Heimat

Ich – Du – Wir

Bad Wurzach / Lesedauer: 2 min

Festliche Gottesdienste anlässlich der Konfirmation in Bad Wurzach
Veröffentlicht:02.08.2021, 18:58

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Auch in diesem Jahr fand die Konfirmation in der evangelischen Kirche Bad Wurzach Corona-bedingt in zwei Gottesdiensten am Samstagnachmittag des 24.07. und Sonntagvormittag des 25.07. statt. Das Heilige Abendmahl hatte man am Vorabend im kleinsten Kreis gefeiert und dabei in der Kirche getafelt.

Folgende Jugendliche bekräftigten ihren Bund mit Gott: Johannes Astfalk, Malin Borchardt , Laurin Heine, Kai Hügel, Felix Schulz, Liz Tönsmann, Alani Wiest und Kevin Zucht. Die Konfirmationen wurden aufgrund der Vakatur der evangelischen Kirche von Kur & Reha-Seelsorgerin Pfarrerin Verena-Engels-Reiniger und Prädikantin Astrid Greshake geleitet. Beide hatten sich umständehalber auf eine ungewöhnliche Konfirmandenzeit einlassen müssen – sehr verkürzt und desto intensiver.

Die Konfis hatten im Herbst '20 noch mit Pfarrerin Vollmer begonnen, die zum Jahresende nach Ulm gewechselt war. Bis April ließ der Lockdown keinen Präsenz-Unterricht zu. Doch ab Mai traf man sich acht mal teils mehrere Stunden lang und hielt dazwischen regen Kontakt per Email und Telefon. Auf diese Weise versuchte das Team, mit den Konfis den Kernbestand des christlichen Glaubens zu erarbeiten, wobei die Kreativität eine wichtige Rolle spielte. Gerade mal ein Vierteljahr – desto überraschender, wie gut vorbereitet und mit welcher Reife sich die – dann – Konfirmierten präsentierten.

Berührend und eindrucksvoll, wie sie in eigenen Worten zu den Zehn Geboten und Jesu Weisungen zum Leben ihre Gedanken vorbrachten und selbständig Regeln für ein christliches Zusammenleben formulierten. Man spürte, sie meinen es ernst. Das Motto ihrer Konfirmation „Ich – Du –Wir“ stellten sie bildlich dar: Große Puzzle-Teile, die sie mit ihrem Namen plus Foto sowie ihrem Denkspruch ganz individuell gestaltet hatten, wurden zum gemeinsamen Ganzen, dem „Wir“, zusammengefügt. Entsprechend führte die Predigt aus, dass die Reihenfolge dieser drei Wörter nicht unwichtig sei. Der Mensch, von Natur aus egoistisch, nennt meist das „Ich“ zuerst. Doch am Beginn des Lebens kommt für jeden Menschen zuerst das „Du“, mit dem er von der Mutter, den Eltern und Großeltern angesprochen wird – genau „wie wir auch für Gott geliebte Kinder sind“. Weil aber die Menschen total verschieden sind, ist es oft nicht leicht, zu einem „Wir“ zu gelangen; dazu braucht es Respekt, Verständnis füreinander, Toleranz und die Fähigkeit, Kompromisse einzugehen.