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Verhaltene Kundenfrequenz in der Waldseer Innenstadt auch im Advent

Bad Waldsee / Lesedauer: 3 min

Rehapatienten bleiben zunehmend aus. Klinikdirektor Peter Blank zerstreut „Zimmer-Gerücht“
Veröffentlicht:05.12.2020, 06:00

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Auch im Vorweihnachtsgeschäft ist die Kundenfrequenz in der Waldseer Altstadt noch verhalten. Selbst die Rehapatienten aus den Kliniken, die für den örtlichen Innenstadthandel seit jeher große Kaufkraft bedeuten, bleiben inzwischen aus oder besorgen sich nur das Nötigste in den Fachgeschäften. An Gerüchten, wonach die Städtischen Rehakliniken ihre Gäste regelrecht zum Verbleiben auf ihren Zimmern aufgefordert haben sollen, ist jedoch nichts dran, wie eine SZ-Anfrage bei Klinikdirektor Peter Blank ergab.

Seit Beginn des zweiten Corona-Lockdowns, in dessen Folge die Cafés und Gaststätten schließen mussten, ist die Waldseer Innenstadt spürbar leerer geworden. Der Handel beklagt folgerichtig deutliche Umsatzrückgänge ( SZ berichtete). Daran hat auch das abendliche „Adventsleuchten“ mit schön illuminierten historischen Gebäuden nicht viel geändert. Sorgten bis Corona vor allem Rehapatienten an den Nachmittagen für eine gute Frequenz in der historischen Altstadt, bleibt jetzt zunehmend auch diese Klientel aus. Weitere Kaufkraft geht demzufolge verloren.

Und schon machten diese Woche Gerüchte die Runde, wonach Kliniken ihren Patienten zu „Zimmer statt Einkaufen“ geraten haben sollen, was dem gestressten Waldseer Einzelhandel nicht unbedingt weiterhelfen würde. „Es gibt seitens der Städtischen Rehakliniken keine Anweisung des Corona-Krisenstabs, wonach Patienten auf ihren Zimmern bleiben müssten beziehungsweise die Kliniken nicht verlassen dürften. Von daher kann ich dieses Gerücht nicht bestätigen“, betonte Blank gegenüber der SZ. „Es kann aber natürlich sein, dass einzelne Patienten sich aus eigenem Antrieb heraus derzeit sehr vorsichtig verhalten und nach den Therapien freiwillig auf ihren Zimmern verbleiben“, räumt er ein. Er gehe aber davon aus, dass die Patienten, wenn sie die Gesundheitseinrichtungen für einen Spaziergang oder einen Einkaufsbummel verlassen, die gültigen Hygiene- und Abstandsregeln („AHA+L“) sorgfältig beachten.

Andererseits höre er gerade immer wieder von Patienten, dass sie sich „sehr zufrieden mit dem Aufenthalt und der Therapie in unseren Einrichtungen äußern und sich mit unseren Corona-Regeln trotz aller Einschränkungen sehr sicher fühlen“. Bekanntlich dürfen Rehapatienten in der Pandemie innerhalb der Kliniken keinen Besuch von Angehörigen empfangen.

Angesichts der immer noch hohen Infektionszahlen müssten Klinikunternehmen aktuell eben alle Vorkehrungen treffen, die für die Sicherheit von mehreren Hundert Patienten und Mitarbeitenden notwendig seien. Blank: „Ab Montag müssen nach unserem Testkonzept deshalb alle anreisenden Patienten einen gültigen Corona-Test mitbringen beziehungsweise sie werden alternativ dazu vor dem Check-In bei uns mit einem Schnelltest getestet. Unsere Mitarbeiter können sich freiwillig jederzeit testen lassen.“

Wie berichtet, greift auch die Oberschwabenklinik (OSK) Ravensburg zu dieser Vorsichtsmaßnahme. Seit Montag müssen sich ambulante Patienten an sämtlichen Standorten, und damit auch am Krankenhaus Bad Waldsee, einem solchen Schnellverfahren unterziehen. Mit dieser neuen Strategie sollen sowohl Patienten als auch Beschäftigte vor dem Coronavirus geschützt werden.