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Querverbindung am Kißlegger Bushalt „Lindenbergele“ soll kommen

Kißlegg / Lesedauer: 3 min

„Lindenbergele“: Einbahnstraße zwischen Wangener und Emmelhofer Straße geplant
Veröffentlicht:13.07.2018, 18:03

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Das magische Datum, nicht nur für den Grundschulstandort in Kißlegg, ist das Jahr 2022. Bis dahin müssen alle Bushaltestellen deutschlandweit barrierefrei sein. Das bedeutet: So wie das sogenannte „Lindenbergele“ derzeit gestaltet ist, kann es nicht bleiben. Es gibt keinen geraden Gehweg, der passend umgestaltet werden könnte. Also muss eine komplett neue Konzeption für den Busstopp her. Die Gemeinde plant nun nach mehrfacher Beratung und Bürgerbeteiligung (die SZ berichtete) eine Variante, bei der Busse über eine Querverbindung von der Wangener zur Emmelhofer Straße fahren sollen. Der Kreisverkehr um die Linde bleibt so eine Option für die Zukunft.

Die zuständigen Behörden hätten viele Argumente gegen einen Kreisverkehr rund um die Linde gehabt, erklärte Stadtplaner Andreas Weber vom Planungsbüro Kölz aus Ludwigsburg: „Der Durchmesser müsste mindestens 35 Meter betragen, damit stößt der Kreisel aber an die Bebauung. Außerdem könnte die extra Busausfahrt zur Haltestelle die normalen Verkehrsteilnehmer irritieren.“ Also habe das Planungsbüro die fachlich favorisierte Variante weiterentwickelt, mit folgendem Ergebnis:

Eine einseitig von der Wangener Straße kommend befahrbare Busfahrbahn wird geplant, die als Querspange gerade zur Emmelhofer Straße führt. Fußgänger können vor der Abzweigung auf der Wangener Straße eine Querungsinsel nutzen, sowie wie bisher auch den Zebrastreifen an der Emmelhofer Straße. Eine sogenannte „Kiss&Go“-Zone, also ein Kurzzeitparkplatz, an dem Eltern ihre Kinder absetzen können, soll noch eingeplant werden. Eine künftige Kombination mit einem Kreisverkehr wäre immer noch möglich, allerdings müsste dann die Linde gefällt werden.

Die Querverbindung sei nur für Busse gedacht. In Ausnahmefällen wie Großveranstaltungen, etwa die Fasnet, könne der Verkehr über die Straße umgeleitet werden.

Zusätzlich sei noch an den Neubau des Kindergartens St. Hedwig an der Stelle der Förderschule gedacht worden, stellte Weber weiter vor: „Der Eingang soll Richtung Bushaltestellen führen, damit die Kinder einen kurzen Weg haben und sich bei schlechtem Wetter zusätzlich zu den Wartehäuschen dort unterstellen können.“

Erst den Kindergarten bauen?

Grundsätzlich könne seine Fraktion die Planung mitgehen, sagte Friedrich Rockhoff (CDU): „Aber die Umrisse des geplanten Kindergartens sind größer, als bisher gedacht. Deswegen sollte man zuerst den Kindergarten bauen und dann die Verkehrssituation drumrum regeln.“ Auch Werner Schuwerk (FWV) plädierte dafür, zuerst den Kindergarten zu bauen und dann die Bushaltestelle: „Wenn der Kindergarten so groß wird, sollten wir nicht noch zusätzliche Freiflächen wegnehmen, die die Kinder als Auslauf- und Spielzone brauchen.“

Zuerst den Kindergarten zu realisieren sei zeitlich nicht machbar, antwortete Bürgermeister Dieter Krattenmacher: „Die barrierefreie Bushaltestelle steht nun erst einmal an erster Stelle.“ Nur mit der vorgestellten Variante könnte sichergestellt werden, dass die Busse von allen Richtungen kommen und auch weiterfahren können.

Josef Kunz (SPD) wandte ein, dass die Bürger sich nun schon mit der Kreisel-Variante um die Linde abgefunden hätten, auch der Gemeinderat habe sich darauf eingestellt: „Das nächste Mal, wenn die Leute beteiligt werden, sollte man von vorneherein sagen, dass die favorisierte Variante vielleicht nicht geht.“ Die Bürger zu beteiligen sei trotzdem richtig gewesen, sagte Krattenmacher: „Wir haben viele Erkenntnisse gewonnen. Zum Beispiel wie emotional gerade das Thema „Linde fällen –ja oder nein“ ist.“ Danach sei die Planung erst an die Behörden gegangen.

Jetzt werden Beteiligte und Behörden erneut zur aktuellen Planung befragt.