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Vesperkirche

Anders, aber genauso wichtig

Leutkirch / Lesedauer: 2 min

Die Vesperkirche unterwegs – so wird sie ablaufen
Veröffentlicht:17.05.2021, 10:25

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Die Vesperkirche in Leutkirch startet einen zweiten Anlauf: vom 13. bis 18. Juni werden Vesperpakete to-go an der Dreifaltigkeitskirche ausgegeben. Die Johannes-Ziegler-Stiftung sucht noch nach ehrenamtlichen Helfern. Die Vesperkirche ist ein rein spendenfinanziertes Projekt und wird gemeinsam von der Diakonie Oberschwaben Allgäu Bodensee und der Johannes-Ziegler-Stiftung, der Stiftung der Zieglerschen, veranstaltet.

„Natürlich steht der Schutz unserer Gäste und ehrenamtlichen Helfer immer im Mittelpunkt unserer Planungen“, erzählt Gerd Gunßer von der Diakonie Oberschwaben Allgäu Bodensee. „Deshalb haben wir unsere ersten Planungen noch einmal angepasst.“ Die Vesperkirche wird demnach nicht mehr mit einem gemeinsamen Essen in der Dreifaltigkeitskirche in Leutkirch stattfinden. Stattdessen gibt es Vesperpakete to-go mit belegten Broten, Obst, Süßigkeiten, einem Impuls und einem kleinen Geschenk. Die Pakete können vom 13. bis 18. Juni täglich von 11 bis 14 Uhr an der Kirche abgeholt werden. Wer das Haus nicht verlassen kann, wird von ehrenamtlichen Helfern auch beliefert.

„Einen kurzen Moment der Begegnung und des Innehaltens möchten wir über Andachten erreichen“, ergänzt Pfarrer Ralf Brennecke. Die Andachten finden um 14 Uhr mit ausreichend Abstand in der Dreifaltigkeitskirche statt.

Über das kostenlose Essensangebot hinaus, setzt die Vesperkirche auf Begegnungen anderer Art: Unter dem Motto „Ich sehe Deine Not“ soll es auf den Veranstaltungszeitraum befristete Brieffreundschaften und Telefongespräche geben. Am Pfarramt kann der Wunsch hinterlassen werden, einen Brief von Ehrenamtlichen der Vesperkirche zu erhalten. Dieser wird dann direkt nach Hause geschickt. „Das klingt vielleicht old-school, aber wer einen Brief schreibt, nimmt sich ganz bewusst Zeit für sein Gegenüber“, erklärt Vanessa Lang von der Johannes-Ziegler-Stiftung die Idee. „Das fehlt uns leider viel zu oft: sich Zeit nehmen, zuhören, Zuversicht spenden.“

Zuhören soll auch über Telefongespräche möglich sein. Damit sich jeder sicher sein kann, dass die Anrufe auch tatsächlich aus der Vesperkirche kommen, wurden Vorkehrungen getroffen. Täglich von 11 bis 12.30 Uhr werden Ehrenamtliche per Zufall Personen aus Leutkirch anrufen und ein Gespräch anbieten. Wer möchte, darf gerne erzählen, wer nicht möchte, darf auch wieder auflegen. Die Anrufe werden mit sichtbarer Nummer getätigt und immer im gleichen Zeitraum. Diese Nummer gehört zur Vesperkirche: 0151/26377284. „Denn viele Menschen sind schon seit langer Zeit alleine. Da wollen wir Licht und Freude bringen“, fasst Brennecke zusammen. Es bleibt also sicher: Die Vesperkirche unterwegs wird stattfinden. Anders, aber genauso wichtig.