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Ergebnishaushalt

Fronreuter Ergebnishaushalt schließt mit Verlust

Fronreute / Lesedauer: 3 min

Erstes Halbjahr lässt aber auf vertretbares Haushaltsergebnis hoffen
Veröffentlicht:23.07.2021, 15:54

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Der Ergebnishaushalt wird zwar mit einem geplanten Verlust abschließen, doch wird dieser in Fronreute geringer ausfallen wie befürchtet – so der Stand heute.

Lieber mit dem schlimmsten Fall rechnen, dann ist die Erleichterung groß, wenn es dann doch noch vertretbar ist. Dieser Grundsatz ist bei der Erarbeitung des Haushalts zumindest in Landgemeinden durchaus üblich, und auch die Fronreuter Kämmerin Daniela Fießinger hat dies bei der Planung des Etats im zweiten Corona-Jahr berücksichtigt.

Die Ergebnisse aus dem ersten Halbjahr und auch die Zahlen aus der aktuellen Steuerschätzung lassen daher hoffen. Aber gewiss ist noch nichts. Denn die große Unbekannte in der Rechnung bleibt der Fortgang der Pandemie. Das ist auch der Unterschied zur Finanzplanung in Unternehmen: Der Umsatz des ersten Halbjahres ist ein Faktum, aber die Schätzung der Steuereinnahmen bleibt eine Schätzung.

Aber nimmt man die aktuellen Zahlen, dann lägen die Gewerbesteuereinnahmen ganz ordentlich über dem Plansatz (900 000 Euro) und die aus der Grundsteuer B (Wohn- / Gewerbegrundstücke) immerhin über den geplanten 485 000 Euro. Was den Anteil an der Einkommenssteuer angeht (geschätzt 3,1 Millionen Euro), so wird dies unter dem Ansatz sein. Sicher sind hingegen zwei weitere Einnahmequellen: So sind die erwarteten Zuschüsse von addiert 3,7 Millionen Euro nach wie vor im Plan. Und erfreulich waren die Einnahmen aus den Grundstücksverkäufen, die als außerordentliches Ergebnis gelten.

Laut Planansatz geht Fronreute im Etatjahr von ordentlichen Erträgen von addiert 10,76 Millionen Euro aus – darunter Steuern, Zuweisungen, Entgelte. Die Aufwendungen werden aber nach wie vor höher sein. Bei den großen Ausgabenblöcken – Personal, Kindergärten, Schulen – sind keine großen Abweichungen zu erwarten.

Auch wenn das Defizit nicht so sein wird wie befürchtend geplant in Höhe von 1,18 Millionen Euro, wird der Ergebnishaushalt 2021 aber dennoch mit einem Verlust abschließen – mit sehr großer Wahrscheinlichkeit.

Mit Blick auf die Investitionen hat Fronreute nun einige der für 2021 vorgesehenen Projekte geschoben, oder man ist nicht so viel angegangen, wie zunächst geplant. Daher wird die Summe der Investitionen auch deutlich unter den im Plan stehenden rund 15 Millionen Euro liegen – teils gegenfinanziert durch eingeplante Zuschüsse. Zumindest nicht 2021 steigt Fronreute beispielsweise in die Projekte Bücherei und Schenkenwaldbrücke ein. Sicher hingegen ist, dass die noch ausstehenden 3,3 Millionen für die Grundschule Blitzenreute abgerufen werden, um dieses Projekt nun abzuschließen.

Da nicht alle Investitionen anstehen, sieht Fießinger auch keinen Anlass, alle vorgesehenen Darlehen aufzunehmen. Das wiederum hat Auswirkungen auf den Finanzhaushalt, der die Geldflüsse der Gemeinde abbildet. Entsprechend werden die Schulden im Dezember dann auch nicht „plangemäß“ bei rund 15 Millionen Euro liegen, inklusive Wasserversorgung, sondern doch darunter. Der aktuelle Zwischenstand und die Schätzungen erlauben aber noch nicht die Nennung belastbaren Zahlen.