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Thomas Nicolai, der Mann mit den tausend Stimmen

Dietmanns / Lesedauer: 2 min

Multitalent begeistert zusammen mit Keyboarder Roland Neumann im Dietmannser Adler
Veröffentlicht:08.12.2014, 15:54

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Dass Adler-Wirt Dieter Hierlemann ein goldenes Händchen für die Auswahl guter Kabarettisten hat, ist bekannt. Was sich aber am Samstag mit dem Auftritt von Thomas Nicolai und Keyboarder Robert Neumann auf der Adler-Live-Bühne abgespielt hat, war nicht nur genial sondern auch noch äußerst „urst“ (altes DDR-Wort).

Junge, Junge, was erwartet uns denn jetzt, haben sich wohl einige Gäste beim elektronischen „Warm-Up“-Auftritt des barfüßigen Elektro-Duos „Traffic Noir“ gedacht. Gekleidet in weiße Jogging-Anzüge und mit weißen Techno-Sonnenbrillen boten sie den Gästen ein unerwartetes Spektakel, das für Stimmung sorgte. Was dann aber folgte, war Hochgeschwindigkeits-Comedy mit Lachgarantie. „Tanzt und klatscht – seid einfach „urst“, trällerte Nicolai von der Bühne herunter. Eine Aufforderung, die sich das Publikum keine zwei mal sagen ließ. Mit im Programm hatte der Kabarettist neben seinem Keyboarder Roland Neumann auch Namen wie Thomas Gottschalk, Max Raabe, Helge Schneider, Otto, Klaus Kinski oder Udo Lindenberg. Persönlichkeiten, die der Künstler mit Bravour parodierte. Selbstverständlich haben auch die Schwaben ihr Fett abbekommen. Ein Volk, das Berlin mittlerweile einnehme, was jedoch keinesfalls die Allgäuer betreffe, sondern vielmehr das „Pack“ aus Stuttgart, sang Nicolai als Chansonette Madame Giselle. „Wir sind aber schon, froh, dass es keine Sachsen sind“, lästerte der Kabarettist.

Bemerkenswert komisch gibt sich Nicolai auch in der Rolle eines verarmten spanischen Matadors, der sich lautstark über die Einkommensteuer-Nachzahlung beschwert. Auch als Bauchredner mit Puppe Joschi machte sich das Multitalent beim Publikum beliebt und bewies hüpfend und tanzend eine bemerkenswerte Kondition. Zusammen mit Robert Neumann bildet Nicolai seit 20 Jahren ein eingeschworenes Team. In der Pause und nach der Veranstaltung war vom Publikum immer wieder zu hören: „Mensch, sind die gut.“