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Trompete

Kräftige Registerfarben

Isny / Lesedauer: 2 min

Sehr gut besuchtes Konzert am Pfingstmontag in der Isnyer Nicolaikirche
Veröffentlicht:25.05.2015, 12:36

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Sehr gut besucht ist das Konzert am Pfingstsonntag mit Elisabeth Fessler und Rafael Ohmayer, Trompeten, sowie Christina Dürr, der neuen Kantorin der evangelischen Kirchengemeinde Isny, in der in Nicolaikirche gewesen.

Ein beliebtes Eröffnungsstück ist Georg Friedrich Händels „Einzug der Königin von Saba“ aus seiner gleichnamigen Oper. Strahlender Trompetenklang der beiden Solisten füllte von der Empore herab das Kirchenschiff und wurde von der Orgel begleitet, sozusagen dem dritten Blasinstrument.

Zu Herzen gehend und von tiefer Frömmigkeit beseelt sind in Johann Sebastian Bachs „Bist du bei mir“ die Zeilen „…geh ich mit Freuden zum Sterben und zu meiner Ruh – ach, wie vergnügt wär so mein Ende, es drückten deine schönen Hände mir die getreuen Augen zu“. Bewundernswert bei Trompeterin und Trompeter sind ihre Geschmeidigkeit der Tongebung, ihr Pianoansatz, das Ineinandergreifen und Verzahnen der Figuren.

Pachebels „Kanon“ erfreut sich großer Beliebtheit

Auch im weiteren Programm war Barockmusik bestimmend. Für diese Triobesetzung arrangiert: Alessandro Marcellos „Concerto in d“ und eine Aria mit Variationen von Händel. Großer Popularität erfreut sich der „Kanon“ von Johann Pachelbel. Hier litt die sonst raumgreifende Steigerungsanlage der Originalversion unter einer durchs Arrangement etwas gestutzten Fassung.

Als Orgelsolistin ganz in ihrem Element war Christina Dürr bei Felix Mendelssohn-Bartholdys Orgelsonate op. 65. Kräftige Registerfarben („Allegro maestoso“) kontrastierten mit der zarten Melodieführung der ‚gedackten‘ Labialpfeife im Adagio-Satz. Im hochvirtuosen Fugen-Schlusssatz bringt der klassizistische Romantiker Mendelssohn zu Gehör, was er von seinem großen Vorbild Bach alles gelernt hat.

Ganz Romantiker ist Josef Gabriel Rheinberger, der schon als Siebenjähriger den Organistendienst in seiner Heimatstadt Vaduz versah. In seinem Abendlied „Bleib bei uns, denn es will Abend werden“ verschmolzen die einander ablösenden Trompetenlinien, einfühlsam von der Organistin gestützt.

Zum Schluss: Fein abgestufte Terrassendynamik sorgte in Antonio Vivaldis „Concerto in C“ für einen plastischen Raumeindruck.

Der langanhaltende Applaus wurde mit einem Sonatensatz von Georg Philipp Telemann belohnt.