
Bei der jüngsten Sitzung der Gemeinderäte von Kißlegg stand als (fast) erster Punkt auf der Tagesordnung die Verpflichtung des im Oktober erneut gewählten Bürgermeisters Dieter Krattenmacher. Um den gebührenden Abstand wegen Corona wahren zu können, fand die Sitzung in der Mensa des Schulzentrums statt.
„Bevor wir in die Tagesordnung eintreten, hätte ich einen ungewöhnlichen Vorschlag“, so begrüßte Bürgermeister Dieter Krattenmacher seine fast vollzählig anwesenden Gemeinderäte und die Gäste. Denn die Gemeinde Kißlegg sei schwer getroffen, was die Anzahl an Menschen angeht, die durch Corona ihr Leben lassen mussten, so Krattenmacher. Daher bat er die Anwesenden, sich zu erheben, um durch eine Schweigeminute der Verstorbenen zu gedenken.
Mit 87 Prozent wiedergewählt
Friedrich Rockhoff übernahm dann die Vereidigung des Bürgermeisters, der nun in seiner dritten Amtszeit steht. Am 4.Oktober 2020 wurde der allein zur Wahl stehende Bürgermeister mit 87 Prozent wiedergewählt.
Im Fokus stünden derzeit viele Fragen rund um Soziales und Wirtschaftliches, um Ökologie und Wirtschaft, so Krattenmacher. Dennoch habe es schon häufiger Krisen gegeben, wie zum Beispiel die Flüchtlingskrise im Jahr 2015. Doch auch in Zeiten wie diesen überwiege die Zuversicht, denn „wer sich einmal entschlossen hat, Bürgermeister zu werden, akzeptiert entweder, dass es bei diesem Amt um anspruchsvolle Aufgaben, ja manchmal existenzielle Fragen geht, oder er geht“, sagte Krattenmacher. Er wisse auch, dass es in diesem Amt nicht um persönliche Beliebtheit ginge, sondern darum, das Gemeinwohl zu mehren.
Als einen Schwerpunkt für bevorstehende Aufgaben nannte der Bürgermeister das Stichwort Flurbereinigung. Nicht nur bei der Breitbandversorgung sei das vielerorts vorhandene Grundstücks – und Nutzungsdurcheinander hinderlich. Aber Flurbereinigung bedeute nicht nur für den Menschen Infrastruktur, sondern auch für Tiere und Pflanzen. So soll die Gemeinde Kißlegg bei der Biotopvernetzung ganz vorne mit dabei sein.