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Infoabend über Rechtsextremismus wegen Krankheit abgesagt

Bad Wurzach / Lesedauer: 2 min

Die für Mittwoch geplante Infoveranstaltung über Rechtsextremismus im Allgäu in Bad Wurzach ist am Dienstag kurzfristig abgesagt worden.
Veröffentlicht:27.03.2018, 11:07

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Die für Mittwoch geplante Infoveranstaltung über Rechtsextremismus im Allgäu in Bad Wurzach ist am Dienstag kurzfristig abgesagt worden.

Die Stadtverwaltung begründet dies mit der Grippewelle, von der auch Bürgermeister Roland Bürkle betroffen sei. „Ob die Veranstaltung gegebenenfalls an einem anderen Termin später durchgeführt wird, ist noch unklar“, heißt es in der Mitteilung vom Dienstagvormittag.

In der Gemeinderatssitzung am Montagabend hatte sich noch Stadtrat Hansjörg Schick (CDU) an der Veranstaltung gestoßen. Sie war von der Stadt, dem Kreisjugendring und dem Demokratiezentrum Oberschwaben organisiert worden.

Das Thema war in Schicks Augen „sehr einseitig gestrickt“. Darüber wunderte er sich ebenso wie darüber, dass die Verwaltung den Gemeinderat nicht um Genehmigung ersucht habe. Schick sprach von einem „seltsamen Demokratieverständnis“.

Bürkle ( CDU ) wies die Kritik entschieden zurück. „Extremisten, rechte wie linke, wollen keine Demokratie“, betonte er, „und da sollte der Staat, aber auch die Stadt wehrhaft bleiben.“

Dass die Veranstaltung den Rechtsextremismus zum Thema haben sollte, begründete Bürkle mit dem als private Party deklarierten Konzert rechter Kreise vergangenes Jahr in Seibranz, ohne dass er dieses konkret nannte. „Es gab erhebliche Unruhe und viele Nachfragen bei der Stadt. Und das war halt eine rechtsextreme Veranstaltung damals.“

Rechtsextreme Umtriebe in der Region dürfe man nicht übertreiben, sagte Bürkle dazu weiter, „aber auch keinesfalls unterschätzen. Es ist schon beängstigend, was zumindest Einzelne da für ein Verständnis haben.“

Bei der Veranstaltung am Mittwoch im Kurhaus sollte ein Vertreter der Kemptener Initiative „Allgäu rechtsaußen“ sprechen, die rechtsextreme Aktivitäten in der Region genau beobachten und dokumentieren. Außerdem war Julian Aicher als Referent und Diskussionspartner angekündigt. Der Leutkircher ist ein Neffe der Geschwister Scholl.

Laut Bürkle hatte sich auch jemand angekündigt, „der eine Gegenrede halten“ wird.