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Lawine

Retter brechen Suche nach viertem vermissten Skifahrer in Lech vorerst ab

Bad Wurzach / Lesedauer: 3 min

Wegen starkem Schneefall fehlt Bergrettern noch immer jede Spur von einem Skifahrer nach dem Lawinenunglück von Lech. Die Suchaktion brachte bisher keinen Erfolg - jetzt rückt das Bundesheer an.
Veröffentlicht:15.01.2019, 14:43

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Der vierte Skifahrer, der mit einer Gruppe aus Oberschwaben am Samstagnachmittag im Skigebiet Lech-Zürs am Arlberg unterwegs war, als diese von einer Lawine verschüttet wurde, wird nach wie vor vermisst. Nachdem Bergretter in der Nacht zum Sonntag die Leichen von drei Skifahrern aus dem Raum Biberach und Bad Wurzach bergen konnten , mussten sie wegen steigender Lawinengefahr die Suche Samstagnacht abbrechen. Erst am Dienstag konnten die Einsatzkräfte ihre Suche fortsetzen.

Doch auch diese Suchaktion mussten die Retter am Dienstag gegen 17.30 Uhr erneut erfolglos abbrechen. Das teilte die Polizeidirektion Lech auf Anfrage vonschwäbische.demit. Aufgrund der einbrechenden Dunkelheit konnten die Bergretter nicht weiter suchen.

Am Mittwochmorgen soll die Suchaktion großangelegt fortgesetzt werden: 40 Mitglieder des Bundesheers sollen gemeinsam mit der Bergrettung und der Alpinpolizei zu dem Gebiet, in dem der Vermisste vermutet wird, aufbrechen.

Die Suchaktion am Dienstag gestaltete sich alles andere als einfach. „Die Polizei ist am Dienstagmorgen schon mal über das Gebiet geflogen, hat aber wieder kein Signal eines Lawinenverschüttetensuchgeräts empfangen“, sagte Christoph Pfefferkorn , Vorstand der Rüfikopfbahn im Skigebiet Lech-Zürs am Arlberg. Das bedeutet: Der vermisste Skifahrer musste mit einer Hundestaffel gesucht werden.

Die Polizei ist am Dienstagmorgen schon mal über das Gebiet geflogen, hat aber wieder kein Signal eines Lawinenverschüttetensuchgeräts empfangen.

Christoph Pfefferkorn

Seit Dienstagnachmittag waren laut Polizeidirektion etwa 20 Alpinpolizisten und Bergretter mit drei Lawinensuchhunden auf dem Lawinenkegel unterwegs, der ungefähr 16 Hektar umfasst.

Bevor die Einsatzkräfte die Lawine betreten konnten, mussten sie allerdings die Schneemassen, die sich in den vergangenen Tagen erneut angesammelt hatten, sprengen. Die Krux an der Suche: Die Bergretter vermuten den Vermissten in einem Tal, das rundum von schneebedeckten Hängen umgeben ist, von denen erneut eine Lawine abgehen könnte.

Die Bergrettung in Lech musste die Suche am Dienstag abbrechen.

„Wir sind jetzt dabei, das gesamte Tal, in dem der Vermisste vermutet wird, mit rund 60 Sprengladungen zu sprengen“, sagte Pfefferkorn am Dienstagnachmittag. Auch die Zufahrtswege mussten mittels Sprengladungen vom Schnee befreit werden, damit die Pistenraupen in das Gebiet vordringen konnten. Laut Pfefferkorn dauerte die gesamte Sprengung ungefähr eine Stunde.

Christoph Pfefferkorn

Danach entschied die Lawinenkommission, dass es nun für die Retter möglich sei, das Gebiet zu betreten. Diese wurden am Nachmittag auf die abgegeangenen Lawine geflogen. Manche seien auch zu Fuß zur Lawine gelangt, teilte ein Sprecher der Polizei mit. „Wir suchen zuerst mit Hunden, weil das es so am einfachsten sein könnte, den Vermissten zu lokalisieren“, erklärte Pfefferkorn.

Je nachdem, wie die weitere Lage vor Ort ist, müssen die Bergretter das Tal in den kommenden Tagen wahrscheinlich systematisch mit Sonden absuchen. Dabei laufen die Einsatzkräfte in einer Reihe die Lawine ab und tasten mit Metallstäben nach der möglicherweise verschütteten Person.