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Literaturtag

Lesungen mit drei preisgekrönten Autoren

Isny / Lesedauer: 3 min

Vorschau auf die Isnyer Literaturtage 2018 – Vorverkauf hat begonnen
Veröffentlicht:06.03.2018, 18:47

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Die Isnyer Literaturtage sind seit 20 Jahren fester Bestandteil des Kulturlebens und präsentieren Autoren und Texte in einer Mischung aus Lesungen, einem Kinderprogramm und einem Film. Am 5. März hat der Vorverkauf für die Veranstaltungsreihe begonnen, die von der Kreissparkasse Ravensburg unterstützt wird.

Eine Kooperationsveranstaltung ist die Filmvorführung in der Programmkinoreihe filmreif. Am 10. April wird um 20 Uhr im Neuen Ringtheater Isny in Kooperation mit der Reihe „Filmreif“ „ Paterson “ gezeigt. Paterson ist der Busfahrer der gleichnamigen Kleinstadt in New Jersey. Er folgt einer strengen täglichen Routine und verfasst Tag für Tag in der Mittagspause auf einer Parkbank Gedichte. Die eigentümlichen Bewohner der Stadt sind seine Inspiration. Kultregisseur Jim Jarmusch widmet sich mit seiner Liebe zum Detail und mit gewohnt lakonischem Humor diesen skurrilen Figuren. Die Gedichte, die Busfahrer Paterson verfasst, stammen aus der Feder des New Yorker Dichters Ron Padgett.

Am 13. April liest Olga Grjasnowa um 19.30 Uhr im Refektorium des Isyner Schlosses aus „Gott ist nicht schüchtern“. Die aus Aserbaidschan stammende Autorin weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, Einwanderer in Deutschland zu sein. In ihrem aktuellen Werk fliehen Amal und Hammoudi vor dem Krieg in Syrien und treffen in Berlin aufeinander: Zwei Menschen, die alles verloren haben und von vorne anfangen müssen. Grjasnowas Schilderung ist ein erschütterndes Zeitdokument, für ihren Debütroman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ wurde sie mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis und dem Anna-Seghers-Preis ausgezeichnet.

„Selbstporträt mit Bienenschwarm“ und „Der verschlossene Raum: Beiläufige Prosa“ sind die beiden Titel, aus denen Jan Wagner am 18. April um 19.30 Uhr im kleinen Saal des Isnyer Kurhauses liest. Der Träger des Georg-Büchner-Preises 2017 präsentiert eine Auswahl seines poetischen Schaffens in anderthalb Jahrzehnten, einen Streifzug durch Epochen und Kontinente, der vom ansteckenden Enthusiasmus des Autors für die Welt der Sprache zeugt. Wagner wurde in Hamburg geboren, lebt in Berlin, sein Gedichtband „Regentonnenvariationen“ gewann 2015 den Preis der Leipziger Buchmesse.

Franzobel , einer der populärsten und polarisierendsten Schriftsteller Österreichs, liest am 20. April um 19.30 Uhr Kurhaus aus „Das Floß der Medusa“. Basierend auf der Havarie der legendären französischen Fregatte Medusa am 2. Juli 1816 entwirft er keinen historischen Roman, sondern eine Geschichte zwischen Fakten und Fiktion, die bis ins Unkenntliche vermischt werden. Franzobel ist unter anderem Träger des Ingeborg-Bachmann-Preises 1995, des Arthur-Schnitzler-Preises 2002 und des Nicolaus-Born-Preises 2017. „Das Floß der Medusa“ erhielt den Bayerischen Buchpreis 2017 und stand auf der Vorschlagsliste für den Deutschen Buchpreis 2017.

Der Frühschoppen im Rahmend des Schreibwettbewerbs findet traditionell zum Ende der Isnyer Literaturtage im Haus Tanne in Eisenbach statt. In gemütlicher Atmosphäre bei Klaviermusik präsentieren die Gewinner am 22. April, um 10.30 Uhr ihre Texte zum Thema „Gehen wir noch ein paar Schritte“.

Zwei Schauspieler der Württembergischen Landesbühne Esslingen bestreiten am 22. April um 15 Uhr im Kurhaus das Kinderprogramm, die Lesekiste „Rico, Oskar und die Tieferschatten“. Die szenische Lesung für Kinder ab acht Jahren basiert auf dem Roman von Andreas Steinhöfel, der unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. In kleinen, theaterähnlichen Ausschnitten wird die Geschichte vom „tiefbegabten“ Rico und dem ängstlichen, hochbegabten Oskar erzählt.

Schon am 23. März öffnet in der Wassertorstraße wieder die „Buchzelle“ – zum dritten Mal und pünktlich zum Start der Isnyer Literaturtage. Das Tausch-Prinzip des „öffentlichen Bücherschranks“ ist simpel: Wer Lust hat, kann ein Buch mitnehmen oder selbst eines hineinstellen – im Wissen, das nahezu jedes Buch einen neuen Leser findet, der genreübergreifende Bestand ist immer in Bewegung.