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Musikalisches „Duett“ auf hohem Niveau

Christazhofen / Lesedauer: 3 min

Nach zehn Jahren geben die Musiker aus Christazhofen und Beuren gemeinsam ein Konzert
Veröffentlicht:19.11.2017, 19:02

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2007 haben die Musikkapelle Beuren und der Musikverein Christazhofen zum letzten Mal ein gemeinsames Konzert gegeben. Nach zehn Jahren trafen sie sich nun am Samstag in der bestens gefüllten Turn- und Festhalle in Christazhofen wieder und bescherten den Zuhörern einen stimmungsvollen Abend auf hohem musikalischem Niveau.

Die Musikkapelle Beuren mit Christian Beemelmans am Dirigentpult übernahm den ersten Teil des Abends. „Euphoria“ von Martin Scharnagel (geb. 1988) war ein geplflegter Konzertmarsch mit zahlreichen dynamischen und klanglichen Schattierungen, die sich in „Legends of Gold an Green“ von Thomas Doss (geb. 1966) fortsetzten. Fein gezeichnete Stimmungen und prächtige Harmoniewechsel verliehen dem Stück zusätzlichen Glanz.

„Lux Aurumque – Light and Gold“ von Eric Whitacre (geb. 1970) glitt auf angenehmen Reibungen sanft dahin, während die „Iberian Escapades“ von Robert Sheldon (geb. 1954) mit spanischem Stolz und Temperament aufwartete. Bei den Auszügen aus dem Musical „Aladdin“ von Alan Menken (geb. 1949) spürte man lastende Sonne und glühenden Sand in den orientalischen Klängen, die sich mitb Ragtime und Jazz zu einem angenehmen Mix verbanden. Es machte Spaß, dieser Musik in der Darstellung der vielfältigen Charaktere und Stimmungen zu folgen.

In „A Song for Japan“ von Steven Verhelst (geb. 1981) hatten die Posaunen ihren großen Auftritt, gemahnten an das große Erdbeben und die Fukushima-Katastrophe in Japan und das ganze Ensemble stimmte mit einer breiten Hymne mit vielen Vorhalten ein, ein weicher Klangteppich hüllte die Zuhörer ein. Mit „Domi Adventus“ aus der Marsch-Trilogie über den Seefahrer Abel Tasman von Alexander Pfluger (geb. 1970) beendete die Musikkapelle Beuren den ersten Teil des Abend.

Nach der Pause übernahm der Musikverein Christazhofen unter der Leitung von Dirigent Norbert Kolb. Die Eröffnungsfanfare zu den olympischen Spielen in Seoul „The Olympic Spirit“ von John Wiliams (geb. 1932) steckte trotz der getragenen Melodie voller Energie und vibrierender Erwartung.

Christazhofener waren in bester Spiellaune

Die „Alvamar Overture“ von James Barnes (geb. 1949) besaß eine ungeduldig voran drängende Grundstimmung, begleitet von gestochen scharfen Blech-Akzenten und einer butterweichen Melodie im Mittelteil. Herrlich zu hören, wie der Musikverein der Dynamik folgte, die in den Melodien und rhythmischen Strukturen des Werks angelegt war.

„Tanz der Vampire“ von Jim Steinman (geb. 1947) war in seiner Vielfalt nicht weniger eindrucksvoll und zeigte die klanglichen Möglichkeiten eines Blasorchesters exemplarisch auf – ein fesselndes Stück Musik. „Stockholm Waterfestival“ vin Luigi di Ghisallo (1938-2014) fesselte ebenfalls von der ersten Note an. Die Beschreibung von Schwedens Hauptstadt vereinigte zahlreiche Stilrichtungen und zeichnete ein lebendiges Bild einer lebendigen Stadt. Der Musikverein zeigte sich in bester Spiellaune und mit einer ausgereiften Gestaltungskraft.

„Mens sana in corpore sano“ von Geert J. Sprick war für einen Marsch ungewöhnlich ernst und technisch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Präzise und einfühlsam agierte der Musikverein auch hier. In beiden Kapellen überwiegen junge Gesichter und so braucht man sich um die Blasmusik in der Region nicht zu sorgen. Sie ist zukunftsträchtig und bewegt sich auf sehr hohem Niveau.