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Festakt

30 Jahre Partnerschaft wird mit einem Festakt gewürdigt

Bad Wurzach / Lesedauer: 3 min

30 Jahre Partnerschaft – mit einem Festakt gewürdigt
Veröffentlicht:16.10.2018, 18:40

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Eröffnet wurde der Festakt zum 30-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Bad Wurzach und Luxeuil-le-Bains, am Samstagabend mit „au clair de la lune“, einer gemeinsamen Vorführung der Chöre Petite Fugue aus Frankreich und Chorioso Liederkranz aus Bad Wurzach.

Der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Erich Lacher , begrüßte anschließend die Gäste und hielt einen kurzen Rückblick auf die Entstehung der Partnerschaft, die am 29. September 1988 in Bad Wurzach beurkundet wurde. Maßgebliche Ideengeberin und Initiatorin für diese Städteverbindung war seinerzeit Ute Schmidt-Berger. Eine enge, persönliche Verbundenheit mit ihrer Studienfreundin, Francoise Chopy-Jourdan legte den Grundstein für die Verbindung der Städte Luxueil-le-Bains und Bad Wurzach. Von den ursprünglich 39 Gründungsmitgliedern waren, anlässlich des Jubiläums, neun davon im Kurhaussaal anwesend. Darunter Altbürgermeister Helmut Morczinietz, der damals die Bedeutung der Freundschaft erkannte und federführend an deren Umsetzung beteiligt war. Aus seinem damaligen Kollegen in Luxueil-le-Bains, Jaques Maroselli, wurde ihm ein guter Freund. Die enge Zusammenarbeit beider Städte wurde durch den früheren Bürgermeister Roland Bürkle und dessen Amtskollegen Michel Raison weiter gefestigt.

Die Gastgeberin des Abends, Bürgermeisterin Alexandra Scherer griff in ihrer Ansprache den völkerverbindenden Gedanken auf. Die Weltoffenheit, die sich durch den Austausch mit anderen Ländern und Gebräuchen ergebe und die aufrichtige Pflege, gemeinsamer Interessen, seien wichtiger, denn je. Sie erinnerte an die Nachkriegssituation, an die anschließenden Schwierigkeiten im Umgang miteinander und wie erfolgreich diese gelöst worden seien. Die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich habe die Politik erreicht; Freundschaft bedeutet Frieden. Dies sei besonders wichtig, gelten beide Länder als wichtiger Motor in Europa. Alexandra Scherer dankte dem ehrenamtlichen Engagement des Partnerschaftsvereins, Erich Lacher als Vorsitzendem und Leiter des Komitees Popielow, Hermann Bilgeri, ebenfalls Mitglied im Vorstand und Leiter des Komitees St. Helier, Jersey und Jochen Martiny, zweiter Vorsitzender und Leiter des Komitees Luxueil-le-Bains. Ein besonderes Dankeschön sprach sie Frau Beate Ebel aus, für deren Organisation rund um den Festakt. Ähnliche Worte fand Luxeuil-le-Bains‘ Bürgermeister, Frédéric Burghard. Er berichtete von der Jubiläumsfeier, die in Frankreich bereits am Nationalfeiertag, dem 14. Juli stattfand. Er freue sich über die Freundschaft zwischen den Städten, die sehr gewachsen und sehr eng sei. Über die Vielzahl gemeinsamer Aktivitäten in den Bereichen, Sport, Schule und Kultur. Sich kennenzulernen bedeute voneinander zu lernen und Traditionen zu verstehen. In einem vereinten Europa seien solche Verbindungen unersetzlich. Frédéric Burghard bedankte sich bei allen, die seit 30 Jahren diese Freundschaft leben und aufrechterhalten.

Nach Frieden und Völkerverständigung streben

Didier Hua, Vertreter des Partnerschaftsvereins aus Luxeuil hielt seine Ansprache auf Deutsch. In einer „französischen Arroganzminute“ konnte sich Hua den Vergleich mit Fußball nicht verkneifen. 1:0 für Frankreich, beschrieb er den ersten Teil der Feierlichkeiten in seiner Heimatstadt. Für die Zukunft gelte es neue Ideen zu finden, um die jüngere Generation zu motivieren, die bestehende Partnerschaft lebendig fortzuführen. Mit einem symbolischen Vergleich zu Simone Veil, einer Überlebenden des Holocaust, beschloss er seine Rede „Wir gehen Hand in Hand“.

Jochen Martiny reflektierte die Aktivitäten des laufenden Jahres. Den Schüleraustausch im März ein Fußballturnier im Mai und natürlich die Bürgerreise im Juli zu den Feierlichkeiten des Nationalfeiertages. Trotz grundlegender Veränderungen, Globalisierung und Umweltproblemen wünsche er sich für die Zukunft der Partnerschaften, dass sie nach Frieden und Völkerverständigung streben. „Wie der Tropfen im Ozean, der nur ein Tropfen ist, der fehlen würde, wenn er nicht da wäre“. Die Chöre beider Städte präsentierten internationales Liedgut. Unter der Leitung von Marianne Müller und Yves Martin beendeten sie den Festakt bezeichnenderweise mit „All you need is love“. Beim anschließenden Umtrunk, organisiert von der Musikkapelle Arnach, bot sich für die Gäste noch die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.