min

Erste Jobbörse gut besucht – Parkleiter Christoph Muth erläutert das breite Spektrum der Berufe
Veröffentlicht:17.12.2017, 20:51

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Mit einer ersten sogenannten Jobbörse, die sich gezielt an Asylbewerber gerichtet hat, ist der Tourismuskonzern Center Parcs in Zusammenarbeit mit der Stadt Leutkirch und der Bundesagentur für Arbeit in seine Suche nach Arbeitskräften im Allgäu-Park nahe Urlau eingestiegen. „Sie bekommen hier eine große Chance, im Arbeitsleben Fuß zu fassen“, sagte Christoph Muth, der den Park leiten wird. Fast 1000 Arbeitsplätze will der Konzern schaffen. Im Frühjahr 2018 sollen die ersten Arbeitsverträge abgeschlossen werden.

Fakabba Saidy aus Gambia ist ein solcher Interessent, der sich mit rund 30 anderen Kandidaten einen Eindruck verschaffen konnte darüber, in welchen Bereichen Arbeitsplätze angeboten werden – teils auch in Teilzeit oder als Minijobs.

Saidy, 47 Jahre alt, ist im Januar 2017 nach Deutschland gekommen. Seine Frau und zwei Kinder (sieben und neun Jahre alt) leben noch in dem afrikanischen Land. Gearbeitet hat Saidy unter anderem als Maurer aber auch im Innenausbau. Außerdem weist sein Lebenslauf auch Tätigkeiten als Gärtner aus. „Ich mache mir große Hoffnungen“, sagt der Mann, der – wie auch andere Teilnehmer der Veranstaltung in der früheren Filiale der Kreissparkasse in der Oberen Vorstadtstraße – über das breite Spektrum der möglichen Arbeitsplätze erstaunt war.

Christoph Muth, der mal in deutscher und mal in englischer Sprache den Park und das Konzept vorstellte, hob auf fünf Profile ab, die Center-Parcs-Beschäftigte mitbringen müssten: Arbeiten im Team und Spaß dabei haben, „Menschen einen unvergesslichen Urlaub zu garantieren“. So lauten zwei Kernanforderungen.

Aber auch die Bereitschaft, offen auf fremde Menschen zuzugehen, Flexibilität und auch die Liebe zu Natur und Region seien wichtige Kriterien für den Konzern.

Muth wies darauf hin, dass nicht bei allen Jobs gute Deutschkenntnisse gefordert seien. Gabi Maucher von der Bundesagentur machte aber deutlich, dass ihre Behörde bei entsprechendem Interesse in der Vorbereitung auf eine Tätigkeit auch Deutschkurse anbieten werde.

Als schönsten Arbeitsplatz pries Muth den „Aqua-Mundo-Pool“ an – 29 Grad sowohl im Wasser als auch in der Luft. Allein in diesem Bereich werden 50 Mitarbeiter gesucht, dazu kommen jährlich drei Ausbildungsplätze. Insgesamt wird der Konzern in dem Park Zug um Zug 45 Ausbildungsplätze in verschiedenen Bereichen schaffen. Auch das könne mit der entsprechenden Vorbereitung ein Anreiz sein, sich langfristig Arbeit zu sichern.

Die meisten Arbeitsplätze wird der Konzern im Bereich Reinigung ausschreiben. Die 350 Stellen werden aber vor allem als Minijobs angeboten, 100 Arbeitsplätze entstehen in der Küche, 150 im Bereich Service. Unter anderem gehört für einen Teil der 1000 Ferienhäuser auch ein Brötchenservice zum Angebot. Zehn Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen will der Konzern im Bereich der Animation schaffen. Nach der aktuellen Bestandsaufnahme benötigt er auch zehn Mitarbeiter für den Fahrradverleih und 19 Techniker für die Wartung, oder auch zehn Landschaftsgärtner. „Wir sind breit aufgestellt“, betonte Muth. Auch 35 Arbeitsplätze im Supermarkt wies der Parkleiter aus. „Hier entsteht ein neues Dorf“, meinte Muth.

Die Bundesagentur, sagte Gabi Maucher, werde unter anderem schon am 1. April bis zu drei Monate dauernde Qualifizierungskurse anbieten – samt Deutschkurs. Denkbar seien aber auch Praktika bei Center Parcs oder Probearbeiten. Im Bereich Landschaftsbau werden zur Vorbereitung auf eine Ausbildung voraussichtlich ab März fünf Plätze für ein Langzeitpraktikum geschaffen, weitere Berufsfelder sollen nach der Eröffnung des Parks folgen.

Durchaus denkbar sei laut Muth, dass der Park schon früher als geplant seine Pforten öffnen wird, „wenn der Winter nicht zu hart wird“. Bislang wurde immer Ende 2018 als Eröffnungstermin genannt. „Es ist das größte Tourismusprojekt in Deutschland“, betonte Muth vor den Arbeitssuchenden.

Auch Bürgermeisterin Christina Schnitzler verspricht sich von der Initiative eine Entlastung dabei, den Asylsuchenden Perspektiven zu bieten, weil auch geringer Qualifizierte eine Chance bekämen, sich weiterzuentwickeln.