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Kommunalwald

Zu viel Wald wird für Städte nun teurer

Bad Wurzach / Lesedauer: 2 min

Das Land Baden-Württemberg darf sich künftig nicht mehr um Kommunalwälder kümmern, die größer sind als 100 Hektar. Dadurch muss auch die Stadt Bad Wurzach hier neue Regelungen finden.
Veröffentlicht:30.03.2018, 17:27

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Das Land Baden-Württemberg darf sich künftig nicht mehr um Kommunalwälder kümmern, die größer sind als 100 Hektar. Das hat das Bundeskartellamt untersagt und erhielt für diese Sicht der Dinge auch gerichtliche Unterstützung. Dadurch muss auch die Stadt Bad Wurzach hier neue Regelungen finden. Das berichtete Stadtkämmerer Stefan Kunz nun dem Gemeinderat.

Untersagt sind die gemeinsame Holzvermarktung von Staats- und Kommunalwald sowie alle gemeinsamen Verkaufsvorbereitungen. Alle bisherigen Verträge werden für nichtig erklärt. Alle Dienstleistungen wie Beratung und Betreuung des Kommunalwalds müssen vom Erbringer kostendeckend ausgeführt werden.

Heißt konkret: Die Stadt muss sich ab Juli 2019 um den Verkauf ihres Holzes ebenso selbst kümmern wie um den forstlichen Revierdienst. Beides wurde bislang über das Staatliche Forstamt mit Sitz im Landratsamt Ravensburg erledigt. Dazu kann die Stadt entweder selbst Personal einstellen oder sie schreibt diese Aufgaben aus.

Die Stadt wird nun zunächst diese Aufgaben genau festlegen. Außerdem will sie Kontakt zu anderen Kommunen mit großen Wäldern aufnehmen, zum Beispiel Leutkirch und Isny. Dabei soll abgeklopft werden, ob eine Zusammenarbeit möglich ist.

Sicher sei, so Kunz: „Es wird für uns auf jeden Fall teurer werden.“ Dies vor allem, weil, wie Bürgermeister Roland Bürkle (CDU) ergänzte, Bad Wurzach viel „Nicht-Nutzwald mit hohem infrastrukturellen Wert“ hat. Sprich: Diese Wälder werden nicht für den Holzeinschalg benutzt, bringen dementsprechend kein Geld ein, müssen aber bewirtschaftet werden weil zum Beispiel Wanderwege dort hindurchführen.

Der Holzverkauf ist indes bereits geregelt. Ab Juli wird ihn eine Forstbetriebsgemeinschaft übernehmen. Diese bildet sich aus der Holzverwertungsgenossenschaft, eine Tochter der liquidierten Holzhof Oberschwaben eG.

Der Stadt Bad Wurzach gehören 224,7 Hektar Wald. 27,4 Hektar davon sind Wiesen und Wege. Dazu kommen 85 Hektar im Wurzacher Ried, von die Waldfläche nicht bewirtschaftet wird. Weitere Kommunen im Landkreis mit mehr als 100 Hektar Kommunalwald sind Bad Waldsee, Leutkirch, Isny, Ravensburg und Wangen.