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Metzgerweltmeisterschaft

Kißlegger schlägt sich wacker bei Berufs-WM

Kißlegg / Lesedauer: 2 min

Philipp Sontag trat mit der Nationalmannschaft bei der Metzger-Weltmeisterschaft in Nordirland an
Veröffentlicht:23.03.2018, 16:03

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Die Metzgerweltmeisterschaft in Nordirland ist beendet. Erstmals fand diese in der vergangenen Woche unter Beteiligung einer offiziellen deutschen Nationalmannschaft statt, teilt die Handwerkskammer Ulm mit. Mit dabei war unter anderem Metzgermeister Philipp Sontag aus der gleichnamigen Metzgerei in Kißlegg. Der Schlachtruf des Teams zur Vorbereitung auf die WM lautete die letzten Wochen „Für unser ehrenwertes Handwerk der Metzger!“

Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, Tobias Mehlich , hat dem ganzen Team die Daumen gedrückt: „Auch wenn es kein Edelmetall geworden ist, sind wir richtig stolz auf unsere Nationalmannschaft der Metzgerinnen und Metzger. In diesem Beruf ist Wissen, Präzision und gute Technik gefragt.“ In den Betrieben unserer Region entstehe diese Qualitätsarbeit durch eine exzellente Ausbildung.

„Das Können dieser Menschen wird durch die berufliche Bildung möglich gemacht. Wer sein Wissen und seine Fähigkeiten mit den Besten der Welt messen kann, verdient großen Respekt“, sagte Mehlich. Laut dem Hauptgeschäftsführer müssen die hohen Qualitätsstandards der betrieblichen Ausbildung in einem guten Bildungssystem feste Bausteine sein.

Metzgermeister Philipp Sontag macht sich auch abseits der WM für seinen Beruf stark: Sontag hat sich zum Fleischsommelier ausbilden lassen. Als Fleisch-Sommelier ist es seine Aufgabe, Verbraucher beim Fleisch-Einkauf beratend zur Seite zu stehen und unter anderem das Bewusstsein für eine artgerechte Tierhaltung, Qualität und Regionalität zu schärfen. Er will mit der Teilnahme an der Weltmeisterschaft auch auf die Bedeutung des Fleischerhandwerks hinweisen. Mit seinen Kollegen kämpfe er Tag für Tag gegen die Billigfleischkonkurrenz, die ein Kilo Schweinefilet für unter zehn Euro verschleudere.

Für Sontag steht fest: „Je weniger Handwerksmetzger es gibt, desto mehr Fleischfabriken schießen aus dem Boden.“ Hauptgeschäftsführer Mehlich: „Das Team um Philipp Sonntag hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig gutes Handwerk für die Region ist – sonst können wir in ein paar Jahren nur noch Wurst aus industrieller Fertigung kaufen.“

Tobias Mehlich mahnt: „Wenn es in den meisten Orten zwischen Jagst und Bodensee keine Metzgereien mehr gibt, ist unklar, ob die Versorgung der Bevölkerung speziell im ländlichen Raum noch sichergestellt ist.“