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Hallgebäude

Geldgeschenke fürs Hallgebäude

Isny / Lesedauer: 2 min

Minister Guido Wolf überreicht Förderbescheid – Isnyerin spendet fast 500 000 Euro
Veröffentlicht:24.05.2018, 18:45

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Wenn ein Minister persönlich kommt, um einer Stadt einen üppigen Förderbescheid zu überbringen, ist das eigentlich eine große Sache. Nicht anders wäre der Besuch von Guido Wolf ( CDU ), in Baden-Württemberg zuständig für Justiz, Europa und Tourismus, diesen Mittwoch in Isny zu bewerten. Immerhin ist jetzt amtlich, dass aus der Tourismusförderung des Landes 383 179 Euro für die Kernsanierung des Hallgebäudes am Marktplatz kommen, im Speziellen für den Umzug der Tourist-Info aus dem Kurhaus.

Doch eine Nachricht, die Bürgermeister Rainer Magenreuter und Bauamtschef Claus Fehr (Wolf saß im historischen Sitzungssaal auf dem Stuhl zwischen den beiden) ebenso beiläufig wie freudig bekannt gaben, stahlen Minister und Fördersumme aus lokaler Perspektive die Show: Eine Isnyer Bürgerin, die anonym bleiben möchte, spendet noch einmal fast eine halbe Million Euro für die neue Heimat von vergrößerter Stadtbücherei, Isny Marketing GmbH (IMG) und Tourist-Info.

Da die Städtebauförderung fürs Hallgebäude wie berichtet ebenfalls um fast 500 000 Euro höher ausfällt als erwartet, summieren sich die „Geldgeschenke“ fürs Hallgebäude auf fast eine Million Euro. Umgekehrt gerechnet: Von der Bausumme (4,77 Millionen Euro) hat die Stadt nach Anrechnung der staatlichen Fördermittel (rund 2,3 Millionen Euro) und der Spende rund zwei Millionen Euro zu stemmen. Die Stadträte der drei Rathausfraktionen, Markus Immler (Freie Wähler), Alexander Sochor (CDU) und Edwin Stöckle (SPD), die Minister Wolf willkommen hießen, vernahmen die Zahlen mit überraschtem Wohlwollen.

Magenreuter nannte den Zuschuss aus der Tourismusförderung ein „Sahnehäubchen“ und erläuterte Wolf sämtliche Maßnahmen am Marktplatz und im Sanierungsgebiet „Südliche Altstadt“ samt entsprechender Investitionen. Stefan Glauninger vom Stadtbauamt präzisierte mit Grundrissen sein „Projekt“ Hallgebäude und dessen künftige Nutzung, ergänzt von IMG-Geschäftsführerin Bianca Keybach.

Angesichts der Millionensummen zeigte sich der Minister verständig: „Sie sind froh über jeden, der kommt und was bringt.“ Was Bauamtschef Fehr zur launigen Replik veranlasste: „Sie dürfen öfters kommen.“ Und Wolf versprach – nachdem Magenreuter darauf hingewiesen hatte, dass Fördermittel des Landes auch „bayerische Wirtschaftskraft nach Isny “ holten – genau das zu tun: „Auf Kommunen im Grenzbereich schauen wir besonders, dass sie nicht abtrünnig werden.“

Laut Wolf ist der Tourismus in Baden-Württemberg „eine Erfolgsgeschichte mit vielen Leuchttürmen, zu der das Allgäu ganzjährig dazugehört“. Sein Ministerium fördere „Tourist-Informationen besonders, weil der Gast Infos aus einer Hand will, und sie geeignet sind, den Tourismus qualitativ zu fördern“. In den wolle das Land weiter investieren angesichts von 53 Millionen Übernachtungen 2017 in Baden-Württemberg und „330 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, mehr als im Fahrzeugbau und nicht exportierbare Arbeitsplätze“, hob Wolf den Wirtschaftszweig hervor.