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Stadtkapelle

Zum Geburtstag Halleluja in zwei Varianten

Bad Waldsee / Lesedauer: 3 min

350 Zuhörer sind begeistert vom Kirchenkonzert der Stadtkapelle mit dem Chor Tonart
Veröffentlicht:22.05.2017, 15:05

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„Der Herr erfülle deine Ohren mit Musik“ war der fromme Segenswunsch von Pfarrer Stefan Werner anlässlich des Kirchenkonzerts zum 190. Geburtstag der Stadtkapelle Bad Waldsee. Ein Wunsch der auf wunderbare Weise für die mehr als 350 Zuhörer in der vollen Stadtpfarrkirche St. Peter am Sonntagnachmittag in Erfüllung ging. Gemeinsam mit dem Chor Tonart unter der Leitung von Angelika Holzmann hatte sich die Stadtkapelle dieses Kirchenkonzert selber zum Geburtstag geschenkt. Schön, dass dabei auch gleich noch die Öffentlichkeit mit dabei sein durfte und eine Stunde lang mit abwechslungsreicher Musik unterhalten wurde.

Dirigent Joachim Weiss und Angelika Holzmann hatte für ihre Musiker und Sänger Stücke ausgewählt, die überwiegend aus dem musikalischen Umfeld der Kirchenmusik stammen. Gleich zwei Varianten des göttlichen Jubelrufs Halleluja waren zu hören. Traditionell wäre hier zunächst einmal das Händel´sche Halleluja aus dem Oratorium „Der Messias“ zu nennen, das aber in einer modernen Bearbeitung des japanischen Komponisten Takashi Hoshide aufgeführt wurde. Startete das Stück zunächst noch ganz klassisch mit den Akkorden „und er regiert für immer und ewig“, so wandelte sich sehr bald der Rhythmus und die Stadtkapelle präsentierte im Bigband-Stil dieses epochale Werk der Kirchenmusik. Dass es dafür natürlich auch eines stimmgewaltigen Chores bedarf, der die Fülle der Musik in das Kirchenschiff transportiert ist ein unbedingtes Muss. Holzmann platzierte sich speziell für dieses Stück im Mittelgang und machte so für die Besucher ihre Dirigierkunst sicht- und erlebbar, die geprägt war von Kraft und Dramatik. Das zweite, nicht minder populäre „Halleluja“ stammt aus der Feder des kanadischen Komponisten Leonhard Cohen. Modern und einfühlsam war diese Popballade geprägt von der Sängerin Anna Auer, den äußerst präsenten Frauenstimmen im Chor und den klaren Klängen der Stadtkapelle. Ebenfalls ein faszinierendes Gesangssolo zeigte Auer in dem Stück „Gabriellas Sang“ aus dem Film „Wie im Himmel“. Kraftvoll und mitreißend präsentierte sie das Stück, das von Freiheit, Selbstbestimmung und Lebensglück erzählt.

Musikalisch eine ganz faszinierende Sache war die Interpretation des Marienliedes „Segne du Maria“. Der Komponist Thiemo Kraas hatte mit dem Stück „Crossbreed“ das zunächst noch klassische und bekannte Liedthema vielfältig interpretiert. Das reichte von flotten Walzertakten bis hin zum temporeichen, jazzdurchsetzen Balkanpop. Mit Peter Schad war der Komponist des Kirchenliedes „Lobe den Herrn“ persönlich zum Konzert gekommen. Nach einem alpenländisch anmutenden Trompetenecho entwickelte sich das Stück mit einem symphonischen Wechsel zwischen beschwingten und getragenen Passagen, die in einem dynamischen Finale endeten. Nahiro Iwai hat eine der über 1000 Versionen des Beatles Evergreen „Yesterday“ geschrieben und zwar eine, die hervorragend für Blasorchester wie die Stadtkapelle geeignet ist. Für die Zuhörer war es ein äußerst angenehmes Erlebnis, der eingängigen und vertrauten Melodie zu lauschen.

Im Namen aller Besucher dankte Pfarrer Stefan Werner den Musikern, Sängern, Dirigenten und der Solistin. Neben den schon erwähnten Segenswünschen stimmte Werner zusammen mit der vollbesetzten Kirche den dreistimmigen Kanon „Viel Glück und viel Segen“ für die Stadtkapelle Bad Waldsee an.

Die Spenden der Besucher des Kirchenkonzerts gingen an die Hospizgruppe Bad Waldsee.