Frauenbund

Frauen ziehen den Hut

Bad Wurzach / Lesedauer: 2 min

100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland: Katholischer Frauenbund Bad Wurzacher feiert mit
Veröffentlicht:20.01.2019, 19:12

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„Wir ziehen den Hut“ heißt eine Aktion des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) zum 100. Jubiläum der Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland. Auch in Bad Wurzach soll es dazu eine Festveranstaltung geben, teilt die Ortsgruppe mit.

Bereits vor 1918 habe sich der Frauenbund für das Frauenwahlrecht in Deutschland eingesetzt, heißt es in einer Mitteilung des KDFB. 1903 gegründet, bietet er den Mitgliedern heute staatsbürgerliche Bildungsarbeit und will der sozialen Benachteiligung von Frauen entgegenwirken.

Nach jahrzehntelangem Kampf waren am 19. Januar 1919 erstmals 17,7 Millionen Frauen im Deutschen Reich zur Wahl aufgerufen. 82 Prozent von ihnen gingen tatsächlich zur Urne. Von 330 Frauen, die für den Reichstag kandidierten, schafften 37 weibliche Abgeordnete den Einzug ins Parlament (dem insgesamt 423 Abgeordnete angehörten), davon sechs Frauenbundsfrauen, unter ihnen Hedwig Dransfeld und Helene Weber.

„Auch heute noch ist es das zentrale Anliegen des Frauenbundes, für Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche etwas zu bewegen“, schreibt der KDFB. Die heutigen Frauen seien dankbar für den Mut der Gründerinnen und für das Engagement der Frauen in all den Jahrzehnten, die sich eingesetzt haben für die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen, von benachteiligten Menschen, von Jung und Alt.

Die Frauen in Bad Wurzach möchten an den Einsatz ihrer Vorgängerinnen erinnern und treffen sich am Donnerstag, 28. Februar, um 14 Uhr im Pius-Scheel-Haus. Mit einem Glas Sekt soll auf 100 Jahre Frauenwahlrecht angestoßen werden.

„Da die Vorfrauen immer mit Hut unterwegs waren, kommen auch die Teilnehmerinnen an diesem Tag mit Hut und ziehen den Hut vor deren Leistungen“, kündigt die Bad Wurzacher KDFB-Ortsgruppe an. Danach gibt es Kaffee und Gebäck und gemeinsames Filmgucken bei „Die göttliche Ordnung“. Der Film ist eine warmherzige Komödie über den Kampf der Frauen in der Schweiz für die Gleichberechtigung. Dort wurde das Frauenwahlrecht erst 1971 Gesetz. „Alle Frauen aus der Seelsorgeeinheit, denen die Demokratie und die Mitarbeit der Frauen in unserem Gemeinwesen am Herzen liegen, sind zu diesem Nachmittag herzlich eingeladen“, schreibt der KDFB.