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Gewerbegebiet Brühl komplett belegt

Fronreute / Lesedauer: 3 min

Die Plätze waren schnell vergeben – Gewerbesteuereinnahmen haben sich verdoppelt
Veröffentlicht:20.08.2020, 16:45

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Die letzte noch freie Parzelle hat die Gemeinde Fronreute nun im Gewerbegebiet Brühl im Ortsteil Blitzenreute vergeben, wiederum an eine heimische Firma.

Dass der Bedarf an Flächen für Firmen groß und damit auch der Handlungsbedarf entsprechend gewesen ist, zeigt folgende Tatsache: 2018 beschlossen, erst vor einem Jahr fertig erschlossen und nun komplett vergeben. Bereits 2018 hatte Bürgermeister Oliver Spieß mit einer solchen Entwicklung im Blitzenreuter Gewerbegebiet Brühl gerechnet. Bemerkenswert auch, dass es sich bei den Firmen – deren Name war bisher kein Thema in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung – um einheimische Unternehmen handelt. Zum Gewerbegebiet gehören acht Teilflächen, wobei nur ein Teil des 3,5 Hektar großen Areals bebaut ist.

Das Gewerbegebiet erstreckt sich direkt am Blitzenreuter Ortsausgang in Richtung Wolpertswende auf der Höhe über dem Schussental und zwar auf beiden Seiten der Straße. Die bisherigen Baustellen zeigen auch architektonisch eine durchaus ambitionierte Bebauung nicht im Garagen- oder Wellblechhütten-Format.

Das Gewerbegebiet liegt auch nicht außerhalb des Dorfes, sondern schließt sich direkt an die bisherige Bebauung an. Damit ergibt sich insgesamt auch eine bemerkenswerte bauliche Entwicklung in diesem Teil des Dorfes Blitzenreute , das nur im Ortskern um die Kirche noch an die über Jahrhunderte übliche agrarische Prägung erinnert. So ist unterhalb der Kirche erst dieses Jahr der mehrstöckige Bau des Berger Unternehmers Klaus Wiedemann und der Sankt Elisabeth-Stiftung bezogen worden (betreutes Wohnen, katholisches Pfarrbüro, Gemeinderäume, Physiotherapie). Dieses Gebäude liegt wiederum direkt gegenüber dem 2009 eröffneten Wohnpark St. Martinus (Wohnen für Senioren / Pflege) – ebenfalls der kirchlichen Elisabeth-Stiftung. Gegenüber finden sich Reihenhäuser für Familien und direkt im Anschluss die ebenfalls noch neuen drei Einheiten der Firmengruppe Müller. Letztlich entsteht nun so eine Durchmischung von Wohnen, Arbeiten und Sozialem – immerhin war das erste Haus im nachmaligen Gewerbegebiet Brühl die Unterkunft für Sozialfälle und Asylbewerber in der Gemeinde.

Auch das andere Gewerbegebiet in der Gemeinde ist vollständig vergeben, es liegt außerhalb des Weilers Baienbach an der Straße nach Kellenried. In Fronhofen vollzieht sich die gewerbliche Entwicklung bisher im Rahmen der bestehenden Strukturen. Im Ortsteil Staig errichtet die Firma Schmieder derzeit an der Bundesstraße einen Neubau für das stark gewachsene Dienstleistungsunternehmen.

Mit Blick auf den Gemeindehaushalt lässt sich feststellen, dass sich die Gewerbesteuereinnahmen Fronreutes von 2005 bis 2018 von 489 000 Euro auf über eine Million Euro verdoppelt haben. Diese Mehreinnahmen tragen dazu bei, die steigenden Kosten für Schulen und Kindergärten stemmen zu können. Und nicht zuletzt zeigen diese Entwicklungen die Vitalität des ländlichen Raums in Oberschwaben, da es in allen Landgemeinden und Dörfern ähnliche Entwicklungen gibt, die sich wohltuend von den so genannten Speckgürteln um die Städte in anderen Regionen absetzen.