StartseiteRegionalOberschwabenBaienfurtDodrimont und Betz schrieben KG-Geschichte

Gemeindehalle

Dodrimont und Betz schrieben KG-Geschichte

Baienfurt / Lesedauer: 3 min

Dodrimont und Betz schrieben KG-Geschichte
Veröffentlicht:10.11.2009, 20:20

Artikel teilen:

100 Jahre Ringen in das war bei der KG -Ravensburg-Vogt Grund zum Feiern. Vertreter aus Politik, Sport und Gesellschaft sowie alle aktiven und ehemaligen Ringer und Funktionäre waren zur großen Gala in die er Gemeindehalle eingeladen. Mit dabei die ganz Großen: Karl Dodrimont und Willi Betz.

Interessanter und amüsanter Hintergrund bildete eine Fotoausstellung, bei der die Gäste recht schnell ins Gespräch kamen. Und meist begann die Unterhaltung mit dem Satz: „Jo, woischt no?“ KG-Vorsitzender Ewald Ehinger wusste nach der Präsentation der neuen Vereinsfahne noch vieles aus der Vereinsgeschichte zu berichten. So waren die Brüder Josef und Anton Kirchner damals treibende Kraft für die Gründung des Kraftsportverein „Frisch Auf Baienfurt “ am 9. Oktober 1909 im Nebenzimmer des altehrwürdigen Gasthofs zum Löwen (heutiger Standort des Hallenbads; der Aufnahmebeitrag betrug eine Reichsmark. Ehinger umriss die Anfänge mit sich allmählich einstellenden Erfolgen, zeichnete auf, wie die Vereinsaktivitäten nach den beiden Weltkriegen praktisch darniederlagen und schlug den Bogen über die wohl erfolgreichste Zeit in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als die Baienfurter sogar in der ersten Bundesliga kämpften, bis zur Gegenwart, in der sich die KG in der Regionalliga gerade ziemlich erfolgreich neu orientiert.

Betz wird Ehrenmitglied

Unauslöschbar mit der Vereinsgeschichte verbunden sind die Namen Karl Dodrimont, dessen größte internationale Erfolge 1964 die Teilnahme an den olympischen Spielen in Tokio und 1965 die Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften in Manchester (Großbritannien) waren, sowie Willi Betz, auf dessen Betreiben hin die Kampfgemeinschaft 1972 und ab 1974 mit Vogt in ihre heutige Form erweitert wurde.

Betz glänzte nicht nur sportlich mit Erfolgen auf höchster nationaler Ebene, sondern wurde 1972 bei den olympischen Spielen in München zum Kadertrainer berufen. Als Übungsleiter war er letztlich auch maßgeblich an der fortfolgenden positiven Entwicklung im heimatlichen Nachwuchsbereich beteiligt, nicht zuletzt dank seiner Talentfördergruppe sowie der legendären Kaderschmiede in Vogt. Es lag deshalb nahe, dass Willi Betz zum Programmpunkt „100 Jahre Ringen in Baienfurt“ die Vereinschronik, von seiner Tochter Tina technisch aufbereitet, in Wort und Bild Revue passieren ließ.

Betz wird Ehrenmitglied

Am Ende der Vorführung verlieh KG-Vorsitzender Ewald Ehinger Betz als drittem Vereinsmitglied nach dem Ehrenvorsitzenden Otto Bausch und Karl Dodrimont für sein fast 50jähriges Wirken die Ehrenmitgliedschaft.

Ein Zitat als Geschenk

Mit reichlich Lob für die Baienfurter Kraftsportler warteten dann verschiedene Grußwort-Redner auf: Bürgermeister Robert Wiedemann stellte fest, dass die KG der älteste Sportverein am Ort sei und hob vor allem die ausgezeichnete Jugendarbeit hervor. Auch der Vizepräsident der Württembergischen Ringerverbands, Eckhart Fehrenbach, bescheinigte den Baienfurtern eine vorbildliche Nachwuchsförderung und bedankte sich bei Ehinger für dessen Zusammenarbeit im WRV-Gremium. Dass dies nicht das einzige übergreifende Engagement Ehingers ist, brachte der Ravensburger Sportkreis-Vorsitzende und Vertreter des Landessportbunds WLSB, Rainer Kapellen, zum Ausdruck: In Anspielung an sein wegen sehr beschränkter finanzieller Mittel des WLSB eher bescheiden ausfallendes Präsents zitierte er den früheren Stuttgarter Bürgermeisters Manfred Rommel: „Lieber fünf Minuten g’schämt, aber g’spart“.

Dem wollte Ulrich Mützel, Vorsitzender der Sportgemeinde Baienfurt, so nicht folgen „Wir brauchen uns nicht zu schämen“. Mit Repräsentanten der einzelnen Baienfurter Sportvereine und Abteilungen gratulierte er nicht nur zum Jubiläum, sondern überbrachte als Geschenk auch einen nennenswerten finanziellen Beitrag. Und die Vertreterin des Deutschen Roten Kreuzes, Ingrid Häberle, brachte einen ansprechend gestalteten Pausengong mit, damit bei Ringkämpfen am Kampfrichtertisch künftig die Pause zwischen zwei Runden stilvoll verkündet werden könne. Danach rief der Gong die Formation Formation „Unique“ aus der Tanzschule Geiger sowie die akrobatisch geprägten „Löwen“-Dressur der Vogter Ringerabteilung zum unterhaltenden Programm des Abends auf.