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Verschmutzung

100 Kubikmeter Gülle fließen in Dürrach

Hergatz / Lesedauer: 2 min

Landwirt hatte wohl vergessen, Hauptschieber an Grube zu schließen – Feuerwehr errichtet Sperren
Veröffentlicht:07.08.2015, 16:42

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Rund 100 Kubikmeter Gülle sind in der Nacht auf Freitag zunächst unbemerkt in die Dürrach geflossen. Die Wasserschutzpolizei Lindau ermittelt.

Wie die Polizei Lindenberg berichet, hatte ein 28-jähriger Landwirt vergessen, den Hauptschieber der Güllegrube zu schließen, als er am Dienstag von einem etwas unterhalb der Grube liegenden zweiten Anschluss Gülle entnahm. Den unteren Schieber, der sich hangabwärts auf einer Weide befindet, schloss er seinen Angaben nach wieder. Vermutlich kam in der Nacht auf Freitag eine Weidekuh gegen den Hebel des unteren Schiebers und öffnete diesen dadurch. Unglücklicherweise war er nicht mit dem am Hebel befindlichen Schloss gegen unbeabsichtigtes Öffnen gesichert, weshalb der Grubeninhalt hangabwärts in einen Entwässerungsgraben floss.

Über diesen Graben gelangte die nahezu unverdünnte Gülle in die etwa 200 Meter entfernte Dürrach, die dadurch auf einer Länge von etwa zwei Kilometer bis zum Waldgebiet „In der Hölle“ verunreinigt wurde. Die umliegenden Feuerwehren, unter anderem Gestratz und Maria-Thann, errichteten nach Rücksprache mit dem Wasserwirtschaftsamt Kempten und dem Landratsamt Lindau kurz vor der Einmündung in die Leiblach im Bereich Muthen eine Sperre, um die ankommende Gülle abpumpen zu können. Da sie glücklicherweise langsamer floss als angenommen, konnte im Lengatzer Tobel eine zweite Sperre errichtet werden. Dort wurde im Laufe des Freitags die Gülle abgepumpt. Die Feuerwehren waren mit 40 Einsatzkräften vor Ort. Auch ein Polizeihubschrauber war zur Aufklärung der Auswirkung auf andere Gewässer im Einsatz. Durch das schnelle Eingreifen konnte verhindert werden, dass die Gülle in die Leiblach und weiter in den Bodensee fließen konnte, berichtet die Polizei.

Sie geht davon aus, dass die Dürrach stark verunreinigt wurde; ein Fischsterben wurde aber nicht beobachtet. Der Entwässerungsgraben und die Dürrach müssen im betroffenen Bereich noch gespült werden.