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Unternehmerstammtisch

Dienstleister auf die Verlass ist

Isny / Lesedauer: 4 min

Unternehmerstammtisch von „Isny Aktiv“ diskutiert über Arbeitsrecht und Arbeitsmarkt
Veröffentlicht:20.06.2018, 17:54

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Der Unternehmerstammtisch von „Isny aktiv“ hat sich diesmal im Refektorium des Schlosses getroffen, um über Arbeitsrecht und Arbeitsmarkt zu diskutieren. Eingeladen waren Fachleute der Anwaltskanzlei Wölfle und Kollegen aus Ravensburg, die in Isny eine Dependance unterhält, und die P@I Personaldienstleitung Isny.

Vielen Fragen von Unternehmern, deren Führungspersonal und rege Gespräche kreisten um rechtlich Mögliches und Erlaubtes im Firmenalltag. Die geladenen Fachleute, unter ihnen die in Isny aufgewachsene Rechtanwältin und Wirtschaftsmediatorin Alexandra Zimmer , boten hier Hilfestellung an: „Wir verstehen uns als Partner an der Seite der Unternehmer, denen wir zu Wachstum und Erfolg verhelfen wollen und wo nötig auch zu einem optimalen Betriebsklima.“

So zeigte Zimmer mit einem überzeichneten Negativbeispiel, wie eine Stellenausschreibung aus rechtlichen Gründen nicht formuliert werden darf, wenn nach einer „weißen, deutschen kaufmännischen Angestellten ohne Kopftuch“ gesucht werde, die „nicht schwanger, im Allgäu aufgewachsen, ohne Migrationshintergrund und streng katholisch“ sein sollte. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gebe die rechtliche zulässige Richtung vor, erläuterte die Anwältin. Vertretbar seien Formulierungen wie: „Sie sind belastbar, engagiert, teamfähig und selbständiges Arbeiten gewohnt.“

Weitere Diskussionsthemen waren: Was tun, wenn ein Mitarbeiter ständig zu spät kommt? Wenn jemand Betriebseigentum stiehlt oder mutwillig beschädigt? Wenn eine Person den Betrieb ständig schlecht redet? Wenn ein Mitarbeiter einen anderen tätlich angreift? „Wenn Sie alle gleich rausschmeißen würden, dann haben Sie bald keine Mitarbeiter mehr“, lautete Zimmers Pauschalprognose.

Mediatorin zeigt Lösungswege auf

Denn: Konflikte, Unzufriedenheit und Grenzüberschreitungen gebe es in Betrieben tausendfach. Die ausgebildete Mediatorin zeigte Möglichkeiten auf, wie einvernehmliche, außergerichtliche Lösungen herbeigeführt werden können, bei denen Beziehungen nicht beschädigt zurückbleiben, keine Seite ihr Gesicht verliert und vielleicht sogar ermutigt werden, dass neues Vertrauen entstehen kann. Ein Mediator müsse sich dabei konsequent neutral verhalten.

Mediation bedeute, ergebnisoffen die Standpunkte zu „bewegen“, zu überdenken und Schritt für Schritt einer Lösung entgegenzuführen.

Zimmer erläuterte, dass sie in ihrem Beruf je nach Bedarf eine doppelte Rolle eindeutig einnehmen müsse. Als Anwältin für Arbeitsrecht sei sie für ihre Mandanten parteiisch, als Mediatorin wahre sie für beide Parteien absolute Neutralität. Sie widersprach auch dem Vorurteil, dass Rechtsanwälte ihren Kunden Geld aus der Tasche zögen, ein Beratungsgespräch sei immer der erste Schritt und dessen Kosten sowieso „gedeckelt.“ Resultat sei meist schon eine konkrete und mögliche Handlungsanweisung, anhand der ihr Kunde entscheiden könne – oder auch nicht. Bei einer längeren Begleitung eines Mandanten sorge sie für Kostentransparenz.

Die Geschäftsführer Barbara Keuschnig und Michael Leuze erläuterten das Portfolio der P@I Personaldienstleistung Isny, „als Partner für Menschen, die einen Job suchen“, und für Unternehmer mit dringendem Personalbedarf: „Dann kümmern wir uns um Engpässe und bieten Lösungen.“ In einer Zeit von Fast-Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel seien sie „die Brücke auf dem eng gewordenen Arbeitsmarkt“.

Ihr Spektrum sei in beide Richtungen ausgerichtet: „Wir rekrutieren den passenden, qualifizierten Mitarbeiter, den dann das Unternehmen selbst anstellen kann – oder, wenn das Risiko zu groß erscheint, kann der Mitarbeiter auch bei uns angestellt werden und wird von uns verliehen.“

Keuschnig und Leuze fühlen sich auch zuständig für Berufsein- oder -umsteiger, die P@I anstellen könne, damit sie dank vielfältiger, gewachsener Beziehungen die Möglichkeit bekämen, verschiedene Branchen kennenzulernen: „Viele haben schon durch uns genau das Richtige gefunden.“

Oft Menschen mit schwierigen Biografien

Häufig sei P@I auch für Leute mit „Vermittlungshemmnissen“ erfolgreich gewesen: Wenn etwa beim intensiveren Kennenlernen feststellt werden konnte, dass Fähigkeiten höher zu bewerten seien als „Mängel“, die zunächst auffällig gewesen seien. Hier gehe es schließlich immer um Menschen mit oft schwierigen Biografien.

Beide Geschäftsführer betonten, dass sie als Personaldienstleister außerdem den ständigen Wandel des Arbeitsmarktes im Auge hätten. Sei es bei einer Person, die eine Arbeit sucht, oder bei einer Firma, die dringend eine Lösung benötige. Jeder „Fall“ sei eine Herausforderung. „Und jedes Mal sind wir glücklich, wenn wir weiterhelfen können“, schlossen Keuschnig und Leuze.