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Hochland räumt Verantwortung ein

Hergatz / Lesedauer: 2 min

Reinigung in Käsefirma verursachte Störfälle im Klärwerk
Veröffentlicht:22.07.2015, 16:02

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Der Störfall, der vor vier Wochen die biologische Reinigungsstufe des Klärwerks Hergatz zum Erliegen brachte, wurde durch Reinigungsprozesse in der Käsefabrik Hochland in Heimenkirch verursacht. Dies hat das Unternehmen am Dienstag eingeräumt. Bei einer Besprechung mit Vertretern des Abwasserzweckverbands Obere Leiblach ( AOL ) und Landratsamt legte der von Hochland beauftragte Fachgutachter das Ergebnis seiner Untersuchungen vor.

Demnach waren auch für die anderen drei Störfälle seit 2011 Reinigungsmittel, die in der Heimenkircher Firma verwendet wurden, verantwortlich. Seit dem jüngsten Störfall kann Hochland sein Reinigungsabwasser nicht mehr über den AOL-Kanal entsorgen.

Dies soll bald wieder möglich sein. Der Abwasserzweckverband erhält das ausformulierte Gutachten zusammen mit einem Schreiben der Firma Hochland. Über dieses werden sich bei einem Treffen am Donnerstag die Vertreter von Hochland, des Zweckverbands und der Behörden unterhalten. Danach entscheidet sich, ob die Käsefabrik schon am kommenden Wochenende Reinigungsabwasser wieder nach Hergatz ableiten darf. „Daran sind alle interessiert“, sagt Verbandsvorsitzender Markus Reichart .

Schwer verschmutztes Wasser gelang in die Leiblach

Die Aufklärungsbemühungen des größten AOL-Einleiters nennt Reichart „hervorragend“. Jetzt gehe man gemeinsam eine Verbesserung der Kommunikation und ein intensives Monitoring für die Abläufe in der Käsefabrik an. Die zusätzlichen Kosten, die der Störfall verursacht hat, wird der AOL später gegenüber Hochland geltend machen, erklärt Reichart.

Die Firma Hochland zeigt sich erleichtert darüber, dass die Vorgänge geklärt sind. Pressesprecherin Petra Berners betont in diesem Zusammenhang, dass das betreffende Reinigungsmittel jahrelang verwendet wurde – ohne dass jemand Bedenken hatte. „Es ist genehmigt und bekannt“, sagt Berners.

Nach dem Störfall vor vier Wochen lag die Reinigungsleistung des Klärwerks nur noch bei 30 Prozent. Deshalb gelangte schwer verschmutztes Wasser über den Ablauf der Anlage in die Leiblach. Hier verendeten Kleinstlebewesen und Fische.

Die Kriminalpolizei ist nach wie vor mit der Sache beschäftigt. Sie ermittelt gegen Unbekannt wegen des Verdachts der Gewässerverschmutzung. Ungeachtet der aktuellen Erklärung der Firma Hochland wird sie diese Arbeit fortsetzen. Denn der Staatsanwaltschaft geht es darum, einen „individuellen Verursacher“ zu finden, also eine natürliche Person, die die Verschmutzung zu verantworten hat.