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Bergfest

Gemeinde Berg feiert ihr Heimatfest auf Abstand

Berg / Lesedauer: 2 min

Mit Fahnehissen, „Wurstsalat to go“ und Gottesdienst im Freien
Veröffentlicht:10.08.2020, 05:00

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Überall im Gemeindegebiet wehen die gelb-roten Fahnen, auch wenn der Musikverein als Veranstalter das Bergfest 2020 coronabedingt abgesagt hat. Ganz wollten sich die Berger die Freude aufs Bergfest offensichtlich doch nicht nehmen lassen und haben ihre Feierlaune eben dem geltenden Verhaltensmuster angepasst. So wie es die von den Jungmusikantinnen Antonia Wiedemann und Franz Steurer kreierten Fest-Armbänchen sagten: „Bergfest 2020 – dahoim“.

Privat-Hocketen statt Mega-Zelt-Event

Und so reduzierte sich das „höchste Fest“ im Schussental heuer vom Mega-Zelt-Event dank des sonnigen Wetters zu kleinen Privat-Hocketen in Häusern und Gärten. „Damit zumindest ein bisschen Bergfest-Feeling aufkommt, bieten wir Wurstsalat zum Abholen“, annoncierte der Musikverein im Gemeindeblatt. Ein Angebot, das gerne angenommen wurde; ein paar Hundert fertig vorbereitete Salatschüsseln wanderten über die Theke. Begleitet wurde die Essen-fassen-Aktion von einer kleinen Besetzung der Trachtenkapelle.

Trachtenkapelle spielt Bergfestmarsch und hisst die Fahne

Nicht nur hier traf man auf Live-Musik bei einem Musikfest, das es gar nicht gab. Denn „öffentlich findet gar nichts statt“, war man sich beim Musikverein wie auf dem Rathaus einig und freute sich, dass sich alle an diese Parole gehalten hatten: Die Trachtenkapelle hat ihre erste Gesamtmusikprobe in diesem Jahr auf der Festwiese abgehalten und dabei ihre Fahne gehisst und den traditionellen Bergfestmarsch gespielt. Und die Bergfesttrommler schmissen sich in Montur, um am Freitagabend auf dem Rathausplatz die Ortsfahne hochzuziehen und mit Trommlermärschen, Heimatlied, Fahnen und Mützen zum Himmel werfend, ihren eigenen Heimatfestauftakt zu zelebrieren. Zuschauer null. Um sich an die geltenden Abstandsregeln und Hygienevorschriften zu halten, haben die Jungs auch aufs Antrommeln verzichtet. „Das Risiko wollten wir anderen und auch uns nicht zumuten“, so Tambourmajor Linus Nagel; Sie freuen sich an ihren Begegnungen während der Zeit des langen Probens und jetzt beim Fahnehissen: „Nächstes Jahr wieder“, hoffen die Burschen.

Alle hoffen auf Normalität im nächsten Jahr

Nächstes Jahr wieder, darauf hoffen auch alle andern. Nächstes Jahr soll wieder ein riesiges Festzelt auf der Bergkuppe stehen, dann soll es wieder einen großen Kinder-Spielnachmittag, ein Bergfestschießen mit einem neuen Schützenkönig, einen Feierabendhock und am Sonntag wieder einen Gottesdienst auf dem Kirchenvorplatz geben, nachdem den eingeschränkten Planungsmöglichkeiten zufolge keine ökumenische Feier stattfinden konnte. Dafür zelebrierte Pfarrer Peter Häring die Sonntagsmesse, die im Freien dank Blasmusikbegleitung und Mitsingen für die Besucher wieder etwas ganz Besonderes war.