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Fußgängerüberführung

Fußgängerüberführung am Hergatzer Bahnhof wird angehoben

Hergatz / Lesedauer: 3 min

Gesamtkosten trägt die Bahn - Räte stimmen Kreuzungsvereinbarung zu
Veröffentlicht:07.03.2018, 17:36

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Die Fußgängerüberführung am Bahnhof Hergatz muss im Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Lindau angehoben und ertüchtigt werden. Die Hergatzer Räte gaben jetzt grünes Licht für die Kreuzungsvereinbarung.

Markus Blersch und Matthias Peetz von der DB Netz stellten in der jüngsten Sitzung die Pläne auf diesem Streckenabschnitt vor. Die Bauarbeiten für die Oberleitungsanlagen und Gleiserneuerungen werden am 12. April nächsten Jahres anlaufen, nachts werde nicht gebaut, informierte Blersch. Der Zugbetrieb sei dann bis zum Sommer lahmgelegt, die Beförderung von Fahrgästen erfolge über Schienenersatzverkehr. Die Überführung am Bahnhof, die von Fußgängern und Radfahrern genutzt wird, muss um einen Meter angehoben werden, führte Matthias Peetz aus. Er ging auf Änderungen in der Planung gegenüber dem Vorjahr ein, darunter eine Stütze, die versetzt werden musste.

Dass nunmehr auch der Neigungswinkel beim Auslaufen des Stegs größer geworden ist, kritisierten mehrere Räte. Bis zu 15,5 Prozent Gefälle seien zuviel, so die einhellige Meinung. Hier müsse nachgebessert werden. Gerhard Pahl vom Kemptener Ingenieurbüro Schütz gab den Räten recht. Die Situation ließe sich planerisch durchaus entschärfen. Behindertengerecht sei der Steg bisher nicht gewesen und werde es auch danach nicht sein, stellte Bürgermeister Uwe Giebl in der Diskussion fest. Peetz erläuterte, dass die Holzbohlen auf dem Steg durch GFK-Platten (glasfaserverstärkter Kunststoff) ersetzt werden. Weiter brauche es einen seitlichen Berührungsschutz, der in die Hände des Baulastträgers, also der Gemeinde übergeht. Für eventuelle Erhaltungskosten dieses Schutzes gebe es von der Bahn eine Ablöse.

Auf Nachfrage erhielten die Räte auch Auskunft zu den Kosten der Fußgängerüberführung. Diese belaufen sich auf 600 000 Euro, getragen werden sie komplett von der Bahn. Angesichts dieser Summe fragte sich Wolfgang Zodel, ob es nicht kostengünstiger sei, das dritte Gleis am Bahnhof zu untertunneln. Das käme um einiges teurer, antwortete Blersch. Der Kreuzungsvereinbarung mit der Bahn stimmte das Gremium bei zwei Gegenstimmen unter der Voraussetzung zu, dass beim Auslaufen des Stegs das Längsgefälle so gering wie möglich zu halten ist und der GFK-Belag gesandet wird, um die Rutschgefahr zu minimieren.

Räte wollen Verbesserung für Fußgänger am Bahnübergang

Zur Sprache kam auch die Situation für Fußgänger am Bahnübergang Hergatz, die bereits Thema im Rat war. Der Gehweg an der Kreisstraße LI 15 endet kurz vor dem Übergang, Fußgänger müssen auf die Straße, um über die Gleise zu kommen. Was eine Gefahr darstellt, die im Zuge der Bauarbeiten beseitigt werden könnte. Markus Blersch meinte dazu, dass man den Übergang, für den es keine Ertüchtigung brauche, zwar im Gleisbereich breiter machen könne. Problem seien dann aber die Leitplanken und Schranken. Hier müssten die Fußgänger die Straße benutzen.

Wenn schon Riesenbaumaßnahmen anstünden, könne man auch die Schranke versetzen, hielt Manfred Scheuerl dagegen und fügte an: „Wir sind die letzten, die noch keinen getrennten Fußweg haben.“ Hier hakte auch Michael Zeh ein. Wenn es nicht möglich sei, die Schranken zu versetzen, könne man auch eine kleine Schranke für Fußgänger anlegen. Blersch, der sich die Situation vor Ort angesehen hatte, will diesen Vorschlag an seinen Kollegen Bernhard Blaas weitergeben.