Uferunterhaltung
Ulkiges am Ufer mit den „füenf“
Kißlegg / Lesedauer: 2 min
Spritzige Uferunterhaltung zum Mitmachen und Mitlachen war am Sonntagabend auf der Seebühne am Obersee geboten. Beim Chor-Kabarett von „die füenf“ – fünf stimmstarke Männer aus dem Stuttgarter Raum – blieb kein Auge trocken. Etwa 200 Zuhörer im Strandbad waren beeindruckt.
Mit teils skurrilen Titeln wie „Ich liebe meinen Thermomix “ oder „Endlich ein Song über Neurodermitis“ wurde die Stimmung hochgefahren. Der humorvollste Teil des Abends war aber sicherlich das zwei- und dreistimmige Singen mit dem Publikum – Choreographie inklusive. Der Band ist es dabei gelungen (beinahe) jeden „Kißlegger Verweigerer“ zum Mitmachen zu animieren. Es wurde nicht nur stumm gelauscht, sondern herzhaft gelacht – und das kann schließlich nicht alles, was unter der Überschrift „Kabarett“ steht, von sich behaupten.
Besonders gut kam beim Publikum auch ein Schlagermedley an. Wer auf die Originalzeilen wartete, wurde enttäuscht. Es gab launige Umdichtungen auf die Saufereien dieser Welt. „Blau, blau, blau macht der Enzian“ war da zum Beispiel zu hören. Oder auch: „Immer wieder sonntags fehlt die Erinnerung“.
Dass im echten Leben auch mal ernste Themen anstehen, erklärte Bandmitglied „Little Joe“. Gerade in seinem Alter sei dies der Fall. „Und jetzt tut mal nicht so, als ob ihr das nicht kennt. So wie ihr ausschaut, wart ihr alle schon in meinem Alter“, lautete die Ansage ans Strandbad-Publikum vor dem Titel „Hilfe! Alle meine Freunde sind schwanger“.
Beim Schlusslied kam dann ein Mal mehr simpelster – aber wirkungsvoller – Humor zum Einsatz. Bei zahlreichen, englischsprachigen Songs wurde das Wort „Love“ durch „Horst“ ersetzt. Von der Gruppe wurde den Besuchern attestiert, „dass doch jeder einen kleinen Horst in sich trägt“. Das sei dahingestellt. Jedenfalls hallt lautes Lachen über die Badewiesen als Zeilen wie „Without Horst where would you be now“ oder „Can you feel the Horst tonight“ ertönten.Die Seebühnenbesucher hatten noch nicht genug. Es gab tosenden Applaus und Zugabe-Rufe. Mit einem Song – gewidmet allen Schwaben – legte die Band nach. Fazit: „Im Pott und an den Deichen kann uns keiner das Wasser reichen!“
Auch nach der ersten Zugabe war nicht Schluss. Die Gruppe verließ zwar kurz die Bühne, wurde aber vom Applaus und sogar „Standing Ovations“ zurückgeholt. Mit Hubert Kahs „Sternenhimmel“ – eine A-capella-Meisterleistung – durfte das Publikum dann noch einmal richtig abtanzen, bevor es nach etwa anderthalb Stunden Entertainment in eine laue Sommernacht entlassen wurde.