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Friedhofssatzung

Sterben wird teurer in Baienfurt

Baienfurt / Lesedauer: 2 min

Der Gemeinderat beschließt eine neue Friedhofsgebühren-Satzung – Jede Bestattung kostet die Gemeinde rund 770 Euro
Veröffentlicht:20.11.2020, 06:00

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Ganz einfach gesagt: Sterben in Baienfurt wird teurer. Der Gemeinderat hat jetzt eine neue Friedhofssatzung beschlossen, einstimmig, eine Satzung, die neue, zum Teil erhöhte Gebühren vorsieht, auch weil es auf dem Baienfurter Friedhof neue Bestattungsformen gibt. Beispielsweise Urnengräber in verschiedener Form. Aber auch die normalen Bestattungsgebühren wurden erhöht.

So steigen die Bestattungsgebühren für ein Grab für Personen im Alter von zehn und mehr Jahren von 630 auf 1000 Euro. Und das ab 1.Januar 2021, von der Gültigkeit der neuen Friedhofsatzung an. Ein Baumgrab samt Verschlussplatte kostet künftig ebenfalls 1000 Euro, bisher 810 Euro.

Baienfurt hat in den vergangenen Jahren viel Geld in den Friedhof investiert, die Neukonzeption ist weitgehend abgeschlossen. In den Jahren 2016 bis 2019 betrug der Zuschussbedarf der Gemeinde für den Friedhof rund 50 000 Euro. Ausgaben von etwa 172 000 Euro standen Einnahmen von etwa 122 000 Euro gegenüber, machte Gemeindekämmerer Robert Hoffmann deutlich. Der sogenannte Kostendeckungsgrad betrug rund 70 Prozent. Gehe man von rund 65 Bestattungen pro Jahr aus, müsse die Gemeinde jede Bestattung mit etwa 770 Euro bezuschussen, sagte Hoffmann.

Mit der Neukalkulation der Friedhofsgebühren beauftragte die Gemeinde die KBK, die Kommunal-Beratung Kurz GmbH in Oedheim. Deren Mitarbeiter Wolfgang Triebs erläuterte die Konzeption, eine wahre Doktorarbeit, wie es in der Ratsdebatte hieß. Gebühren sollten vertretbar und geboten sein und Keineswegs über 100 Prozent der Kostendeckung liegen, sagte Triebs. „Wir müssen das machen“, sagte Uwe Hertrampf (G+U), auch wenn es einige Erhöhungen gebe. Aber der Kostendeckungsgrad gehe im Laufe der Jahre ja wieder runter. Einige vergleichbare Gemeinden lägen mit ihren Friedhofsgebühren noch höher.

Es seien ja auch viele Grabvarianten auf dem Friedhof geschaffen worden, ergänzte Bürgermeister Günter A. Binder. Richard Birnbaum (FWV) empfahl, alte, erhaltenswerte Grabsteine stehen zu lassen, sie irgendwo an einer Wand zu präsentieren. Wolfgang Triebs regte an, künftige Neukalkulationen der Friedhofsgebühren in kürzeren Zeiträumen vorzunehmen. Die letzte Gebührenkalkulation stammt aus dem Jahre 2010. Nicht in die neue Kalkulation der Gebühren aufgenommen wurde übrigens die Sanierung des sogenannten Kriegerdenkmals.