StartseiteRegionalOberschwabenBaienfurtBaienfurt investiert viel Geld in den neuen Kindergarten

Kommune

Baienfurt investiert viel Geld in den neuen Kindergarten

Baienfurt / Lesedauer: 3 min

Kiga-Plätze werden dringend benötigt – Das Land steuert maximal 1,43 Millionen Euro bei
Veröffentlicht:24.06.2020, 17:18

Artikel teilen:

Investieren sollen sie, die Kommunen, damit die Konjunktur nach der Corona-Pandemie wieder in die Gänge kommt. Das sagt die Bundesregierung. Eben dies tut die Gemeinde Baienfurt, indem sie einen fast sechs Millionen Euro teuren Kindergarten baut, den „Kiga Pinocchio“ an der Gemarkungsgrenze zu Baindt. In der Dienstagssitzung hat der Gemeinderat ein erstes Ausschreibungspaket vergeben. Dieses umfasst insgesamt 16 Gewerke, deren Kosten mit insgesamt 2,612 Millionen Euro beziffert sind. An gleicher Stelle steht ein Kindergarten, der zwei Gruppen umfasst und nun durch einen Neubau mit fünf Gruppen ersetzt werden soll.

Die Architektenagentur Stuttgart/Bobingen gewann im Frühjahr 2019 den europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb. Sie überzeugte das Preisgericht mit einer ungewöhnlichen Architektur, einem zweigeschossigen Neubau in ovaler Form, einer Art Dreieck mit abgerundeten Ecken.

Zufrieden mit dem Angeboten

Klaus Buck von der Atrium Projektmanagement GmbH Reutlingen, der die Gemeinde Baienfurt berät, nannte das Ergebnis der öffentlichen Ausschreibung sehr zufriedenstellend. Doch bei den Gewerken Aufzug und Blitzschutz gab es jeweils nur ein Angebot – und beim Gewerk Schlosserarbeiten lediglich zwei.

Am teuersten ist das Gewerk Rohbauarbeiten ausgefallen, das mit insgesamt 955 385 Euro zu Buche steht und unter fünf Bietern an die Firma Hebel aus Memmingen vergeben wurde. Das zweitgrößte Gewerk – Elektroinstallation – ging für 259 688 Euro an die Elektro Kessler GmbH Bad Waldsee.

Niedriger Kostenansatz

Erstaunlicherweise liegen die Gesamtkosten des ersten Ausschreibungspakets mit 16 Gewerken um rund 130 000 Euro niedriger als ursprünglich geschätzt. Und das obwohl der Bausektor gerade boomt und die Preise anziehen. Die jetzt vergebenen Gewerke machen 68 Prozent der voraussichtlichen Gesamtausgaben des Kindergartens aus, sagte Projektmanager Klaus Buck.

Vom Land kann Baienfurt Zuschüsse in Höhe von maximal 1,43 Millionen Euro erwarten, davon allein 966 000 Euro aus dem Programm für die Soziale Integration im Quartier (SIQ), die bereits bewilligt sind, eine, wie Klaus Buck hervorhob, überraschend hohe Summe.

Ende Juli geht es los

Weitere 272 800 Euro bekommt die Gemeinde aus dem Programm Kinderbetreuungsfinanzierung der Jahre 2017 bis 2020 und dazu nochmals 200 000 Euro aus dem sogenannten Ausgleichsstock.

Ende Juli soll mit dem Neubau begonnen werden. Klaus Buck rechnet mit einer Bauzeit von etwa 13 Monaten. Die Baugenehmigung des Landratsamts liegt bereits seit Ende März vor.

Der Neubau hat eine Kubatur von rund 4000 Kubikmetern und rund 900 Quadratmeter Fläche. Geplant sind Räume für drei Kigagruppen und zwei Kleinkindergruppen sowie zwei Schlafräume, dazu Funktionsräume und ein Mehrzweckraum. Das Ganze wird von einer Lichtkuppel überragt. In Baienfurt benötigt man dringend Kigaplätze, vor allem für Kleinkinder.

Gedenken an Verstorbene

Zu Beginn der Gemeinderatssitzung, die coronabedingt bei gebührendem Abstand wieder in der Gemeindehalle stattfand, gedachten Bürgermeister Günter A.Binder und der Gemeinderat dreier bekannter verstorbener Baienfurter: Pfarrer Erwin Lang hat 16 Jahre lang in Baienfurt gewirkt. Er sei, betonte der Bürgermeister, als Pfarrer und Mensch sehr geschätzt und geliebt worden.

Josef Reistenbach war insgesamt 18 Jahre lang Mitglied der Feuerwehr und stellvertretender Leiter der Altersabteilung. Charlotte Strich gehörte von 2004 bis 2009 der G+U-Fraktion des Gemeinderats an, von 1999 bis 2014 unterrichtete sie an der Baienfurter Grundschule.

Stehend gedachte der Gemeinderat der Verstorbenen.