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Gartenmöbel

Niederstaufener Maibaumfreunde klauen den Aeschacher Stamm

Lindau / Lesedauer: 3 min

Ansonsten verlief Mainacht in Lindau relativ ruhig
Veröffentlicht:01.05.2013, 13:50

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Die Nacht zum ersten Mai verlief in Lindau und den angrenzenden Gemeinden zum Glück relativ ruhig. Neben wenigen Randalierern hielten sich die meisten Maifreunde an die Regeln des Brauchtums. Sie versteckten Gartenmöbel und andere Dinge, die deren Besitzer dann gestern Morgen wieder suchen durften. Ähnlich ging es den Maibaumfreunden aus Aeschach. Doch die suchten etwas ziemlich Großes. Ihnen ist ihr Maibaum-Stamm abhanden gekommen.

Die Maibaumklausaison 2013 ist sehr ruhig verlaufen, denn die Wasserburger, in den vergangenen Jahren sehr eifrig am Bäumesammeln und Fremdbewachen geklauter Stämme, legten ein Sabbatjahr ein, auch die Schönauer hielten still. Lediglich die Niederstaufener langten kurz mal zu und verwahrten den unbewacht herumliegenden Stamm der Aeschacher für eine Nacht. Diese wiederum nahmen es mit Humor: „Das gehört nun einmal mit dazu. Von uns musste jeder Arbeiten, da gab es keine Kapazitäten zum Bewachen“. Immerhin, die beiden Gruppen werden sich noch einmal treffen. Am Sommerfest der Aeschacher, am 15. Juni, kommen die Niederstaufener auf den Lärchenparkplatz und dann wird gemeinsam gefeiert. So will es schließlich der Brauch.

Den Niederstaufenern, die ja als Maibaumdiebe berühmt-berüchtigt sind, ist nach eigenen Angaben in den vergangenen 30 Jahren kein Baum abhanden gekommen. In diesem Jahr hätte es sich auch nicht wirklich gelohnt, denn es gibt nur einen „Alibibaum“. Grund dafür ist, dass im Zuge der Dorferneuerung die alte Halterung des Maibaumes bereits entfernt wurde, eine neue aber bis jetzt fehlt. So ziert ein Bäumchen nun das Dorf an der Stelle, an der normalerweise einer der höchsten Maibäume des unteren Landkreises in Konkurrenz zum Dorfkirchturm prangt.

Maibaum-Diebe schreckten auch vor dem Kindermaibaum in Heimesreutin nicht zurück. Der Baum von Adrian und Roman Würtz sowie ihren Freunden Thomas und Robert Büchele war bereits am Samstagabend verschwunden. Anstelle des 12,68 Meter langen Stammes fanden sie am Sonntagmorgen nur ein Schreiben, in dem sich Unbekannte zu dem Klau bekannten und einen frisch gebackenen Hefezopf aus dem Hause Würtz als Ablöse verlangten. Die Qualität des Zopfes hat sich wohl herumgesprochen. Nun, es stellte sich heraus, dass Nachbarn die Baumdiebe waren, allerdings hatten sie die Rechnung ohne den Einfallsreichtum der Jungen aufgestellt. Die hatten nämlich den Baum in einer Wiese wiederentdeckt und am Sonntagvormittag wieder zurückgeholt. Den Zopf allerdings haben sie miteinander verspeist.

Leider gibt es alle Jahre wieder auch Leute, die unter dem Deckmantel der Freinacht zu weit gehen. So zum Beispiel eine Gruppe von Jugendlichen, die Anwohnern in der Reutiner Straße aufgefallen war. Die drei jungen Burschen hatten im Bereich des Schulzentrums Stützpfosten eines frisch gepflanzten Baumes zusammengetreten und Werbeplakate abgerissen. Auf sie kommt nun eine Anzeige wegen Sachbeschädigung zu. In Wasserburg beschädigten bislang Unbekannte einen Blumenkübel vor der Sparkasse. Tatverdächtig ist ein betrunkener Schüler, der zuvor schon auf dem Festplatz negativ aufgefallen war. In Bodolz hatten es vermeintliche Spaßvögel in der Grundstraße auf ein neuwertiges Fahrzeug abgesehen: Sie beschmierten es mit Ketchup, Milchprodukten und Eiern. Inwieweit das Stoffdach des Autos dabei beschädigt wurde, kann erst nach einer Reinigung gesagt werden.