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Personensuche

Baindter Feuerwehr bekommt eine Drohne

Baindt / Lesedauer: 3 min

Fliegende Kameras können bei Einsätzen nützlich sein und werden unter den Wehren ausgetauscht
Veröffentlicht:20.06.2018, 12:00

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Die Feuerwehr in Baindt bekommt eine Drohne, die bei Bränden, aber auch bei Hochwasser oder einer Personensuche zum Einsatz kommen kann. Die Baindter Wehr ist eine von zweien im Landkreis, deren Ausrüstung um eine solche fliegende Kamera ergänzt wird. Die zweite Drohne soll nach Wangen gehen. Alle Feuerwehren im Kreis sollen die Drohnen künftig für Einsätze anfordern können.

Drohnen können den Einsatzkräften im Notfall wichtige Dienste leisten. Kreisbrandmeister Oliver Surbeck erklärt das am Beispiel des Feuers in der Ravensburger Kirche St. Jodok: „Da steht man auf der Drehleiter und spritzt Wasser in den Rauch und versucht, den Brandherd möglichst gut zu treffen“, so Surbeck. Mit einer Drohne, die über das Gebäude fliegt und Bilder vom Feuer liefert, könne der Einsatzleiter die Löscharbeiten noch genauer und besser koordinieren.

Auch wenn eine vermisste Person gesucht wird, können Drohnen hilfreich sein: Die für den Landkreis bestellten Geräte sollen nämlich außer mit einer normalen Kamera auch mit einer Wärmebildkamera ausgestattet sein. Eine weitere praktische Funktion für die Feuerwehr sind Messvorrichtungen an den Drohnen, mit denen zum Beispiel der Schadstoffgehalt in der Luft gemessen werden kann. „Wir hatten zum Beispiel schon mal einen Unfall mit einem Tanklastzug, der Salzsäure geladen hatte“, sagt Surbeck. In so einem Fall könnte es für Feuerwehrleute gefährlich sein, zu nah heranzugehen. Aber die Drohne kann über die Unfallstelle drüberfliegen und Messungen vornehmen.

Bis zu 12 000 Euro

Weil die Feuerwehr-Drohnen mit diesen Spezialfunktionen ausgestattet sein sollen und darüber hinaus auch wetterfest und absturzsicher sein müssen, sind sie teurer als Drohnen für den Privatgebrauch. Man müsse pro Gerät und inklusive der Ausbildung der Feuerwehrleute mit 10 000 bis 12 000 Euro rechnen, sagt der Kreisbandmeister. Die Finanzmittel hierfür stellt der Kreistag bereit.

Die Wangener Wehr kann ihre Drohne wahrscheinlich bald in Empfang nehmen, die Kollegen in Baindt müssen sich noch bis nächstes Jahr gedulden. Roland Bucher, Kommandant der Feuerwehr Baindt, freut sich trotzdem schon. „Für uns ist es toll, diese besondere Aufgabe übernehmen zu dürfen“, sagt er. Vor allem jüngere Kollegen seien an solchen technischen Neuerungen interessiert. „Das steigert die Attraktivität des Ehrenamts.“

Spezialausbildung notwendig

„Wir haben schon eine Gruppe gebildet, die dann eine spezielle Ausbildung für die Bedienung der Drohne macht“, sagt Roland Bucher. Dabei gehe es nicht nur darum, die Drohne steuern zu können, es gibt auch rechtliche Rahmenbedingungen, die man beachten muss.

Wobei die Drohnen der Feuerwehren Sonderrechte haben, wie Kreisbrandmeister Oliver Surbeck erklärt. So müssen die Wehren den Einsatz einer Drohne beispielsweise nicht vorher anmelden und haben auch bei der Flughöhe mehr Spielraum. „Aber wir stimmen uns ja sowieso mit der Polizei ab und stehen bei Einsätzen in der Einflugschneise von Flughäfen, wie zum Beispiel im Bereich Waldburg, auch mit dem Flughafen in Verbindung“, sagt Surbeck.

Die Wehren im Landkreis helfen sich gegenseitig aus, so hat zum Beispiel nicht jede Wehr eine große Drehleiter – die wird im Bedarfsfall an die Kollegen weitergegeben. Mit den Drohnen soll es auch so organisiert sein: Die in Baindt und Wangen stationierten Geräte sowie die speziell für deren Bedienung geschulten Feuerwehrleute können von umliegenden Wehren angefordert werden.