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Gemeinderatssitzung

„Was wir schultern müssen, können wir schultern“

Hergatz / Lesedauer: 3 min

Rekordhaushalt auch in Hergatz – Knapp 1,5 Millionen Euro wandern in Rücklagen
Veröffentlicht:06.03.2018, 19:11

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Mit sehr erfreulichen Zahlen zum Haushalt 2018 hat der Hergatzer Kämmerer Frank Achberger in der jüngsten Gemeinderatssitzung aufwarten können. Achberger sprach angesichts steigender Einnahmen und einem Gesamtvolumen von gut 8 Millionen Euro von einem Rekordhaushalt.

Er stellte die Eckpunkte des Zahlenwerks vor. Haushaltsberatung und -beschluss erfolgen in zwei Wochen in einer Sondersitzung. Die Gemeinde erwartet im laufenden Geschäft, dem sogenannten Verwaltungshaushalt, gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 800 000 Euro auf knapp 4,3 Millionen Euro. Hierzu tragen deutlich höhere Einnahmen aus Gewerbesteuer, Einkommensteueranteil und Schlüsselzuweisung bei.

Achberger ging auch auf die Kreisumlage ein, deren Umlagesatz um einen halben Prozentpunkt gesenkt wurde. Das kontinuierliche Herunterfahren der Belastung für die Gemeinden sei schon ein Lob an den Landkreis wert, stellte der Kämmerer fest. Erwirtschaftet wird im laufenden Geschäft ein Überschuss von gut einer Million Euro. Der fließt als Zuführung in den Vermögenshaushalt, aus dem die Investionen bestritten werden. „Was wir schultern müssen, können wir schultern und das ohne Neuverschuldung“, sagte Achberger zu den anstehenden Aufgaben.

Mit fast 700 000 Euro an Ausgaben rechnet Achberger bei den Dorferneuerungsmaßnahmen Friedhofsmauer Wohmbrechts und Straße „Am Kirchberg“. Hier fließen aber rund 60 Prozent wieder an Fördergeldern herein. Für die Feuerwehrgerätehäuser ist ebenfalls Geld eingestellt: 572 000 Euro für das Maria-Thanner Haus und damit gut die Hälfte der veranschlagten Baukosten. Für das Haus der Wohmbrechtser Wehr sind 120 000 Euro angesetzt, und zwar für Planungskosten und Grunderwerb, wie Bürgermeister Uwe Giebl erläuterte.

Der Breitbandausbau wird mit knapp 400 000 Euro zu Buche schlagen. Aus dem Breitband-Förderprogramm des Freistaats erwartet Hergatz im Gegenzug Einnahmen von gut 230 000 Euro. Weitere Ausgaben im fünfstelligen Bereich werden unter anderem fällig für Investitionen in Regenwasserkanal, Turnhalle Wohmbrechts, Parkplätze Schwarzenberg und die Ersatzbeschaffung für einen über 100 Jahre alten Tresor im Rathaus.

Knapp 1,5 Millionen Euro können heuer den Rücklagen zugeführt werden. Achberger regte an, sich Gedanken über die Bewässerung des Sportplatzes Wohmbrechts zu machen. Es sei schade um das Trinkwasser, mit dem man das Rasenfeld besprenge. Das verursache jährlich gut 1000 Euro an Kosten. Als mögliche Alternativen nannte Achberger das Bohren eines Brunnens oder das Vergraben eines Tanks als Puffer für das Regenwasser vom neuen Baugebiet. Die Räte nahmen die Ausführungen des Kämmerers zum Haushalt 2018 einstimmig zur Kenntnis.

Positiv war auch, was Achberger zur Jahresrechnung 2017 mitteilen konnte, die nun an den Rechnungsprüfungsausschuss geht. Der Haushalt schloss mit einem Gesamtvolumen von knapp 6,2 Millionen Euro ab. Auch hier hatte es Einnahmenüberschüsse aus dem laufenden Geschäft gegeben, die bei 825 000 Euro lagen.

Den Rücklagen konnten knapp 1,18 Millionen Euro zugeführt werden. Er mache ja schon eine ganze Weile die Hergatzer Haushalte, meinte Frank Achberger dazu. Aber das sei mit Abstand der höchste Betrag gewesen. Wobei die Superlative ja in 2018 weitergingen.